Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.07.2010:
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Johann-Strauss-Denkmal im Wiener Stadtpark: Restaurierung ab Herbst 2010

Johann-Strauss-Denkmal im Wiener Stadtpark: Restaurierung ab Herbst 2010

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Die Stadt stellt für die Restaurierung des meistfotografierten Denkmals Wiens 360.000 Euro zur Verfügung


Fast jeder Tourist kennt es und hat sich schon davor fotografieren lassen: Das Johann-Strauss-Denkmal im Wiener Stadtpark. Es wurde von Bildhauer Edmund Hellmer geschaffen und 1921 an seinem jetzigen Standort enthüllt. Im Zuge einer von der Stadt Wien veranlassten routinemäßigen Kontrolle wurden Schäden im Fundament und am Denkmal selbst festgestellt, die eine Restaurierung notwendig machen. "Das Strauss-Denkmal ist ein unschätzbares Kulturgut, das man auf der ganzen Welt kennt und mit der Musikstadt Wien assoziiert. Der beliebte Walzerkönig zählt zu den meistfotografierten Denkmälern Wiens. Um diese Attraktion auch in der touristischen Hochsaison bieten zu können, werden wir erst im Herbst mit der Restaurierung beginnen. Die Sicherheit der Menschen ist selbstverständlich gewährleistet", versicherte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im Zuge des Bürgermeister-Mediengesprächs am Dienstag.

Zur Restaurierung

Im Zuge einer Zustandsbewertung wurde festgestellt, dass der Bogen aus Laaser Marmor feine Risse aufweist. Die Stufenanlage aus Granit zeigt offene und geweitete Fugen, Stufen und Blöcke sind um mehrere Zentimeter aus ihrer ursprünglichen Position verschoben. Der Sockel ist grünlich verfärbt. Da die Schadensursache im Fundamentbereich liegt, muss im Herbst 2010 die gesamte Denkmalanlage - Statue samt Sockel, Bogen und Stufenanlage - abgebaut und ins Atelier des Restaurators transportiert werden. Die Restaurierung kann dann über den Winter erfolgen: Die Risse im Marmorbogen werden geschlossen, die Stufenanlage nachhaltig saniert, der Sockel gereinigt und die Vergoldung der Statue erneuert. Im Frühjahr 2011 wird das Fundament dem heutigen Stand der Technik entsprechend neu hergestellt. Dann kann der strahlende und rundumerneuerte "Schani" an seinen Platz zurückkehren und wieder als beliebtestes Fotomotiv Wiens zu "dienen". Die Kosten für die Gesamtmaßnahmen von 360.000 Euro werden vom Altstadterhaltungsfonds der Kulturabteilung (MA 7) bereitgestellt.

Die Geschichte des Johann-Strauss-Denkmals

Die Geschichte der Entstehung des Strauss-Denkmals ist eine lange und erstreckt sich von der Idee bis zur Enthüllung über 18 Jahre: 1903 konstituierte sich ein Komitee für die Errichtung eines Denkmals zu Ehren des Komponisten Johann Strauss (Sohn) und wandte sich mit einem Aufruf an die Bevölkerung Wiens, um die Finanzierung dieses Projektes zu gewährleisten.

Der Gemeinderat unterstützte 1905 das geplante Vorhaben mit einer Summe von 10.000 Kronen. Zu diesem Zeitpunkt war noch der Franz-Josefs-Kai als Aufstellungsort vorgesehen. 1906 wurde ein Wettbewerb ausgerufen, mit dem Ziel, ein Denkmal zu schaffen, welches Strauss nicht nur als den "Klassiker des Walzers und der Operette, sondern auch als Inbegriff des musikalischen Wienertums" würdigen sollte. Der Entwurf des akademischen Bildhauers Prof. Edmund Hellmer wurde einstimmig vom Komitee genehmigt. 1907 wurde dann der heutige Standort im Stadtpark festgelegt.

Die Durchführung und Aufstellung verzögerte sich allerdings, da es permanent Probleme bei der Finanzierung gab. Auch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges trug zu der Verzögerung bei. In einer Gemeinderatssitzung vom 23. Januar 1920 bewilligte der Gemeinderat noch einmal eine größere Summe. In der Folge konnte am 26. Juni 1921 die Enthüllung erfolgen. Nach der Enthüllung wurde das Werk erst von der Bevölkerung kritisiert; man empfand es als unzeitgemäß und zur untergegangenen Welt des Großbürgertum gehörend. 1935 wurde die schadhaft gewordene Vergoldung der Statue abgenommen. Eine 1991 aufgebrachte Vergoldung stellte den intendierten Zustand des Denkmals wieder her.

Rückfragehinweis für Medien

  • Dr. Renate Rapf
    Mediensprecherin StR. Dr. Andreas Mailath-Pokorny
    Telefon: 01 4000-81175
    E-Mail: renate.rapf@wien.gv.at