Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.02.2013:
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Mailath: Goldenes Ehrenzeichen für Philharmonikervorstand Clemens Hellsberg

Mailath: Goldenes Ehrenzeichen für Philharmonikervorstand Clemens Hellsberg

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"Alles Philharmoniker": Clemens Hellsberg, erster Geiger und Vorstand der Wiener Philharmoniker, wurde heute, Montag, von Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im Wiener Rathaus mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien ausgezeichnet. Maestro Franz Welser-Möst, Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper, hielt die Laudatio. Die Musik, wie könnte es auch anders sein, wurde von einem philharmonischen Quartett mit Dieter Flury, Dominik und Benedikt Hellsberg sowie Robert Bauerstatter dargeboten. Zahlreiche Weggefährten und Freunde gratulierten, darunter Staatsoperndirektor Dominique Meyer, Salzburger Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, Musikvereinschef Thomas Angyan, Bundestheaterholding GF Georg Springer, Generaldirektorin der Nationalbibliothek Johanna Rachinger, ORF Programmdirektor Reinhard Scolik, KHM-Direktorin Sabine Haag.

In seiner Rede hob Mailath die Bedeutung des "weltbesten Orchesters" für Österreich und die Welt hervor: "Clemens Hellsberg ist seit 1997 Vorstand der Wiener Philharmoniker und ist als solcher auch Organisator, Manager, Diplomat, Interessensvertreter, manchmal auch Politiker, vor allem aber Künstler, Musiker und Lehrer", betonte Mailath. In seiner Rede bezog er auch zur in den Medien diskutierten Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des Orchesters Stellung: "Clemens Hellsberg hat als Historiker einen wesentlichen Beitrag zu dieser Aufarbeitung geleistet und in seinem Buch publiziert. Wer sich mit Geschichte auseinandersetzt, der weiß, dass das ein Prozess ist, bei dem man immer wieder auf neue Erkenntnisse stößt".

"Clemens Hellsberg hat als längst dienender Vorstand dieses weltweit einzigartigen Orchesters mehr für diese Stadt gemacht, als man meinen könnte", betont Laudator Franz Welser-Möst, Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper. Alle Mitglieder des Orchesters seien "musikalische Marathonläufer", die jeden Abend auf Olympianiveau agieren; das gelte umso mehr für den Vorstand, der über die musikalischen Leistungen hinaus auch organisatorische zu erbringen habe.

Clemens Hellsberg bedankte sich sichtlich bewegt: Er arbeite dafür, den Status Wiens als Welthauptstadt der Musik aufrecht zu erhalten. Die Ehrung aber gebühre nicht ihm allein, er stehe in der Mitte - in der Mitte des Orchesters, in der Mitte eines Teams.

Biographie Clemens Hellsberg

Clemens Hellsberg wurde 1952 in Linz geboren. Seinen ersten Violinunterricht erhielt er im Alter von fünf Jahren bei seinem Vater, Eugen Hellsberg. Ab 1971 studierte er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien Violine bei Eduard Melkus und Alfred Staar. Daneben absolvierte er ein Studium der Musikwissenschaft an der Universität Wien. 1980 promovierte er mit einer Dissertation über den Violinisten Ignaz Schuppanzigh zum Dr. phil.

1976 begann Hellsberg seine Tätigkeit in den 2. Violinen im Orchester der Wiener Staatsoper, übersiedelte ein Jahr später zu den 1. Violinen und wurde 1980 in den Verein Wiener Philharmoniker zu den 1. Violinen übernommen. Im selben Jahr wurde er zum Archivar des Historischen Archivs des Orchesters bestellt. Von 1990 bis 1993 und von 1996 bis 1997 war Hellsberg Vizevorstand der Wiener Philharmoniker, bis er 1997 schließlich zum Vorstand gewählt wurde. Diese Funktion hat er bis zum heutigen Tag inne.

Darüber hinaus ist Hellsberg noch als Buchautor in Erscheinung getreten. Der Band "Demokratie der Könige", eine Geschichte der Wiener Philharmoniker, aus dem Jahr 1992 wurde zu einem viel verkauften Standardwerk über das Orchester. Als "Trio Hellsberg" treten Clemens Hellsberg und seine beiden Söhne Dominik und Benedikt mit Kammermusik auf.

2002 wurde Clemens Hellsberg der Berufstitel "Professor" verliehen. 2012 wurde er als erstes Mitglied der Wiener Philharmoniker durch die Israelitische Kultusgemeinde Wien für seine Initiativen zur kritischen Aufarbeitung der Geschichte des Orchesters in der NS-Zeit und der Auseinandersetzung mit dem Thema in Veranstaltungen, Symposien und Vorträgen mit der "Marietta und Friedrich Torberg Medaille" ausgezeichnet.

Rückfragehinweis für Medien

  • Renate Rapf
    Mediensprecherin StR. Andreas Mailath-Pokorny
    Telefon: 01 4000-81175
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