Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 16.02.2012:
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Schule: Mehr Kompetenz im Umgang mit Vorurteilen nötig

Ein neues Handbuch für Lehrkräfte soll mehr Bewusstsein für den Umgang mit Vorurteilen an der Schule schaffen.

"Vorurteile in der Schule verbreiten sich nicht entlang realer Begebenheiten. Was wir im Interesse eines friedlichen Zusammenlebens tun müssen, ist ein ständiges, hartnäckiges Hinterfragen von Vorurteilen", betont der in Budapest lehrende Leiter des Instituts für Konfliktforschung, Univ.Prof. Dr. Anton Pelinka. Gerade an vielen Schulen sind Vorurteile und mangelnder Respekt ein immer größer werdendes Problem.

Das Sir Peter Ustinov Institut hat in Zusammenarbeit mit dem Stadtschulrat für Wien und mit der Unterstützung des Vereins Respekt.net einen neuen Arbeitsbehelf für Lehrkräfte an Wiener AHS-Unterstufen, Mittelschulen und Hauptschulen erarbeitet, der vorurteilsbewusste Bildungsarbeit unterstützt und ermöglichen soll. Der neue Arbeitsbehelf wird im April der Öffentlichkeit vorgestellt werden und soll unter Lehrenden ein neues Bewusstsein schaffen: Er setzt sich aus theoretischen Ansätzen zur Problemlösung, Leitideen für eine vorurteilssensible Schule und konkreten Anregungen für die Unterrichtspraxis in Form von Unterrichtsbeispielen zusammen. Der Unterrichtsbehelf wurde von renommierten LehrerInnen und FachwissenschaftlerInnen erarbeitet.

Brandsteidl: "Bildung ist Waffe gegen Vorurteile"

Für Dr. Susanne Brandsteidl, Präsidentin des Stadtschulrates für Wien, ist Bildung "die wirksamste Waffe im Kampf gegen Vorurteile. In der Schule haben wir dabei die einmalige Chance, in einer besonders wichtigen Zeit der Persönlichkeitsprägung eines jeden Menschen, in der Kindheit und Jugend, durch Bildung und Erziehung zu einer toleranteren und humaneren Gesellschaft beizutragen. Wiens Schulen, Lehrer und Lehrerinnen nehmen diese Herausforderung mit großem Engagement an". Der Stadtschulrat Wien unterstützt die Arbeit mit dem Lehrbehelf an den Wiener Schulen, um eine vorurteilsbewusste Bildungsarbeit zu ermöglichen.

Respekt.net: 14.700 Euro ermöglichen Arbeitsbehelf

Ermöglicht wird der neue Lehrbehelf durch die Investition der Zivilgesellschaft. Der Verein www.Respekt.net hat das Projekt "Kompetenz im Umgang mit Vorurteilen in der Schule" auf der Internetprojektbörse unterstützt: Insgesamt haben 55 Personen rund 14.700 Euro investiert. Dr. Michaela Skrein, Vorstandsmitglied von respekt.net: "Es ist wichtig, dass junge Menschen früh genug lernen, respektvoll und vorurteilsbewusst miteinander umzugehen. Nur so kann eine Gesellschaft auch später funktionieren. Dafür setzen wir uns beim Verein Respekt.net gerne ein."

Über Respekt.net

Respekt.net ist eine überparteiliche Initiative zur Förderung von gesellschaftspolitischem Engagement. Respekt.net betreibt im Internet die Projektbörse www.respekt.net, die Menschen mit engagierten Ideen mit potenziellen UnterstützerInnen zusammenbringt. Auf der Projektbörse werden wertvolle Projekte schnell und einfach vielen Menschen zugänglich gemacht. So erhöht Respekt.net die Umsetzungschancen guter Ideen zur Verbesserung der Gesellschaft. Ziel ist es, Vorhaben zu fördern, mit denen BürgerInnen und Organisationen das private, wirtschaftliche und öffentliche Leben voranbringen.

Seit dem öffentlichen Launch im September 2010 haben über 1000 InvestorInnen etwas mehr als 220.000 Euro für Projekte gespendet. Mehr als 200 Projekte wurden bisher bei Respekt.net eingereicht, davon wurden 69 von den UserInnen finanziert. 50 Projekte wurden bereits abgeschlossen, 19 sind aktuell in Umsetzung. Weitere 32 Projekte befinden sich aktuell in der Finanzierungsphase und suchen Unterstützung. Derzeit hat die Projektbörse mehr als 2.200 registrierte UserInnen.

Über das Sir Peter Ustinov Institut

Das Institut wurde 2003 auf Initiative des britischen Schauspielers, Schriftstellers und Philanthropen, Sir Peter Ustinov, in Wien gegründet. Als internationales Kompetenzzentrum engagiert sich das Institut dafür, die Ursachen für die Entstehung von Vorurteilen und Feindbildern sowie deren Einfluss auf das Verhalten zu erforschen. In Zusammenarbeit mit renommierten WissenschafterInnen publiziert das Institut l wissenschaftliche Literatur und praxisrelevante Beiträge. Besonderes Augenmerk gilt der Arbeit im Schulbereich. Nähere Informationen: www.ustinov.at

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