Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.03.2011:
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SPÖ-Klubtagung: Wehsely, Brauner und Häupl präsentieren Spitalskonzept 2030

"Damit wir auch 2030 sagen können: Wir haben das beste Gesundheitssystem der Welt, müssen wir jetzt die Weichen stellen!", erklärte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely die langfristige Perspektive des Wiener Spitalskonzepts. Die Schwerpunkte dessen stellte Wehsely heute, Donnerstag, bei der SPÖ-Tagung in Rust gemeinsam mit Vizebürgermeisterin Renate Brauner und Bürgermeister Michael Häupl vor. Häupl betonte ebenfalls, es müsse aufgrund der vielen Investitionen und starken Veränderungen langfristig gedacht werden. Denn das Gesundheitswesen stehe aufgrund der demografischen Entwicklung und der wachsenden Kosten vor massiven Herausforderungen. Fest stehe: In Wien werden keine städtischen Krankenanstalten privatisiert.

Das Wiener Spitalskonzept 2030 setzt auf acht Eckpunkte:

  1. Mehr Qualität. Weniger Häuser
    Schrittweise werden medizinische Abteilungen verlegt. So übersiedelt bis Ende nächsten Jahres die Chirurgie vom Kaiserin-Elisabeth-Spital, das bis 2015/16 ein modernes Pflegewohnhaus wird, in die Rudolfstiftung. Die Akutgeriatrie des bis 2030 aufgelassenen SMZ Sophienspitals wird im Wilhelminenspital weitergeführt. In 20 Jahren soll es in Wien sieben zentrale Spitalsorganisationen geben: das Krankenhaus Hietzing, das Kaiser-Franz-Josef-Spital, das gemeinsam geführte Wilhelminenspital und Otto-Wagner-Spital, die Rudolfstiftung, das Krankenhaus Nord, das Donauspital und das AKH Wien. Diese Häuser des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) werden die Versorgung der WienerInnen übernehmen.
  2. Mehr Investitionen. Weniger Betriebskosten
    "Heute fällt der Startschuss für den Masterplan für Wilhelminenspital und Otto-Wagner-Spital, das vom Pavillonsystem zur geschlossenen Bauweise geführt wird", sagte Wehsely. Es sei zu bedenken, dass die Häuser des KAV durchschnittlich achtzig Jahre alt sind. Durch die Zusammenlegung der Schwerpunkte würden jährlich Millionen Euro für bauliche Investitionen frei.
  3. Mehr Eigenständigkeit. Weniger Bürokratie
    Seit Jänner 2002 ist der KAV eine Unternehmung nach der Wiener Stadtverfassung - dabei werde es auch bleiben, nur so könne wirtschaftlich gearbeitet werden.
  4. Mehr Transparenz
    Bessere Einsicht in die qualitätsvolle Arbeit in den Spitälern biete eine wesentliche Orientierungsgrundlage für PatientInnen und deren Angehörige. Der KAV habe ein Messsystem erarbeitet, anhand dessen die medizinische und pflegerische Ergebnisqualität dargestellt werden könne.
  5. Mehr Kostenkontrolle
    Das erforderliche Budget im Gesundheitsbereich steige laufend an - von 2004 bis 2009 jährlich um 5,7 Prozent. Damit die Kosten besser kontrolliert werden können, sei eine längerfristige Budgetperspektive das Ziel. "Alle Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung müssen realisiert werden", so Wehsely.
  6. Mehr MitarbeiterInnenzufriedenheit
    Besonders Führungskräfte seien gefordert, für zufriedene MitarbeiterInnen zu sorgen. Besonderes Augenmerk müsse dabei auf Arbeitszeiten, gegenseitige Wertschätzung, aber auch Gesundheitsförderung für MitarbeiterInnen liegen.
  7. Mehr Angebot. Weniger Überkapazität
    Mit der Verstärkung von Kapazitäten in den Spitälern im bevölkerungsreichen Norden und Osten der Stadt könne die Versorgung der WienerInnen treffsicherer sein. Zusätzlich wurde bereits das neue OP-Anmeldesystem eingeführt, das kürzere Wartezeiten auf Operationstermine gewährleistet.
  8. Mehr PatientInnenorientierung
    "Rasche und gute Versorgung bei Erkrankungen ist das höchste Gebot. Das neue Krankenhaus Nord wird hier als erstes Spital in Österreich über eine eigene bettenführende Abteilung für Notfallmedizin als zentrale Anlaufstelle für akut kranke PatientInnen verfügen", betonte die Gesundheitsstadträtin.

Bekenntnis zur Gesundheitsreform

Eine Verbesserung im Gesundheitswesen erfordere zusätzlich die Unterstützung durch den Bund, die Sozialversicherung und die Ärztekammer. "Im Vorfeld der anstehenden Verhandlungen mit dem Bund in Sachen Gesundheitsreform bekennen sich die Länder erstmals zu einer einvernehmlich festzulegenden fixierten Rahmenplanung auf Bundesebene. Wenn es nach den Ländern geht, gibt es damit künftig eine gemeinsame Planung, Steuerung und Finanzierung für alle Bereiche des Gesundheitswesens", schlossen Wehsely, Brauner und Häupl unisono.

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