Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.07.2012:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Mega-Förderband für das Altstofflogistikzentrum erspart der Umwelt LKW-Fahrten

Mega-Förderband für das Altstofflogistikzentrum erspart der Umwelt LKW-Fahrten

Copyright: WKU / Götz

Download (0.57 MB)

Mega-Förderband für das Altstofflogistikzentrum erspart der Umwelt LKW-Fahrten

Copyright: WKU / Götz

Download (0.53 MB)


Der Bau des Abfalllogistikzentrums in Simmering geht in die nächste Phase: In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde eine überdimensionale Förderbandbrücke mit einer Länge von 36 Metern zwischen dem gerade im Bau befindlichen Abfalllogistikzentrum (ALZ) Pfaffenau und dem Wirbelschichtofen 4 (WSO4) im Werk Simmeringer Haide der Fernwärme Wien installiert. Das Abfalllogistikzentrum ist das letzte Mosaik in Wiens moderner Abfallentsorgung und garantiert Entsorgungssicherheit für den Wiener Restmüll. Zum einen wird dort Restmüll für die Verbrennung im WSO 4 aufbereitet, auf der anderen Seite wird dort - in Fällen von Revisionen oder Ausfällen von Müllverbrennungsanlagen - der aufbereitete Müll zu luftdichten Ballen verpresst und zwischengelagert.

Ein Förderband der anderen Dimension

Im Regelfall werden ab Mitte 2013 im Abfalllogistikzentrum rd. 480 Tonnen Müll am Tag aufbereitet und mittels des soeben eingebauten geschlossenen Förderbands direkt zur Verbrennung ins Fernwärme Werk Simmeringer Haide transportiert. Das Förderband wiegt 25 Tonnen und befördert mit einer Geschwindigkeit von 3,6 km/h pro Stunde 94 Tonnen aufbereiteten Restmüll vom Abfalllogistikzentrum in einer Höhe von ca. 10 m über die Johann-Petrak-Gasse zum Werk der Fernwärme. Damit können pro Stunde Fahrten von 10 LKWs samt Anhänger vermieden werden, die nötig wären, um das Fördermaterial vom Abfalllogistikzentrum zum WSO4 zu befördern.

Abfalllogistikzentrum garantiert Entsorgungssicherheit

Das neue Abfalllogistikzentrum in Simmering hat neben der Aufbereitung und der Beschickung des Wirbelschichtofen 4 aber noch einen sehr wichtigen Zusatznutzen: Bei möglichen Ausfällen oder Revisionen der Wiener Müllverbrennungsanlagen Flötzersteig, Spittelau und Pfaffenau wird jener Rest- und Sperrmüll, welcher in diesem Fall nicht direkt thermisch verwertet werden kann, aufbereitet. In der Folge wird er zu luftdichten Ballen gepresst und geruchsneutral bis zur nachfolgenden thermischen Verwertung zwischengelagert. Dazu wird am Areal auch ein Ballenlager für bis zu 44.000 Ballen errichtet. In Ausnahmefällen können somit bis zu 2.600 Tonnen Müll am Tag verarbeitet und für die nachfolgende Behandlung in einer der drei Müllverbrennungsanlagen zwischengelagert werden. Mit dem Bau dieser High-Tech-Anlage wird daher die Entsorgungssicherheit auch bei Anlagenstillständen garantiert.

Optimale Energieausbeute aus den Verbrennungsanlagen

Die Stadt Wien hat zeitgerecht alle Voraussetzungen geschaffen, um den Wiener Müll umweltgerecht zu entsorgen, sprich thermisch zu verwerten und somit aus dem Abfall sauberen Strom und Fernwärme zu produzieren. Die Abfälle für die Verbrennung vorzubereiten, erfordert jedoch modernste Logistik, denn es fallen nicht das ganze Jahr über die gleichen Abfallmengen an. Durch die Errichtung des neuen Abfalllogistikzentrums können die Abfallmengen nun entsprechend dem jeweiligen Bedarf in die Verbrennungsanlagen geliefert werden. Damit kann in der Folge eine optimale Energieausbeute erzielt werden.

Durch die direkte Anbindung an die benachbarten Verbrennungsanlagen ist die Pfaffenau ein optimaler Standort für diese Anlage. Dem Prinzip der Nähe, nach dem die gesamte Wiener Abfallwirtschaft ausgerichtet ist, wird daher voll Rechnung getragen, unnötige Transportwege werden vermieden.

"Das Beste" aus dem Wiener Müll

Restmüll und Sperrmüll wird in der Aufbereitungshalle mechanisch behandelt. Das heißt, der Abfall wird zerkleinert und gesiebt. Übrig bleiben Stücke, die nicht größer als 30 cm sind, und dadurch in der Müllverbrennung optimal verarbeitet werden können. Gleichzeitig werden Metalle aussortiert und der Verwertung in der Metallindustrie zugeführt. Sämtliche Aufbereitungsschritte werden in geschlossenen Hallen mit Luftabsaugung und modernsten Filteranlagen durchgeführt, somit gibt es in Simmering keine zusätzlichen Lärm- und Staubemissionen.

Wiener Abfallwirtschaft - alles in kommunaler Hand

Die Errichtung des Abfalllogistikzentrums in Simmering wurde auf Grund seiner Größe und abfallwirtschaftlichen Bedeutung einer Umweltverträglichkeitsprüfung mit Bürgerbeteiligung unterzogen. Dabei gab es von Seiten der Bevölkerung keinerlei Einwände.

"Die Stadt Wien hat in der Abfallentsorgung alles in einer Hand - von der Sammlung, über die Sortierung bis hin zur umweltfreundlichen Verwertung in den Verbrennungsanlagen. Mit dem neuen Abfalllogistikzentrum komplettieren wir die Entsorgungssicherheit in Wien", so Umweltstadträtin Ulli Sima.

Neuer Mistplatz für Simmering

Als zusätzliche Service-Einrichtung für Simmering wird neben dem Gelände des Abfalllogistikzentrums zusätzlich ein moderner Mistplatz eingerichtet. Dadurch wird nicht zuletzt auch die Versorgung für die neuen Stadterweiterungsgebiete im 11. Bezirk ausgebaut.

Auf diesem Mistplatz können, wie auf allen anderen Wiener Mistplätzen z.B. Sperrmüll, Grünschnitt, Bauschutt, Altstoffe und Problemstoffe bis zu einer bestimmten Menge kostenlos abgegeben werden. Der Mistplatz wird nach dem neuesten Stand der Technik, z.B. mit Einwurframpen und getrennten Verkehrswegen für Anlieferer und für den Abtransport ausgestattet. www.abfall.wien.at

Rückfragehinweis für Medien