Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.09.2012:
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Theater der Jugend mit neuem Programm und zwei Jubiläen

100 Jahre Renaissancetheater, 80 Jahre Theater der Jugend und insgesamt acht Neuproduktionen in der neuen Saison

Mit nahezu 47.000 AbonnentInnen ist das Theater der Jugend das größte Theater für Kinder und Jugendliche Europas. In der vorigen Saison besuchten mehr als 295.000 Gäste die Aufführungen an den beiden Häusern (Renaissancetheater und Theater im Zentrum).

Die neue Spielzeit im Renaissancetheater (7., Neubaugasse 36), widmet sich auch diesmal den unterschiedlichen Problemwelten von Kindern und Jugendlichen: "Ein himmlischer Platz" erzählt von einem kleinen Spatz, der sich auf Florians Kopf setzt, um zu bleiben. Es geht um das erste Verliebtsein und um verschiedene Generationen. Das Kinderbuch von Guus Kuijer hat Thomas Birkmeir, der künstlerische Direktor des Theaters der Jugend, für die Bühne adaptiert. Die Österreichische Erstaufführung findet am 5. Oktober statt. In weiterer Folge sind bekannte Stücke neu bearbeitet zu sehen: "Frohe Weihnachten, Mr. Scrooge!" (Uraufführung am 11. Dezember), "Das Dschungelbuch" (deutschsprachige Erstaufführung am 14. Februar 2013), "Herr der Fliegen" (Premiere am 9. April) und "Vorstadtkrokodile" (Premiere am 28. Mai).

Das Theater im Zentrum (1., Liliengasse 3) will Jugendliche mit folgenden Stücken ansprechen: "Starseeker" ist eine chaotische Reise vom Kind zum Erwachsenen (deutschsprachige Erstaufführung am 16. Oktober), "Wie man unsterblich wird" ist die Geschichte zweier leukämiekranker Jungen, die beschließen, ihre Wünsche und Sehnsüchte umzusetzen(Uraufführung am 10. Jänner 2013). Die blutrünstige Inszenierung als "Family Soap" des Stückes "Nibelungen" (Uraufführung am 16. April) beschließt den Reigen.

Theater für SchülerInnen

Unter dem Stichwort Theaterpädagogik bietet das Theater der Jugend Spielgruppen für SchülerInnen an. Im Vorjahr nutzten das Angebot rund 2.500 Mädchen und Burschen. Sie lernen dabei spielerisch in der Gruppe die Bühnenwelt kennen und wie nebenbei kreativ zu sein, mutig und selbstbewusst. Und in Kooperation mit dem Kinderschutzzentrum wird in der Saison 2012/13 das Projekt "Theaterspielklub für jugendliche Mädchen mit Gewalterfahrung" weitergeführt.

100 Jahre Renaissancetheater

Nach Vorbildern in Paris und Berlin entstanden vor 100 Jahren auch in Wien Volksbühnen. Eine davon ist das Renaissancetheater. Es wurde 1912 eröffnet und war ursprünglich ein als Lichtspielkino konzipierter Veranstaltungssaal, gepachtet vom Eigentümer Karl Wittgenstein (dem Vater des Pianisten Paul und des Philosophen Ludwig Wittgenstein). 1949 mietete es Paul Löwinger für seine legendäre Familienbühne, daneben wurde unter der Leitung des Puppenspielers Hans Kugelgruber auch Kindertheater gemacht.

Ende der 1950er Jahre mietete sich das Theater der Jugend ein, das 1932 als Besucherorganisation ohne eigene Spielstätte gegründet wurde. So wurde das Renaissancetheater alternierend mit der Löwingerbühne mit einzelnen Produktionen für ein junges Publikum bespielt. 1964 erhielt das Theater der Jugend mit dem Theater im Zentrum eine eigene Spielstätte mit eigenem Ensemble und ab dem 1. September 1970 übernimmt das Theater der Jugend das Renaissancetheater in Hauptmiete und verfügt damit über zwei Spielstätten.

Tag der offenen Tür am 15. September

Anlässlich des 100. Geburtstags gibt es Gelegenheit, hinter die Kulissen der traditionsreichen Spielstätte zu blicken. Der Eintritt zum Tag der offenen Tür im Renaissancetheater ist frei, das Programm dauert zwei Stunden. Dabei zeigen die MitarbeiterInnen von Kostüm, Requisite, Maske, Licht und Ton, wie sie eine Theaterwelt auf die Bühne zaubern und geben Einblick in die Probenarbeit. Sogar Selbstprobieren ist möglich.

Drei Termine stehen am 15. September zur Auswahl (10.30–12.30 Uhr, 13.00–15.00 Uhr, 15.30–17.30 Uhr). Anmelden kann man sich im Internet (www.tdj.at). Nach einer Bestätigung per Mail sind die Zählkarten am Tag der offenen Tür, ab 9.30 Uhr erhältlich.

Festsymposium zum Jubiläum

Das Jubiläum "80 Jahre Theater der Jugend" und vor allem die kontinuierliche Auseinandersetzung mit Problemwelten junger Menschen sind Anlass für das Festsymposium "Wert – Objekt – Kind", das gemeinsam mit den Wiener Vorlesungen und der Universität Wien von 14. bis 16. November 2012 abgehalten wird. Eingeladen sind Expertinnen und Experten aus internationalen wissenschaftlichen Institutionen der Bereiche Philosophie, Soziologie, Anthropologie, Kinderpsychiatrie, Bildungspsychologie, aber auch JuristInnen und PolitikerInnen, ihre Standpunkte darzulegen und zu diskutieren.

Weitere Informationen:

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  • Barbara Hecher
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