Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.05.2012:
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Festakt im Rathaus: "20 Jahre Patientenanwaltschaft"

Dank und Gratulation für die Wiener Pflege- und PatientInnenanwaltschaft zum 20-jährigen Jubiläum

Die im Jahr 1992 gegründete Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft (WPPA) feierte im Rathaus ihr 20-jähriges Jubiläum. Zur Festveranstaltung kamen und gratulierte eine ganze Reihe von Ehrengästen, etwa die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely, Gesundheitsminister Alois Stöger, Staatssekretär a.D. Reinhart Waneck, Vizebürgermeister a.D. Sepp Rieder, Volksanwältin Terezija Stoisits, Magistratsdirektor Erich Hechtner, MandatarInnen des Nationalrates und des Wiener Landtages, ranghohe VertreterInnen des Magistrates, des Fonds Soziales Wien, der Ärzte- und Apothekerkammer, der Sozialversicherung, des Krankenanstaltenverbundes sowie städtischer und privater Spitäler und Pflegeeinrichtungen. Auch die PatientenanwältInnen aus den anderen Bundesländern nahmen teil.

Ansprachen und Festrede: Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely, Gesundheitsminister Alois Stöger und Vizebürgermeister a.D. Sepp Rieder

Die Wiener Gesundheitsstadträtin Maga Sonja Wehsely zog eine kurze Bilanz über die Leistungen der WPPA während ihrer 20-jährigen Tätigkeit. Sie nannte dabei einige Zahle, die eindrucksvoll die Leistungen der WPPA spiegeln: 169.409 Kundinnen- und Kundenkontakte, 35.576 Aktenvorgänge, 36,3 Mio. € an Entschädigung für PatientInnen und seit dem Jahr 2006 insgesamt 1.593 beglaubigte Patientenverfügungen nach dem Patientenverfügungsgesetz sowie 1.165 abgehaltene Sprechtage in Wiener Wohn- und Pflegeheimen. "Die WPPA ist ein unverzichtbarer Teil des Gesundheitswesens", so Wehsely über die für die Wienerinnen und Wiener so wichtige Einrichtung.

Gesundheitsminister Alois Stöger hob hervor, dass die Patientenanwaltschaft eine wichtige Qualitätseinrichtung sei und die Patientenanwaltschaften auch hinsichtlich der Kompetenzen im niedergelassenen Bereich gestärkt werden müssten. Stöger schloss mit den Worten: "Wenn es die Patientenanwaltschaft nicht gäbe, müsste man sie erfinden".

Die Festrede hielt der frühere Vizebürgermeister Sepp Rieder, in dessen Amtszeit als Gesundheitsstadtrat die Einrichtung der Wiener Patientenanwaltschaft fiel. Rieder wies u. a. darauf hin, dass bei Reformen des Gesundheitswesens oft von den Finanzen die Rede sei, der Patient aber nicht immer im Mittelpunkt stehe. In der Wirtschaft sei der zahlende Kunde König. Im Gesundheitswesen würden PatientInnen, da sie meist nicht selbst für die Behandlung zahlen eher als Nutznießer oder Begünstigte des Gesundheitssystems und nicht als Kunden gesehen. Das führe zu Missstimmungen. Die Politik hatte daher die Aufgabe, Kompensation zu schaffen und den PatientInnen, also den Schwächeren, mehr Rechte einzuräumen. Das stehe letztlich hinter der Idee des Ombudsmannes. Hinzu kamen schließlich noch die gesetzlichen Patientenrechte und die Patientencharta. "Patientenanwaltschaft und Patientenrechte bedienen sich gegenseitig und machen die Patientenanwaltschaft zu mehr als einer bloßen Kundenserviceeinrichtung", meinte Rieder und brachte es anschaulich auf den Punkt: "Ohne Patientenanwaltschaft wären die Patientenrechte nur Papier, ohne Patientenrechte die Patientenanwaltschaft wahrscheinlich nur ein Papiertiger." Als zentralen Punkt nannte Rieder noch die wichtige Funktion der Patientenanwälte, die Empfindungen der PatientInnen im Gesundheitssystem wahrzunehmen. Mit Viktor Pickl und Walter Dohr, die beide aus der Volksanwaltschaft kamen, und dem vormaligen Vizepräsidenten des OGH Konrad Brustbauer habe man die Richtigen dafür ausgewählt, denen überdies der Gedanke des kompensatorischen Rechtsschutzes aus ihren früheren Tätigkeiten nicht fremd gewesen sei. Rieder verwies auch auf die zusätzlichen Aufgaben, die die Patientenanwaltschaft im Laufe der Zeit dazubekommen habe, etwa den Wiener Härtefonds und den Patientenentschädigungsfonds, die Aufgaben nach dem Patientenverfügungsgesetz und den Pflegebereich.

Dank Brustbauers

Der amtierende Pflege- und Patientenanwalt Brustbauer bedankte sich für das Vertrauen der PatientInnen und bei allen Festgästen, bei seinen VorrednerInnen sowie bei den Musikern der Camerata Musica, die den festlichen Rahmen mit ihren musikalischen Darbietungen aufwerteten, aber auch beim Bürgermeister und der Wiener Gesundheitsstadträtin dafür, dass die Feier im Festsaal des Wiener Rathauses stattfinden konnte. Besonderen Dank sprach Brustbauer seinen MitarbeiterInnen für ihre Arbeit für die PatientInnen aus und überreichte stellvertretend für alle MitarbeiterInnen der Moderatorin der Feier und Stellvertreterin Brustbauers Helga Willinger sowie der aus der Volksanwaltschaft seinerzeit mit dem ersten Patientenanwalt Viktor Pickl zur Patientenanwaltschaft mitgekommenen Ingrid Englisch als "Mitarbeiterin der ersten Stunde" Blumen.

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