Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.11.2012:
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Brauner überreicht Ehrenzeichen des Landes Wien

Brauner überreicht Ehrenzeichen des Landes Wien

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Kommerzialrat Ing. Mag. Georg Toifl, Kommerzialrat Reinhard Köck und Dr.in Susanne Scholl für ihre Verdienste um das Land Wien ausgezeichnet


Im Rahmen einer Feierstunde im Wiener Rathaus überreichte am Montag, 5. November 2012, Wirtschafts- und Finanzstadträtin, Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner hohe Auszeichnungen des Landes Wien an drei herausragende Persönlichkeiten. Geehrt wurden Kommerzialrat Ing. Mag. Georg Toifl (Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien), Kommerzialrat Reinhard Köck (Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien) und Dr.in Susanne Scholl (Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien).

Die Ehrung fand u.a. in Anwesenheit von Bundesministerin Doris Bures, Landesamtsdirektor Dr. Erich Hechtner und Wirtschaftskammer Wien Präsidentin Kommerzialrätin Brigitte Jank statt.

In ihrer Laudatio betonte Brauner die außerordentlichen Leistungen der drei Persönlichkeiten: "Die Geehrten haben einen großen Beitrag zu unserer Stadt – im Inland wie im Ausland – geleistet und unter persönlichem Einsatz dazu beigetragen, dass die Stadt heute durch Ihr Schaffen so bereichert ist."

Expansion mit dem Blick auf die Umwelt

Kommerzialrat Ing. Mag. Georg Toifl wurde am 24. Juli 1948 in Wien geboren und besuchte nach der Grundausbildung die Höhere Technische Lehranstalt, Abteilung Betriebstechnik, in Wien. Anschließend studierte er Betriebswirtschaft an der damaligen Hochschule für Welthandel und beendete 1974 sein Studium. 1980 absolvierte Georg Toifl weiters die Lehrabschlussprüfung "Textilreiniger" und ist darüber hinaus ausgebildeter Reserveoffizier.

Bereits während seines Studiums übernahm er im Jahr 1972 den elterlichen Betrieb, die Wäscherei "Rosa Toifl" in Wien-Ottakring. Begonnen hat dieser Familienbetrieb mit 2 MitarbeiterInnen im Jahr 1954, als Sohn Georg diesen übernahm, hatte er 15 Beschäftigte und wurde bis heute zu einem der größten Betriebe mit knapp 200 Beschäftigten ausgebaut. Das Unternehmen ist auf Krankenhaus- und Sterilwäsche spezialisiert und zwischenzeitlich mit einer Reinigungsleistung von 12 Tonnen Wäsche pro Tag der drittgrößte Betrieb in Wien.

Seit 1975 ist Georg Toifl Mitglied des Wiener Ausschusses der Wäscher und Textilreiniger und seit 1989 Innungsmeister von Wien. Von 1995 bis 2000 war er als Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wien tätig und seit Juni 2000 ist er als Obmann der Bundessparte der oberste Repräsentant des österreichischen Handwerks. 2007 wurde der zu Ehrende für zwei Jahre zum Präsidenten der Europäischen Union des Handwerks und der Klein- und Mittelbetriebe, UEAPME (European Association of Craft, Small and Medium-Sized Enterprises) gewählt.

Seit 1998 hat der ausgezeichnete Ökoprofit-Betrieb verschiedenste, kostensparende Umweltaktivitäten erfolgreich umgesetzt und nimmt seit 1999 am Klimabündnisprogramm teil. Für die Entwicklung eines ressourcenschonenden Systems beim Waschvorgang und zur Abwärmenutzung wurde die Firma Rosa Toifl 2011 mit dem Umweltpreis der Stadt Wien ausgezeichnet.

Schmuck über alle Grenzen hinweg bekannt

Kommerzialrat Reinhard Köck wurde am 16. Oktober 1953 in Gmünd in Niederösterreich geboren. 1972 maturierte er am Realgymnasium in Krems und absolvierte den Präsenzdienst beim Österreichischen Bundesheer.

1975 führte ihn sein beruflicher Weg zur Generalvertretung für OMEGA Österreich als Assistent für Einkauf, Verkauf und Werbung und anschließend zur Firma Chronoswiss als Verkaufsleiter der Uhrmarke Tissot und danach zur Generalvertretung für Seiko Uhren als Verkaufsleiter für Seiko Österreich.

1983 folgte die Gründung der Firma Gold Köck, eines Schmuckgroßhandels, und in weiterer Folge die Eröffnung von Uhren- und Schmuckgeschäften in Tulln und Wien-Neubau. Kommerzialrat Reinhard Köck erwarb 1990 ein Geschäftslokal im 7. Bezirk, wo sich auch das Büro seines Großhandels befindet. 1997 erwarb er in der Innenstadt – an der Adresse Am Graben 22 – ein Verkaufslokal. Die Eröffnung erfolgte im Jahr darauf und bietet mit einem durchschnittlichen Jahresumsatz von 7 Millionen Euro mittlerweile 12 Angestellten einen Arbeitsplatz.

Kommerzialrat Reinhard Köck gilt als engagiert und kreativ, wenn es um Werbemaßnahmen und Kundenveranstaltungen geht. Dabei vermarktet er nicht nur Schmuck und Uhren, was er als einziges OMEGA-Center weltweit auch sehr erfolgreich tut, sondern auch die hauseigenen Schmuck-Kollektionen. Reinhard Köck ist einer der profiliertesten Juweliere Österreichs. Dass seine Juwelenkreationen auch über Österreichs Grenzen hinweg begehrt sind, beweist seine wiederholte Wahl unter die 100 Top-Schmuckdesigner im deutschsprachigen Raum. Er ist Träger des Silbernen Verdienstzeichens der Republik Österreich.

Engagement über Grenzen hinweg

Dr.in Susanne Scholl wurde am 19. September 1949 in Wien geboren und entstammt einer österreichisch-jüdischen Ärztefamilie. Ihre Eltern – beide aus Wien – hatten sich im Exil in London kennengelernt und kehrten 1949 wieder nach Wien zurück. Die Großeltern väterlicherseits wie auch mütterlicherseits wurden in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet – eine Tatsache, die Susanne Scholl auch in ihrem ersten Roman "Elsas Großväter" verarbeitete. Das Buch thematisiert die Flucht im Dritten Reich und ist ihnen gewidmet.

Die zu Ehrende, die sich hauptsächlich als Journalistin einen Namen gemacht hat, beschritt ihren Bildungsweg mit einem Doktoratsstudium der Slawistik, welches sie 1972 in Rom abschloss. Ihre journalistische Laufbahn begann sie als Assistentin des Auslandskorrespondenten Manuel Lucbert bei der Zeitung "Le Monde", bevor sie für die Austria Presse Agentur und für Radio Österreich International tätig wurde. Der Osteuropa-Experte Paul Lendvai holte sie 1986 in die gerade frisch ins Leben gerufene Osteuroparedaktion des ORF. Dies war der Beginn einer langjährigen Tätigkeit für das öffentlich-rechtliche Fernsehen bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 2009.

Die Journalistin verbrachte insgesamt 16 Jahre in Moskau und gilt längst als profunde Kennerin Russlands. In Moskau leitete sie ab 1994 das Auslandsbüro des ORF und unterbrach diese Tätigkeit nur kurz, um in Wien beim ORF-Radio die Leitung des "Europajournals" zu übernehmen. 2009 kehrte Dr.in Susanne Scholl wieder nach Wien zurück und lebt seitdem als freie Journalistin. Sie schreibt unter anderem für die Zeitschrift "News" und die "Salzburger Nachrichten".

Zivilcourage, Demokratie und Menschenrechte, insbesondere die Meinungs- und Pressefreiheit, sind seit jeher das Anliegen der Schriftstellerin, die seit Jahrzehnten gegen Stereotypisierung, Faschismus und Rassismus anschreibt, dabei unterschiedlichste Kanäle nutzt und mitunter auch ungewöhnliche Wege beschreitet. Dieses Engagement wurde 2002 mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst sowie 2006 mit dem Concordia-Publizistikpreis gewürdigt und ein Jahr später wurde ihr der Axel Corti-Preis überreicht. Zuletzt erhielt sie den "Buchliebling Lifetime Award" für ihr schriftstellerisches Lebenswerk.

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