Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.04.2012:
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Wien bildet sich weiter: Hundertster neuer Weiterbildungstausender vergeben

Wien bildet sich weiter: Hundertster neuer Weiterbildungstausender vergeben

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Unterstützung für jungen Wiener beim Sprung von Teil- in Vollzeit


Weiterbildung ist ein wichtiger Faktor, um im Beruf weiterzukommen oder auch berufliche Veränderungen gut über die Bühne zu bringen. Mit dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) gibt es in Wien eine österreichweit einzigartige Einrichtung, die WienerInnen bei ihrer beruflichen Entwicklung begleitet und unterstützt.

Im Februar führte der waff auf Initiative von Vizebürgermeisterin Renate Brauner den neuen Weiterbildungstausender ein. Damit werden vor allem WienerInnen unterstützt, die maximal 1.300 Euro netto verdienen bzw. WienerInnen, die maximal einen Pflichtschulabschluss haben. "Investitionen in Aus- und Weiterbildung rechnen sich doppelt", betont Wiens Wirtschaftsstadträtin, "wir verbessern damit die Berufschancen der WienerInnen beträchtlich und gleichzeitig gewinnen wir für die Wiener Betriebe und den Wirtschaftsstandort Wien kompetente Fachkräfte. Es ist also eine Win-win-Situation für alle Beteiligten."

Schon nach sechs Wochen konnte im waff mit dem Wiener Eric Skilich der hunderste Weiterbildungstausender-Kunde begrüßt werden.

Hintergrund: WienerInnen bilden sich gern weiter

Die WienerInnen sind gerne bereit, sich beruflich weiterzubilden. Eine Studie zeigt, dass fast die Hälfte der WienerInnen in den vergangenen zwei Jahren an einem Weiterbildungskurs teilgenommen hat. Den größten Einfluss auf die Weiterbildungsbereitschaft haben das Bildungsniveau, das Alter und die berufliche Stellung: Wer besser ausgebildet ist und gewohnt ist, zu lernen, macht eher eine Weiterbildung als weniger gut ausgebildete Personen. Interessant ist auch, dass sich Frauen häufiger weiterbilden als Männer.

Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass sich Personen, die über keinen hochwertigen Bildungsabschluss verfügen und eine Weiterbildung für den Beruf in Angriff nehmen, eine sehr positive Einstellung gegenüber Weiterbildungen entwickeln. Deshalb wurden die Förderungen des waff darauf ausgerichtet, insbesondere formal geringqualifizierte WienerInnen zu unterstützen.

Der Weiterbildungstausender - gezielte Unterstützung für GeringverdienerInnen und PflichtschulabsolventInnen

Im waff Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung werden ArbeitnehmerInnen, die keine über den Pflichtschulabschluss hinausgehende Ausbildung haben, und ArbeitnehmerInnen mit niedrigen Einkommen ganz besonders unterstützt. Vor allem das Nachholen von formalen Bildungsabschlüssen – sei es ein Lehrabschluss oder auch die Berufsreifeprüfung – wird dadurch vorangetrieben. Denn bei Bewerbungen ist der formale Abschluss oft das entscheidende Kriterium für die Anstellung.

ArbeitnehmerInnen, die nur über einen Pflichtschulabschluss verfügen und einen Lehrabschluss nachholen wollen, können mit bis zu 3.000 Euro Förderung rechnen. Wer die Berufsreifeprüfung ablegen will, kann für die notwendigen Vorbereitungskurse bis zu 1.000 Euro Förderung erhalten. Unabhängig von den bisher erworbenen Formalqualifikationen können Wiener Beschäftigte zukünftig mit bis zu 1.000 Euro gefördert werden, wenn sie weniger als 1.300 Euro netto im Monat verdienen – häufig sind das Teilzeitbeschäftigte und Frauen.

Das ist neu (seit 1. Februar 2012) - Der Weiterbildungs-Tausender des waff für beschäftigte WienerInnen

  • Bis zu 1.000 Euro (max. 90 Prozent) für berufsbezogene Weiterbildung für Beschäftigte mit maximal Pflichtschulabschluss
  • Bis zu 3.000 Euro (max. 90 Prozent), wenn zusätzlich der außerordentliche Lehrabschluss nachgeholt werden soll.
  • Bis zu 1.000 Euro (max. 50 Prozent) für Personen, die nicht mehr als 1.300 Euro netto im Monat verdienen (wichtig: der Antrag auf Förderung muss in diesem Fall unbedingt vor Kursbeginn gestellt werden)
  • Bis zu 1.000 Euro für die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung, Matura oder für Bildungsmaßnahmen im Rahmen eines Nostrifizierungsverfahrens

Für alle anderen Wienerinnen und Wiener wird es auch weiterhin das bekannte Bildungskonto des waff geben, das für alle Beschäftigten und Arbeitslosen -unabhängig von ihrer formalen Ausbildung - eine Förderung für Weiterbildungen bei vom waff anerkannten Bildungsträgern in der Höhe von 200 Euro für Beschäftigte bzw. 300 Euro für Arbeitslose vorsieht.

Wer nimmt den Weiterbildungstausender in Anspruch?

Die Erfahrungen mit dem neuen Weiterbildungstausender sind sehr positiv: Rund ein Drittel der KundInnen verfügt über ein geringes Einkommen bis maximal 1.300 Euro netto, was oft mit dem Ausmaß der Anstellung zusammenhängt: Es sind viele Teilzeitkräfte, die diese Förderung in Anspruch nehmen, um sich beruflich zu verändern.

Ein anderes Drittel sind KundInnen mit Pflichtschulabschluss, die entweder eine berufliche Weiterbildung machen oder einen Lehrabschluss nachholen (wofür man sogar eine Unterstützung bis maximal 3.000 Euro bekommen kann).

Ein weiteres Drittel der KundInnen absolviert mit Unterstützung des waff die Berufsreifeprüfung.

Der 100. Weiterbildungstausender für Eric Skilich - Sprung in den Vollzeitjob mit Unterstützung des waff

Eric Skilich ist ausgebildeter EDV- und CAD-Techniker und begann im April 2011 bei der Firma L.U.X. Beleuchtungskonzepte GmbH, Ingenieurbüro für Beleuchtungs-/Elektro- und Verkehrstechnik, im Ausmaß von 20 Stunden zu arbeiten. Jedoch stellte sich bald heraus, dass das Unternehmen gerne in höherem Ausmaß auf Herrn Skilichs Talente zurückgreifen würde. Dafür war es notwendig, das Aufgabenspektrum zu erweitern und eine Fortbildung zu absolvieren. Im April beginnt Herr Skilich mit einem Elektrotechnik-Kurs für Fachfremde, um künftig auch notwendige elektrotechnische Messungen durchführen zu können. Der Kurs wird sich bezahlt machen, bereits mit April wird Geschäftsführer Bernhard Gruber Herrn Skilich in eine Vollzeit-Anstellung übernehmen.

Sie planen ebenfalls eine berufliche Veränderung?

Alle Informationen bekommen Sie beim Wiener Infotelefon für Beruf und Weiterbildung unter 0800 86 86 86 bzw. unter www.waff.at sowie www.facebook.com/wienerinfotelefon.

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