Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 27.04.2011:
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U-Bahn-Bau: Nachhaltige Impulse für Wirtschaft und Beschäftigung

U2-Verlängerungen stoßen Wertschöpfung von über 3,8 Mrd. an - Ökologischer Fußabdruck zeigt Vorteile gegenüber Auto

Die Technische Universität Wien hat im Auftrag der Wiener Linien den ökologischen Fußabdruck der U2-Verlängerung in einer wissenschaftlichen Untersuchung analysiert und mit jenem des Autoverkehrs verglichen. Der ökologische Fußabdruck der U2-Verlängerung vom Schottenring zur Seestadt Aspern beträgt rund 3.100 Hektar pro Jahr. Das sind ca. 0,05 Prozent des Gesamt-Fußabdrucks der Stadt Wien. Es zeigt sich, dass bei der U-Bahn 43 Prozent des Fußabdruckes auf die Bereitstellung der Infrastruktur (Bau) und der Züge entfallen, 57 Prozent stehen für den Betrieb der U-Bahn und der Stationen. Der direkte Flächenbedarf der U2-Verlängerung ist sechsmal geringer als jener des Motorisierten Individualverkehrs. Wenn die Transportleistung der U2-Verlängerung mit Pkws erbracht würde, ergibt das einen Ökologischen Fußabdruck von 10.100 Hektar pro Jahr - das ist mehr als das Dreifache als der Fußabdruck der U2.

Anstrengungen für Energieeffizienz

Die Wiener Linien arbeiten daran, den (verhältnismäßig ohnehin deutlich geringeren) Energieverbrauch zu reduzieren. So kann die neueste Generation der Schienenfahrzeuge (ULF, V-Zug) Bremsenergie zurück ins Netz speisen, ältere Fahrzeuge (Type E2) werden derzeit mit dieser Technik ausgestattet. Ein Teil der U-Bahn-Stationen wird mit Erdwärme beheizt. Auch der Wasserverbrauch durch Fahrzeugreinigung und Verwaltung wird reduziert. Die komfortable, aber ressourcenintensive Klimatisierung von Fahrzeugen wird derzeit im Forschungsprojekt EcoTram untersucht - gemeinsam mit Partnern aus der Branche wird versucht, Ökologie und Fahrgastkomfort durch intelligentere Klimaanlagen zu verbinden.

Impulse für Wirtschaft

Wirtschaftliche Vorteile und nachhaltige Effekte für die Stadt werden von einer Studie der TU Wien, des WIFO und Joanneum Research nachgewiesen. Die Untersuchung unter dem Titel "Beschäftigungs- und regionalwirtschaftliche Effekte der U2-Verlängerung Schottenring - Seestadt Aspern in der Bauphase". Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bei einer Investition von rund 1,4 Mrd. Euro für den Bau der U-Bahn werden wirtschaftliche Effekte von 3,8 Milliarden Euro angestoßen - 83 Prozent davon innerhalb Österreichs. Als direkte Wirkung des U-Bahn-Baus finden rund 17.000 Menschen pro Milliarde Auftragssumme Beschäftigung. Das sind um 50 Prozent mehr als im Straßenbau.

Wien profitiert stark

Trotz eines immer globalisierteren Wirtschaftssystems kann durch die Investitionen in den U-Bahn-Bau vor allem die Wiener Wirtschaft profitieren. Drei Viertel der Auftragssumme gehen nach Wien, knapp zwei Drittel der Beschäftigung kommen der Bundeshauptstadt zugute. Gleichzeitig reichen die Beschäftigungseffekte bis nach Vorarlberg und Tirol. Zudem fließen 750 Mio. Euro Steuern und Sozialversicherungsabgaben an den Fiskus zurück.

Im Betrieb des Wiener U-Bahn-Systems selbst wird durch Ausgaben von über 200 Mio. Euro pro Jahr noch einmal so viel Wertschöpfung erzielt. 72 Prozent (rund 160 Mio. Euro) wandern umgehend in die Brieftaschen der ArbeitnehmerInnen. Rund 5.000 Menschen finden durch den U-Bahn-Betrieb dauerhaft Beschäftigung, knapp die Hälfte davon bei den Wiener Linien.

Über die U2-Verlängerungen

Die insgesamt 14,8 Kilometer lange Neubaustrecke der U2 vom Schottenring zur Seestadt Aspern umfasst 15 Stationen und wird in drei Etappen fertiggestellt: 2008 wurde der Abschnitt zum Stadion eröffnet, 2010 die weitere Strecke zur Aspernstraße. 2013 wird die U2 dann bis zur Seestadt Aspern fahren. Die Gesamtkosten der drei Verlängerungsetappen belaufen sich auf rund 1,4 Milliarden Euro.

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