Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.08.2009:
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Kindergarten-Neubau St. Marx: Kindgerechte, flexible Architektur

Kindergarten-Neubau St. Marx: Kindgerechte, flexible Architektur

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Wien (RK). Das Ausbauprogramm der Stadt im Kindergartenbereich läuft auf Hochtouren: Derzeit entsteht im Stadtentwicklungsgebiet "Karree St.Marx", in einem Projekt der Sozialbau, ein neuer Kindergarten der Stadt Wien. Insgesamt sollen hier bis Jahresende rund 60 Kinder von 0 bis 6 Jahren in einer Kleinkinderkrippe, ...

Wien (RK). Das Ausbauprogramm der Stadt im Kindergartenbereich läuft auf Hochtouren: Derzeit entsteht im Stadtentwicklungsgebiet "Karree St.Marx", in einem Projekt der Sozialbau, ein neuer Kindergarten der Stadt Wien. Insgesamt sollen hier bis Jahresende rund 60 Kinder von 0 bis 6 Jahren in einer Kleinkinderkrippe, einer Familiengruppe oder einer Integrations- Kindergartengruppe einen Betreuungsplatz finden. Die Stadt investiert hier rund zwei Millionen Euro.

"In großen Stadtentwicklungsgebieten wie hier im Karree St. Marx, wo demnächst über 400 neue Wohnungen bezogen werden, ist es besonders wichtig, auch sofort für die dazugehörige Infrastruktur wie einen Kindergarten zu sorgen", betonte heute Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch im Zuge der Baustellenbesichtigung. "Diese neue Einrichtung ist aber nur ein kleiner Teil der derzeit entstehenden 2.200 Kindergartenplätze in ganz Wien."

Flexible Raumnutzung

Der neue Kindergarten im "Karree St.Marx" in der Viehmarktgasse 1 bekommt eine großzügig angelegte Vorhalle mit einem 20 Quadratmeter großen Bistrobereich, in dem die Kinder alle Mahlzeiten einnehmen, drei Gruppenräume, einen Bewegungsraum, eine Kinderwagenabstellfläche sowie alle erforderlichen Nebenräume. Für die Kleinsten gibt es im Sanitärbereich ein eigenes Baby-WC mit einem Wickeltisch.

Alle baulichen Gegebenheiten sind nach den neuesten pädagogischen Erkenntnissen ganz auf die Bedürfnisse der künftigen kleinen NutzerInnen ausgerichtet: So werden beispielsweise die einzelnen Bereiche möglichst flexibel gestaltet und stehen damit für alle Kinder offen. "Besonderer Wert wird hier auf offenes Arbeiten gelegt", betont Mag. Christine Spiess, Abteilungsleiterin der Wiener Kindergärten. "Das bedeutet, dass die Kinder nicht in einem Gruppenverband bleiben müssen, sondern der gesamte Kindergarten zum Lernfeld der Kinder wird." Ein weiterer Schwerpunkt im neuen Kindergarten ist auch die genderbewusste Pädagogik: Kinder sollen sich möglichst ohne Rollenfixierungen frei bewegen können.

Kuschelzonen und "Naschhecke"

Weiters werden für die Kinder Rückzugsmöglichkeiten - kleine Nischen sogenannte "Alkoven" mit Ausblick in den Garten - geschaffen sowie "Sichtfenster" und Durchgänge von einem Raum in den anderen und flexibel verschiebbare Abstellräume auf Rollen eingeplant. Die Kinder sehen in andere Gruppeneinheiten und können dorthin wechseln. Aber auch die Gangbereiche weiten sich dadurch aus, und können als Spielzonen fungieren. Mit Blick zum Garten wird auch ein kleines Atelier eingerichtet.

Zusätzlich gibt es spezielle Räume wie "Kuschelzonen", die den Kindern als Rückzugsbereiche zur Verfügung stehen. Ein wesentlicher Aspekt ist auch der 900 Quadratmeter große Garten mit Holzterrasse, der mit speziellen Spielgeräten und "Rundwegen" zum Roller- und Dreiradfahren ausgestattet wird. Zusätzlich wird es eine Kleinstkinderschaukel, eine Vogelnestschaukel, zwei Sandmulden und eine breite Rutsche geben. Direkte Zugänge von jedem Gruppenraum in den Garten ermöglichen den Kindern eine besondere Nähe zur Natur. Obstbäume und eine "Naschhecke" mit Beeren können von den Kindern selbst betreut werden.

Alle Fassaden sind großteils verglast und mit Sonnenschutzmaßnahmen versehen. Insgesamt werden 732 Quadratmeter barrierefreie Räume gestaltet. "Deshalb ist dieser Kindergarten auch für Kinder mit besonderen Bedürfnissen besonders gut geeignet", weiß Christine Spiess. Barrierefreie Zugänge und Nassräume in unmittelbarer Nähe an die Gruppenräume, ermöglichen die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes.

Ausbauprogramm für 13 Millionen Euro

Insgesamt sind derzeit 2.200 neue Krippen- und Kindergartenplätze in Wien im Entstehen: "Dafür nimmt die Stadt 13 Millionen Euro in die Hand," betont Stadtrat Christian Oxonitsch. Damit finanziert die Stadt den Ausbau im städtischen Bereich und fördert die Errichtung, den Umbau sowie die Erweiterung privater Kinderbetreuungsplätze. "Wir achten dabei ganz besonders darauf, wo regional Bedarf besteht." So werden beispielsweise in Floridsdorf und Donaustadt knapp 500 neue Plätze geschaffen, in Favoriten und Hernals kommen mehr als 200 hinzu.

Bereits im Vorjahr wurden knapp 2.000 neue Kinderbetreuungsplätze fertig gestellt . Das Ausbaupaket wird zu 3,1 Millionen Euro jährlich vom Bund getragen, die restliche Finanzierung kommt vom Land Wien.

rk-Fotoservice:

(Schluss) zla

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 21.08.2009)