Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.11.2009:
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Brauner/Mailath: Dr. Danielle Spera wird JMW leiten

Brauner/Mailath: Dr. Danielle Spera wird JMW leiten

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Wien (RK). Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner und Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny präsentierten gemeinsam mit Wien Holding- Geschäftsführer Komm.-Rat Peter Hanke die neue künstlerische Leiterin im Rahmen eines Mediengespräches im Jüdischen Museum Wien. Die Wien ...

Wien (RK). Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner und Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny präsentierten gemeinsam mit Wien Holding- Geschäftsführer Komm.-Rat Peter Hanke die neue künstlerische Leiterin im Rahmen eines Mediengespräches im Jüdischen Museum Wien. Die Wien Holding hat Anfang August 2009 die künstlerische Leitung für das Jüdische Museum Wien ausgeschrieben. Die Ausschreibung wurde notwendig, da der Vertrag mit dem aktuellen künstlerischen Leiter Dr. Karl Albrecht-Weinberger mit Ende Juni 2010 ausläuft. Engelberg-Spera wird ihr Amt mit 1. Juli 2010 antreten.****

"Ich freue mich sehr, dass wir diese wichtige Führungsposition in der Wiener Museumslandschaft mit Dr. Danielle Spera hervorragend besetzen können. Mit ihrer Überzeugungskraft, ihrem Fachwissen, ihren außergewöhnlichen kommunikativen Fähigkeiten und ihrer sozialen Kompetenz sowie ihren vielen neuen Ideen in künstlerischer wie auch in wirtschaftlicher Hinsicht wird Danielle Spera dieses für Wien so wichtige Museum nachhaltig stärken", so Vizebürgermeisterin Renate Brauner.

Mit dem Jüdischen Museum setzt die Stadt Wien seit 15 Jahren ein Zeichen, dass die Geschichte der Stadt untrennbar mit seiner jüdischen Bevölkerung verbunden ist und dass das Zusammenleben verschiedener Kulturen und Gemeinschaften in Wien heute und in der Zukunft einen zentralen Stellenwert hat. "Ich freue mich, dass mit Danielle Spera eine Persönlichkeit für die Leitung des Museums gefunden werden konnte, die diese Entwicklung weiter fortsetzen und gleichzeitig das Haus und seine Inhalte noch stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankern wird. Ich bin überzeugt, dass sie ihre Ideen für eine Öffnung des Museums zur Gesellschaft und eine starke Vernetzung dieses wichtigen Kulturstandtortes im Raum Wien erfolgreich umsetzen wird", erklärt Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

Das Jüdische Museum Wien soll ein Kompetenzzentrum für die jüdische Kultur in Wien sein, ein Museum, das auf spannende Weise die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft der Juden in Wien erzählt und das kulturelle und gesellschaftliche Leben der jüdischen Bevölkerung präsentiert. "Mit der Entscheidung für Danielle Engelberg-Spera setzen wir auf eine künstlerische Leiterin, die es nicht nur versteht, diese Inhalte einem großen Publikum nahe zu bringen, sondern auch das Haus nach modernen Managementmethoden führen wird", so Wien Holding-Direktor Peter Hanke.

Das Jüdische Museum als Ort sozialer Interaktion

"Das Jüdische Museum Wien soll ein Ort der sozialen Interaktion werden und auf das Judentum neugierig machen. Ich möchte den Menschen die Schwellenangst nehmen und das aufeinander Zugehen von Juden und Nichtjuden durch lebendige Kommunikation fördern", so Engelberg-Spera. Wichtig dabei sei es, das jüdische Leben und die historischen Aspekte über Geschichten zu vermitteln.

Spera will weiters die Zielgruppe der Jugendlichen auch durch Kooperationen mit anderen Einrichtungen der Kinder- und Jugendbildung intensiv ansprechen und das Angebot für Familien mit Kindern ausbauen. Intensiv zusammenarbeiten wird Spera mit anderen jüdischen Museen und Gedenkstätten auf nationaler und internationaler Ebene. Gemeinsam mit der Stadt Wien soll auch der Bekanntheitsgrad des Jüdischen Museums Wien als touristisches Ziel gesteigert werden.

Danielle Engelberg-Spera: Zur Person

Danielle Engelberg-Spera wurde am 10. August 1957 in Wien geboren. Sie studierte Publizistik/Kommunikationswissenschaft und Politikwissenschaft an der Universität Wien. Noch während des Studiums begann sie ihre Karriere beim Österreichischen Rundfunk (ORF) als Redakteurin im Außenpolitikressort der Zeit im Bild. In den Jahren 1987/88 arbeitete sie als Korrespondentin und stellvertretende Leiterin im ORF Büro in Washington. Seit 1988 moderiert sie die Zeit im Bild 1, aber auch ORF-Sendungen wie die Wochenschau, im Brennpunkt, das Weltjournal und die Zeit im Bild 2. Im ORF ist Engelberg-Spera auch Redakteurssprecherin und Fernsehredakteursrätin. Neben ihrer ORF-Tätigkeit war sie auch Lehrbeauftragte am Institut für Publizistik und hat 1999 und 2005 Bücher über Hermann Nitsch publiziert. Seit dem Jahr 2004 führt sie die Gesprächsreihe mit berühmten österreichischen und internationalen KünstlerInnen im Stadttheater Walfischgasse, ist als Autorin für die jüdische Zeitschrift "NU" tätig und verfasst Texte für Künstlerkataloge. In den Jahren 1991 und 2007 wurde Engelberg-Spera mit dem ROMY-Fernsehpreis ausgezeichnet.

Der Weg zur Entscheidung

Die Wien Holding hat die Position einer/eines neuen künstlerischen Leiterin/Leiters für das Jüdische Museum Wien im August 2009 ausgeschrieben. Der Vertrag mit dem derzeitigen künstlerischen Leiter Dr. Karl Albrecht-Weinberger läuft Ende Juni 2010 aus.

Die Ausschreibung für die neue künstlerische Leitung wurde mit 3. August 2009 gestartet. Die Bewerbungsfrist endete am 30. Oktober 2009. Die Prüfung der Bewerbungsunterlagen und die Durchführung der Hearings waren Aufgabe eines Ausschusses, dem Dr. Thomas Lachs (Vorsitzender des Aufsichtsrates des JMW) und die AufsichtsrätInnen des JMW Mag. Bettina Leidl, Dr. Ariel Muzicant und Komm.-Rat Peter Hanke angehörten. Der Ausschuss hat den Eigentümern des Jüdischen Museums einen ungereihten Dreier- Vorschlag empfohlen. Die Entscheidung über die Bestellung der künstlerischen Leitung wurde - wie im Gesellschaftervertrag festgelegt - von den Eigentümern des Jüdischen Museums Wien getroffen. 49 Prozent der Gesellschaft stehen im Eigentum der Wien Holding, 51 Prozent befinden sich im Eigentum der Stadt Wien.

Jüdisches Museum Wien: Jüdische Geschichte aus erster Hand

Das Jüdische Museum Wien befindet sich im Palais Eskeles, einem Altstadtpalais unweit des Stephansdoms. Seit 1998 wurde das Haus, das im Jahr 2008 sein 15 Jahr-Jubiläum feierte, erfolgreich von Dr. Karl Albrecht-Weinberger geleitet. In seiner Ära haben zahlreiche große Ausstellungen stattgefunden, wie zum Beispiel "Wien, Stadt der Juden - Die Welt der Tante Jolesch" im Jahr 2004, "Die Korngolds" im Jahr 2007 oder die im heurigen Jahr gezeigte, international vielbeachtete Ausstellung "Typisch! Klischees von Juden und Anderen".

Das Jüdische Museum Wien bietet eine ständige historische Ausstellung zur Geschichte der Juden Österreichs und die berühmte Judaica-Sammlung von Max Berger illustriert den BesucherInnen die jüdische Religion. Die Gründung des Museums geht auf eine Initiative des damaligen Wiener Bürgermeisters Dr. Helmut Zilk zurück. Die Wien Holding hat nach der Privatisierung des Dorotheums das Palais Eskeles Ende der 1990er Jahre angekauft, sodass der Museumsstandort langfristig gesichert wurde. Mittlerweile hat das Museum rund 150 Ausstellungen gezeigt, die von mehr als 1,2 Millionen Menschen aus dem In- und Ausland gesehen wurden. Die Sammlungen im Jüdischen Museum Wien dokumentieren in herausragender Weise die Jahrhunderte alte österreichisch-jüdische Geschichte. Die über 15.000 inventarisierten Objekte zählen weltweit zu den bedeutendsten Beständen der jüdischen Kulturgeschichte des Habsburgerreiches, der ersten Österreichischen Republik, der Wiener Zwischenkriegszeit sowie der Geschichte der Entrechtung, Vertreibung und Ermordung seiner jüdischen Bürger. Die umfangreichen Sammlungsbestände sind in einem Schaudepot öffentlich zugänglich, was nur in wenigen Museen üblich ist. Zusätzlich werden sechs bis acht Sonderausstellungen pro Jahr gezeigt. Zum Museum gehört auch eine Außenstelle auf dem Judenplatz im ersten Wiener Gemeindebezirk, wo eine Ausstellung zum mittelalterlichen Judentum und die Ausgrabungen einer mittelalterlichen Synagoge gezeigt werden. Das Jüdische Museum Wien befindet sich im ersten Bezirk in der Dorotheergasse 11, geöffnet Sonntag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, die Außenstelle auf dem Judenplatz ist Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr und am Freitag von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Informationen zum Ausstellungsprogramm und den Veranstaltungen unter www.jmw.at.

rk-Fotoservice:

(Schluss) red

Rückfragehinweis für Medien:

  • Wolfgang Gatschnegg
    Wien Holding - Konzernsprecher
    Telefon: 01 408 25 69-21
    Mobil: 0664 82 68 216
    E-Mail: w.gatschnegg@wienholding.at
    www.wienholding.at
  • Mag.a Cécile-Veronique Kochwalter
    Mediensprecherin Vbgmin Mag.a Renate Brauner
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    Mobil: 0676 8118 81219
    E-Mail: cecile.kochwalter@wien.gv.at
  • Mag. Gerlinde Riedl
    Mediensprecherin StR. Dr. Andreas Mailath-Pokorny
    Telefon: 01 4000-81854
    E-Mail: gerlinde.riedl@wien.gv.at

(RK vom 30.11.2009)