Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.11.2012:
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Frauenberger und Wehsely: Aids bekämpfen, nicht Menschen mit Aids

Frauenberger und Wehsely: Aids bekämpfen, nicht Menschen mit Aids

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Red Ribbon wurde als sichtbares Zeichen am Rathaus angebracht


Am 1. Dezember 2012 wird der 25. Welt-AIDS-Tag begangen, der 1988 von der WHO ausgerufen wurde. Heuer steht er unter dem Motto "Getting to zero". Ziel ist es, die Anzahl der Neuinfektionen und Todesfälle in Richtung Null zu bringen. Eine große Aufgaben, denn die Neuinfektionen in Österreich steigen leider und weltweit leben ca. 34 Millionen Menschen mit HIV/AIDS.

Anlässlich des Welt-AIDS-Tages hissten die für Antidiskriminierung zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger und die Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely gemeinsam mit der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen eine Fahne am Rathaus als Zeichen der Solidarität mit allen von HIV und AIDS Betroffenen.

"Mit dem Motto 'Bekämpft Aids nicht Menschen mit Aids' wollen wir im Speziellen auf den Kampf gegen Diskriminierung und Stigmatisierung hinweisen", sagte Stadträtin Sandra Frauenberger. "Es geht uns daher vor allem um zwei Schwerpunkte: Information und Sensibilisierung. Vor allem junge Menschen müssen über den Schutz vor Ansteckung informiert werden. Es gibt aber auch keinen Kampf gegen AIDS ohne Kampf gegen die Diskriminierung der Betroffenen. Die gesellschaftliche Integration von HIV-Infizierten hat oberste Priorität."

Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely dazu: "In den letzten Jahren haben sich die Behandlungsmöglichkeiten von HIV/AIDS massiv verbessert. War die Immunschwäche ursprünglich eine unmittelbare tödliche Bedrohung, wurde sie aufgrund intensiver medizinischer Forschung zu einer heute sehr gut behandelbaren chronischen Krankheit. Entsprechende medizinische Versorgung und Betreuung vorausgesetzt, haben HIV/AIDS-Infizierte heute eine gute Lebensqualität und Lebenserwartung."

"Gleichzeitig stehen hinter jeder Statistik zu HIV und AIDS Schicksale und Lebensgeschichten. HIV und AIDS sind für betroffene Menschen massive persönliche Einschnitte in die Lebensqualität - und leider auch oft Geschichten von langen Leidenswegen. Daher ist es gesundheitspolitisch wichtig, HIV und AIDS zu thematisieren und bei jeder Gelegenheit die Notwendigkeit von Safer Sex zu betonen. Wien setzt seit jeher auf Prävention und zielgruppenspezifische Aufklärung sowie maßgeschneiderte Betreuungs- und Unterstützungsmaßnahmen", betont Wehsely.

Die Stadt Wien setzt auf Prävention

Der Fonds Soziales Wien (FSW) fördert beispielsweise Projekte und Einrichtungen, die sich mit HIV und AIDS befassen, unter anderem den Verein HIV mobil, der auf Hauskrankenpflege und medizinische Hauskrankenpflege für Menschen mit HIV/AIDS spezialisiert ist. Die Aidshilfe Wien, die dieses Jahr in 15-jähriges Bestehen feiert, bietet unter anderem soziale Betreuung und ein Tages- und Aktivzentrum, das jährlich vom Fonds Soziales Wien gefördert wird.

Im medizinischen Bereich bieten zwei große Betreuungszentren im AKH und im Otto-Wagner-Spital höchste Behandlungsqualität. Die österreichweit größte Betreuungseinrichtung für HIV- und AIDS-Kranke mit derzeit über 1000 laufend in Betreuung stehenden PatientInnen befindet sich am AKH. Hier ist es in den letzten Jahren aufgrund veränderter Bedürfnisse zu einer Verschiebung des Betreuungsschwerpunktes vom stationären zum ambulanten Bereich gekommen. In einem neuartigen Konzept sind Ambulanz, Tagesklinik und Bettenstation vereint. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich der wissenschaftlichen Forschung, hier werden sowohl klinische Studien durchgeführt als auch Grundlagenforschung betrieben.

Im "ambulatorium suchthilfe Wien" werden kostenlos HIV-Tests durchgeführt, seit August gibt es einmal in der Woche eine HIV/AIDS-Spezialambulanz. Das Angebot umfasst Beratung, Diagnostik und Behandlung durch HIV-SpezialistInnen. Natürlich ist auch die Substitutionsbehandlung ein wichtiger Beitrag zur Reduktion der HIV-Übertragungsrate. Aktuell befinden sich im "ambulatorium suchthilfe Wien" etwas mehr als 200 PatientInnen. in Substitutionsbehandlung. Das Spritzentauschprogramm, das in Wien seit mehr als 20 Jahren erfolgreich durchgeführt wird, verfolgt das Ziel, Infektionen mit dem HI-Virus, Hepatitis-Viren und anderen Krankheitserregern zu verhindern. Suchtkranke können so in der sozialmedizinischen Einrichtung "jedmayer" ihre gebrauchten Spritzen gegen sterile Sets tauschen.

Was Beratung, Begleitung und Betreuung betrifft ist vor allem eine Stelle aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. "Das Aids Hilfe Haus feiert heuer 15-jähriges Bestehen zu dem wir herzlich gratulieren! Wir können uns als Stadt auf diesen sicheren und kompetenten Partner in Sachen AIDS-Hilfe verlassen.", wünschen Frauenberger und Wehsely abschließend den OrganisatorInnen und MitarbeiterInnen alles Gute.

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