Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.05.2010:
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Franz Mrkvicka wurde "Bürger der Stadt Wien"

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Eine der höchsten Auszeichnungen der Stadt für ehemaligen Kulturstadtrat


Bürgermeister Dr. Michael Häupl überreichte am Mittwoch Kulturstadtrat a.D. Prof. Franz Mrkvicka unter Anwesendheit zahlreicher Prominenz aus Politik und Kultur die Bürgerurkunde der Stadt Wien. Der Bürgermeister unterstrich in seiner Laudatio das große Engagement des Geehrten im Bildungs- und Kulturbereich. Häupl: "Du hast Fantastisches für die Stadt geleistet." Persönlich wolle er sich für die Wegbegleitung, Freundschaft und Hilfe bedanken.

Mrkvicka bedankte sich für die Anerkennung seiner Arbeit und die freundschaftlichen Worte des Bürgermeisters. Er betonte in seiner Dankesrede, dass "Kultur mehr noch als Kunst und Bildung" sei. Kultur sei alles, womit Menschen sich mitteilen und ein menschenwürdiges Leben gestalten könnten. Deshalb stehe allen Menschen die Teilnahme am kulturellen Leben zu. Sie hätten ein Recht auf die Chance, ihre Kreativität zu entwickeln, so Mrkvicka.

Lebenslauf Franz Mrkvicka

Franz Mrkvicka wurde 1940 in Wien geboren. Der gelernte Speditionskaufmann und Absolvent des zweiten Bildungsweges war von 1954 bis 1961 bei der DDSG tätig. Von 1964 bis 1972 war er Jugendsekretär des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Seit 1974 war Franz Mrkvicka als Leitender Sekretär und ab 1982 als Direktor-Stellvertreter in der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien und damit auch in der Bundesarbeitskammer für den Bereich Bildung, Wissenschaft, Kultur und Betriebsrätebildung verantwortlich. 1979 wurde der überzeugte Ottakringer in den Wiener Gemeinderat gewählt. Von 1983 bis 1987 war er Amtsführender Stadtrat für Kultur und Sport. Einige Meilensteine seiner Amtszeit: Gründung der Vereinigten Bühnen, die Renovierung der Secession und des Großen Saales des Musikvereins, der erste Wien-Marathon, der erste Weltcup-Slalom in einer Großstadt (Hohe Wand Wiese) und die Neugestaltung des Ernst-Happel-Stadions. In seiner Amtszeit wurde Emmy Werner zur Direktorin des Volktheaters bestellt, Otto Schenk mit der Leitung des Theaters in der Josefstadt und George Tabori mit der Leitung des Theaters "Der Kreis" im Schauspielhaus betraut.

1987 wechselte Mrkvicka in den Nationalrat, dem er bis Ende 1996 angehörte. Zu seinen wichtigsten Anliegen und Erfolgen zählten u.a. die Gründung der Fachhochschulen und die Schaffung der Berufsreifeprüfung. Er war auch immer ein bekennender Europäer, mit dem Ziel Europa sicherer und sozialer zu gestalten. Mrkvicka zur Rathauskorrespondenz:" Demokratie kann nur durch eine solidarische Gesellschaft gefestigt und weiterentwickelt werden. Unser Ziel muss es deshalb sein, die Lebenschancen - und damit auch die Bildungschancen - gerecht zu verteilen. Herkunft und Einkommen dürfen für den Bildungsweg nicht mehr bestimmend sein."

Bürger der Stadt Wien

Die Auszeichnung "Bürger der Stadt Wien" zählt zu den höchsten Ehrungen der Stadt. Der Wiener Gemeinderat kann so Personen, die sich um die Stadt verdient gemacht haben, auszeichnen. Diese besondere Würdigung kann nur österreichischen Staatsbürgern, die in Wien wohnhaft sind, zuteil werden. Seit 1945 wurden erst 90 Personen zu "Bürgern der Stadt Wien". Darunter etwa Fritz Wotruba, Marcel Prawy, Erwin Ringel oder Johanna Dohnal.

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