Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 07.03.2012:
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Startschuss für erste Lungengesundheitsstudie Österreichs

Startschuss für erste Lungengesundheitsstudie Österreichs

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"Aktiv an der Vorbeugung von Lungenerkrankungen mitarbeiten"


Der Startschuss für eine der größten, jemals in Österreich durchgeführten Studien - die Austrian Lead Study - ist gefallen. Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely betonte im Rahmen der Eröffnungsfeier der Studien- und Untersuchungsräumlichkeiten am Gelände des Otto-Wagner-Spitals, wie wichtig die Forschung in Sachen Lungenerkrankungen sei. "Wenn wir aktiv an der Vorbeugung von Lungenerkrankungen mitarbeiten, leisten wir wertvolle Präventionsarbeit, von der vor allem unsere Kinder profitieren." Über einen Zeitraum von zwölf Jahren wollen die ForscherInnen rund um das Team von Sylvia Hartl und Otto C. Burghuber 10.000 Menschen begleiten und regelmäßige Untersuchungen durchführen. Die Lead Study ist ein wissenschaftliches Projekt, das vom Ludwig Boltzmann Institut für COPD und Pneumologische Epidemiologie durchgeführt und von der Stadt Wien, dem Bundesministerium für Gesundheit sowie der Medizinischen Universität Wien unterstützt wird.

Mehr Informationen und Erkenntnisse

Das Lead Study Team erforscht, wie sich die Lunge im Lauf des Lebens verändert, um Erkrankungen früher erkennen zu können. Chronische Lungenerkrankungen entwickeln sich nicht über Nacht, sondern über Jahre. Manche Erkrankungen der Lunge - wie Asthma bronchiale oder COPD - können zu chronischer Kurzatmigkeit und zunehmenden Ausfall der Lungenfunktion führen.

Burghuber, Vorstand der 1. Internen Lungenabteilung am Otto-Wagner-Spital: "Die COPD, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, ist auf dem Vormarsch. Zehn Prozent der ÖsterreicherInnen sind behandlungsbedürftig, und die Betroffenen sind auch immer jünger. COPD ist heute gut behandelbar, wenn früh genug die korrekte Diagnose gestellt wird. Es ist daher wichtig, dass Lungenentwicklung und -ausreifung von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr unter Realbedingungen studiert sowie Einflüsse, die durch bestimmte Lebensumstände verursacht werden, miteinbezogen werden."

Erhoben werden im Rahmen der Studie nicht nur die Lungenfunktion, sondern auch der Zustand der Gefäße, die Knochendichte und der Körperfettanteil sowie kognitive Funktionen. Zudem werden Fragen über familiäre Vorbelastungen, Herkunft, Umwelteinflüsse durch Wohnort und Beruf, Rauchgewohnheiten, etc.- insgesamt 170 Fragen - abgefragt.

Um einen möglichst aussagekräftigen Querschnitt zu erhalten, werden die TeilnehmerInnen - entsprechend dem Bevölkerungs-querschnitt - statistisch nach Alter und Geschlecht ausgewählt und per Brief eingeladen, an der Studie teilzunehmen. Danach erfolgt für alle Interessierten ein ausführliches ärztliches Gespräch über Ablauf, Zweck und Nutzen dieser bisher in Österreich einzigartigen Studie. "Wer sich entschlossen hat, an der Studie teilzunehmen, erhält alle vier Jahre kostenlose Rundum-Checks, die vom Umfang her normale Gesundenuntersuchungen bei Weitem übersteigen", erklärt Lungenfachärztin und Studienleiterin Sylvia Hartl. Und weiter: "In dieser Ausführlichkeit hat es eine derartige Studie noch nicht gegeben. Das ist etwas, das in Österreich bisher fehlte."

Weitere Informationen sind unter www.leadstudy.at abrufbar.

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