Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 10.09.2010:
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Wiens Geriatrieexperte erhielt Nascher-Preis

Wiens Geriatrieexperte erhielt Nascher-Preis

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Die Zweite Präsidentin des Wiener Landtags, Marianne Klicka, überreichte am Donnerstag im Pensionisten-Wohnhaus Wieden, dem Abteilungsleiter der Akutgeriatrie im Krankenhaus Hietzing Oberarzt Dr. Thomas Frühwald den von der Stadt Wien über die Wiener Gesundheitsförderung gestifteten Ignatius Leo Nascher Preis. Dieser wird in diesem Jahr schon zum 12. Mal als Auszeichnung für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Geriatrie vergeben.

Für den Hauptpreis wurde OA Prof. Dr. Thomas Frühwald, stationsführender Oberarzt an der Abteilung für Akutgeriatrie des KH Hietzing, von einer international besetzten Jury ausgewählt. Frühwald sammelte viele Erfahrungen in Amerika und in der Schweiz. Neben zahlreichen Funktionen in verschiedenen Institutionen, Beiräten und Vereinen steht der in Bratislava geborene Preisträger der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie (ÖGGG) vor. Er ist Lehrbeauftragter am Institut für Ethik und Recht in der Medizin an der Universität Wien. Durch sein großes Interesse an ethischen Fragen und die Fachkompetenz in der Geriatrie wird Frühwald in strittigen Fragen in den Grenzgebieten zwischen Geriatrie, Palliativmedizin und Ethik beigezogen. Seit vielen Jahren begleitet er Prof. Dr. Franz Böhmer bei der Umsetzung der Kurse zum Geriatriediplom der Österreichischen Ärztekammer. Das große Verdienst von Thomas Frühwald für die Geriatrieentwicklung in Wien ist sein kontinuierliches Engagement für eine breite Kommunikationsbasis und die Implementierung von Qualitätsstandards.

Förderpreis für Dr. Kaiser vom Institut für Biomedizin des Alterns

Der Förderpreis der Stadt Wien ging an Dr. Mathias Kaiser, geboren 1976 in Nürnberg und Assistenzarzt an der Geriatrie des Klinikums Nürnberg. Er beschäftigt sich in mehreren Arbeitsgruppen seit dem Jahr 2008 mit der Messung der Mangelernährung bei alten und hoch betagten PatientInnen. Da sich die Erhebung des Body Mass Index vor allem für bettlägrige Patienten als zu schwierig erwiesen hat, wurde in seinem Projekt alternativ die Bedeutung der Messung des Wadenumfanges evaluiert. Daher kann nun in einem Ernährungsstatusscreening die Bestimmung des Body Mass Index durch die Wadenumfangmessung ersetzt werden.

Wiener Mediziner führend in der Geriatrie

Präsidentin Klicka betonte in ihrer Laudatio, dass Wiener Mediziner seit mehr als einem Jahrhundert im Fachgebiet der Altersmedizin und Ethik international anerkannt seien. Die Rahmenbedingungen würden durch die Umsetzung der laufenden Geriatriereform neu geschaffen, bis 2015 würden zudem 9 neue Wohn- und Pflegehäuser errichtet. Insgesamt sollen dann 10.000 Wohn- und Pflegeplätze für die optimale und regional ausgewogene Versorgung zur Verfügung stehen.

Nascher-Preis zur Erinnerung an den Vater und Erfinder der Geriatrie

Ignatius Leo Nascher (1863 - 1944) gilt als der Vater der Geriatrie. Er wurde in Wien geboren, wanderte nach Amerika aus, studierte Medizin und arbeitete ab 1885 am Mount Sinai Hospital in New York. Als er 1908 in Österreich das für damalige Verhältnisse hochmoderne Versorgungsheim Wien-Lainz besuchte, fiel ihm die niedrige Mortalität und der vitale Zustand der Bewohner auf. Der leitende Arzt erklärte das Betreuungskonzept: "Wir verfahren mit den Bewohnern so wie die Pädiater mit ihren Kindern." Nascher prägte daraufhin den Begriff Geriatrie (in Anlehnung an die Pädiatrie) für die Medizin älterer Menschen.

Rückfragehinweis für Medien

  • Mag. Horst Lassnig
    Mediensprecher der Zweiten Landtagspräsidentin Marianne Klicka
    Telefon: 01 4000-81043
    Mobil: 0676 8118 81043
    E-Mail: horst.lassnig@wien.gv.at