Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.11.2011:
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Frauenberger und Pürstl hissten Anti-Gewaltfahnen

Frauenberger und Pürstl hissten Anti-Gewaltfahnen

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16 Tage gegen Gewalt: Wien macht sexualisierte Gewalt zum Thema


Heute, Freitag beginnen die "16 Tage gegen Gewalt", eine internationale Kampagne für die Anerkennung von Frauenrechten als Menschenrechte. Während dieser Zeit wird Gewalt an Frauen weltweit mit verschiedenen Veranstaltungen und Projekten thematisiert. Die "16 Tage gegen Gewalt" starten jährlich am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Sie enden am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte.

Aus diesem Anlass hissten Frauenstadträtin Sandra Frauenberger und Polizeipräsident Dr. Gerhard Pürstl heute Freitag die Fahne der Menschenrechtsorganisation "Terre des Femmes" am Wiener Rathaus und dem Gebäude der Bundespolizeidirektion Wien. Die Fahne, mit dem Schriftzug "Frei leben ohne Gewalt", wird traditionell vor zahlreichen öffentlichen Gebäuden gehisst, um die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren. Daneben wurde die Fahne der White Ribbon Kampagne, am Rathaus gehisst. Sie ist die international größte Bewegung von Männern, die sich für die Beendigung der Männergewalt in Beziehungen einsetzt.

Landtag beschließt einstimmig Resolution für opfergerechte Regelungen

Auch der Wiener Landtag hat die "16 Tage gegen Gewalt" zum Anlass genommen, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. So wurde gestern Donnerstag der gemeinsame Antrag von SPÖ und Grünen "Opfergerechte Regelungen in Verfahren wegen Sexualdelikten" einstimmig beschlossen. Forderungen an den Bund sind laufende verpflichtende Fortbildungen für RichteramtsanwärterInnen, StaatsanwältInnen und RichterInnen unter Einbeziehung von Erkenntnissen der Psychotraumatologie, für zeitgerechte individuelle Begründungen bei Einstellungen des Ermittlungsverfahrens durch die Staatsanwaltschaft sowie für die Schaffung eines Rechtsanspruchs auf Zuspruch von Schmerzensgeld für Opfer von (sexualisierter) Gewalt, die über einen symbolischen Beitrag hinaus gehen.

Frauenberger: "Sexualisierte Gewalt muss thematisiert und dadurch enttabuisiert werden"

"Wenn es um sexualisierte Gewalt und Vergewaltigungen gehe, bestimmen noch immer Mythen und Fehleinschätzungen das öffentliche Bewusstsein", erklärte dazu Frauenstadträtin Sandra Frauenberger. Fakt sei, so die Frauenstadträtin, dass es erheblichen Verbesserungs-und Regelungsbedarf im Umgang mit sexualisierter Gewalt gegen Frauen gibt. Das betreffe gerade auch den Umgang der Justiz mit Sexualdelikten, betonte Frauenberger mit Hinweis auf die vom Wiener Landtag verabschiedeten Resolution."

"Aber wir alle müssen uns mit den eigenen stereotypen Denkmustern auseinandersetzen. Sexualisierte Gewalt muss thematisiert und dadurch enttabuisiert werden," forderte die Wiener Frauenstadträtin. Der 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien (01-71 71 9) macht daher ab Dezember mit 100.000 Freecards "Selber Schuld? Nein!" an 450 Standorten in Wien vor allem junges Publikum in Szenelokalen, Kinos und Jugendtreffpunkten auf das Thema sexualisierte Gewalt aufmerksam. Abschließend wies Frauenberger auf das europaweit vorbildliche, dichte und umfassende Wiener Gewaltschutznetz hin, das kontinuierlich ausgebaut wird.

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