Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.02.2011:
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Ludwig: Goldene Auszeichnungen für Persönlichkeiten des geförderten Wiener Wohnbaus

Ludwig: Goldene Auszeichnungen für Persönlichkeiten des geförderten Wiener Wohnbaus

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Wohnbaustadtrat Ludwig ehrte Sozialbau-Vorstand Herbert Ludl sowie die ArchitekInnen Cornelia Schindler, Peter Scheifinger, Walter Stelzhammer und Johann Winter


Wiens Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig überreichte heute, Donnerstag, fünf Persönlichkeiten des geförderten Wohnbaus der Stadt Goldene Wiener Auszeichnungen: KR Prof. Dr. Herbert Ludl, Vorstandsvorsitzender der Sozialbau AG, wurde das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen. Die ArchitekInnen DIin Cornelia Schindler, DI Peter Scheifinger, Mag. Walter Stelzhammer und DI Johann Winter wurden mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet. "Eine große Ehre und Freude für mich", wie Ludwig betonte. "Denn alle der heute ausgezeichneten Persönlichkeiten haben durch ihr außerordentliches Engagement und ihr exzellentes Know-how, aber auch durch innovative, zukunftsweisende Konzepte ganz maßgeblich zur Erfolgsgeschichte des geförderten Wiener Wohnbaus beigetragen. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich dafür bedanken und freue mich auf die weitere gute Zusammenarbeit", hob er hervor.

Biografie Herbert Ludl

KR Prof. Dr. Herbert Ludl wurde 1944 in Wien geboren. Er absolvierte nach der Berufsschule für Dreher und der Matura in der damaligen Arbeitermittelschule ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Nach seinem Eintritt in die Sozialbau AG wurde Herbert Ludl bald mit Führungsaufgaben betraut, bis er schließlich im Jahr 1984 zum Vorsitzenden des Vorstands berufen wurde. Das erste mehrgeschossige Wiener Holzwohnhaus in der Floridsdorfer Spöttlgasse ist auf eine Initiative von Herbert Ludl zurückzuführen. Die Realisierung des Wohnprojekts "Interethnische Nachbarschaft" in Wien-Liesing war der Beginn einer Reihe von Wohnprojekten, die zu einer deutlichen Verbesserung des Miteinanders von MieterInnen mit österreichischer und nichtösterreichischer Herkunft geführt haben. Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist Herbert Ludl Lehrbeauftragter an der Wirtschaftsuniversität Wien, Vorstandsmitglied des Österreichischen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen, Mitglied im Europäischen Verbindungsausschuss zur Koordinierung der Sozialen Wohnungswirtschaft, Kuratoriumsmitglied des wohnfonds_wien und Mitglied im Wohnbauförderungsbeirat der Gemeinde Wien. Er ist damit auch maßgeblich an der Weiterentwicklung des modernen Wohnbaus und der Wohnbauförderung in der Bundeshauptstadt beteiligt. Im Juni 2009 erhielt Prof. Dr. Herbert Ludl den erstmals verliehenen Wiener Wohnbaupreis für das Projekt: "Wohnmodell interethnische Nachbarschaft" in Wien-Liesing.

Biografie Cornelia Schindler

DIin Cornelia Schindler wurde 1953 in Wien geboren. Bereits während ihres Architekturstudiums an der TU Wien arbeitete sie in Planungsbüros in Wien und Jerusalem. Von 1992 bis 1999 war Cornelia Schindler Partnerin im Architekturbüro LSSS (Lautner-Scheifinger-Szedenik-Schindler). Seit 2000 führt sie mit Arch. DI Rudolf Szedenik das Büro s&s architekten, dessen Arbeitsschwerpunkt im geförderten Wiener Wohnbau - vor allem in den Bereichen der sozialen Nachhaltigkeit und dem energieeffizienten Planen und Bauen - liegt. s&s architekten zeichnen unter anderem für die Entwürfe einer gefördert errichteten Passivhauswohnanlage am Kammelweg, Bauträger WE pro, und "Generationen: Wohnen am Mühlgrund", Bauträger Arwag, verantwortlich. Eine von s&S architekten geplante Wohnhausanlage in Passivhaustechnologie für die Sozialbau mit 165 geförderten Wohnungen befindet sich derzeit in "Eurogate", Europas größter Passivhaussiedlung, in Bau. Das Projekt "so.vie.so mitbestimmt" in Zusammenarbeit mit dem Bauträger BWS ging als eines der Siegerprojekte beim Bauträgerwettbewerb Sonnwendviertel hervor. 2008 war Schindler Mitglied des Preisgerichts für die Neugestaltung des "Eisring Süd" in Wien-Favoriten. Für die "Autofreie Mustersiedlung" in Wien-Floridsdorf war Cornelia Schindler 2009 für den 1. Wiener Wohnbaupreis nominiert. Sie ist seit 2009 Mitglied im Grundstücksbeirat des wohnfonds_wien.

Biografie Peter Scheifinger

DI Peter Scheifinger wurde 1948 In Traismauer geboren. Nach dem erfolgreichen Abschluss der HTL für Hochbau in Wien studierte er Architektur an der TU Wien. 1992 bis 2000 betrieb er gemeinsam mit den Architektinnen Cornelia Schindler, Günter Lautner und Rudolf Szedenik ein Unternehmen. Seither arbeitet er als selbständiger Architekt, Mediator und Gesellschafter der Scheifinger & Schönfeld Ziviltechnikerges.m.b.H. 1998 war Peter Scheifinger Mitglied der Jury für den Aluminium-Architektur-Preis. Er war auch aktiv in seiner Standesvertretung und wurde dafür 2007 mit der Ehrennadel der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten ausgezeichnet. Scheifinger entwarf für die Bauträger Wiener Stadterneuerungsgesellschaft (STEG) und Gesellschaft für Stadtentwicklung und Stadterneuerung (GSG) einen von vier Bauteilen mit 99 geförderten Mietwohnungen beim Projekt Monte Laa in Wien-Favoriten. 2009 wurde Peter Scheifingers interethnisches Wohnbauprojekt "Globaler Hof" in Wien-Liesing mit dem 1. Wiener Wohnbaupreis ausgezeichnet

Biografie Walter Stelzhammer

Mag. Walter Stelzhammer wurde1950 in Vöcklabruck geboren. Er absolvierte die HTL für Bauwesen in Krems. Anschließend studierte er an der Akademie für Bildende Künste in Wien bei den Professoren E.A. Plischke und G. Peichl Architektur.1983 gestaltete er die Ausstellung "Junge Architektur" am Österreichischen Kulturinstitut in Rom. Zwei Jahre später steuerte er einen maßgeblichen Beitrag zur Ausstellung "Wiener Wohnbau Wirklichkeit" bei. Stelzhammer beschäftigt sich intensiv mit kompakten Siedlungsformen in horizontaler Verdichtung, wie etwa bei der "Wohnarche" in Wien-Liesing. Neben zahlreichen öffentlichen Bauten realisierte Walter Stelzhammer vor allem Wohnbauten wie etwa auf dem Gelände der ehemaligen Wilhelmskaserne oder der Siedlung Orasteig. Hervorzuheben ist auch die neue Nutzung der "Stadt des Kindes" in Wien-Penzing, für deren Planung er gemeinsam mit Architekten Peter Weber verantwortlich zeichnet. Walter Stelzhammer hatte Lehraufträge an der TU Wien und der FHW Wien. Er wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Adolf-Loos-Medaille, dem Österreichischen Bau-Preis 2008 und dem Preis der Stadt Wien für Architektur. Seit 2003 ist Walter Stelzhammer Vorsitzender des Vereins "Ernst Anton Plischke Gesellschaft". Zwischen 2006 und 2010 war er Bundesvorsitzender der Bundessektion der ArchitektInnen und IngenieurkonsulentInnen Österreichs. Im September 2010 wurde Stelzhammer zum Präsidenten der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland gewählt.

Biografie Johann Winter

DI Johann "Johnny" Winter wurde 1949 in Wien geboren. Er studierte Architektur an der TU Wien. In den 80er Jahren begründete Winter mit Peter Raab und Josef Zapletal das Bau-Künstlerkollektiv (BKK). Internationale Bekanntheit erlangte das Kollektiv mit Projekten wie der "Sargfabrik" und ihrem Nachfolgebau "Miss Sargfabrik". Die "Sargfabrik" war ein Mitbestimmungsprojekt. Es ging dabei um partizipatives Bauen und die interaktive Einbindung der BewohnerInnen in den Prozess der Planung. Dieses Projekt ist im Kontext des Planens und Bauens im Kollektiv und aus Sicht des ökologischen Wohnens ein Meilenstein in der österreichischen Wohnbauarchitektur. Für das Nachfolgeprojekt "Miss Sargfabrik" wurden sämtliche Erfahrungen der BewohnerInnen des ersten Bauteils analysiert und in die Planung integriert. Ökologisches Bauen ist im Schaffen Winters ein zentrales Thema, denn in seinem Oeuvre finden sich eine Reihe von Niedrigenergiebauten. Wirtschaftlich optimierte industrialisierte Bauweisen mit optimiertem Materialieneinsatz kennzeichnen seine Architektur. Winter wurde 1996 mit dem Adolf Loos-Architekturpreis ausgezeichnet.

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