Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.08.2009:
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Brauner: Stadt Wien verstärkt in der Krise Innovationsförderung

Wien (RK). "Technologie- und Innovationsförderung stärkt die Widerstandskraft der Wiener Betriebe. In der Krise ist es deshalb wichtig, in Innovation und neue Technologien zu investieren. Daher intensivieren wir unsere Maßnahmen: Zum Beispiel durch eine neue flächendeckende Technologieberatung, mit dem ...

Wien (RK). "Technologie- und Innovationsförderung stärkt die Widerstandskraft der Wiener Betriebe. In der Krise ist es deshalb wichtig, in Innovation und neue Technologien zu investieren. Daher intensivieren wir unsere Maßnahmen: Zum Beispiel durch eine neue flächendeckende Technologieberatung, mit dem maßgeschneiderten Programm der "Innovationsassistenz" und speziellen Förderwettbewerben", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner am Dienstag im Rahmen des Mediengesprächs des Bürgermeisters. Seit 2000 hat die Stadt Wien über das ZIT Zentrum für Innovation und Technologie rund 140 Mio. Euro in die Technologieförderung investiert und damit über 1000 Forschungs- und Technologieprojekte von Wiener Betrieben gefördert. Rund 5000 zukunftsträchtige Arbeitsplätze sind dadurch neu entstanden. "Neben privaten Betrieben ist aber auch die Stadt selbst mit ihren Unternehmen wie den Wiener Stadtwerken oder der Wien Holding ein wichtiger Innovationsträger. Diesen Weg setzen wir konsequent fort, um Wien im globalen Standortwettbewerb weiter als Technologie- und Innovationsstandort zu positionieren und die gesamte Wiener Wirtschaft nachhaltig zu stärken", so Brauner.****

Das WIFO stellt den Konjunktur- und Beschäftigungsmaßnahmen der Stadt Wien ein gutes Zeugnis aus. Und es sei "gerade in wirtschaftlich und budgetär schwierigen Zeiten notwendig, den eingeschlagenen Weg der Förderung von Innovationsorientierung, Qualifizierung und Internationalisierung konsequent fortzusetzen, um es den regionalen Unternehmen zu ermöglichen, den Herausforderungen der Krise offensiv zu begegnen." Diese Anfang 2009 vom WIFO durchgeführte Studie zu den Konsequenzen der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise hat auch gezeigt, dass bei den für die Wiener Wirtschaft so wichtigen wissensintensiven Unternehmensdienstleistern Produktinnovationen die häufigste Reaktion zur Bewältigung der Krise darstellen.

Um ebensolche Innovationen zu ermöglichen, hat das ZIT, die Technologieagentur der Stadt Wien, maßgeschneiderte Förderinstrumente entwickelt und baut diese laufend aus. Neben Förderprogrammen und der Entwicklung von Technologiestandorten, etwa am Campus Vienna Biocenter, hat sich das ZIT auch als spezialisierter Dienstleister etabliert. Ein neues Angebot für Wiener Klein- und Mittelbetriebe (KMU) ist die kostenlose "Technologieberatung".

"Die Technologieberatung des ZIT vernetzt Wissenschaft und Forschung mit der Wirtschaft und macht so neueste Forschungserkenntnisse auch für Klein- und Mittelbetriebe zugänglich, die sich keine eigene Forschungsabteilung leisten können. Dieser Wissenstransfer hilft Wiener KMU dabei, technologische Fragestellungen bei Innovationsprojekten zu lösen. Daraus entstehen neue Produkte und Dienstleistungen, die den Betrieben höhere Wettbewerbsfähigkeit und damit mehr Marktchancen eröffnen", so Brauner.

Business meets Science - Kostenlose Technologieberatung für Wiener KMU - unbürokratisch, schnell und effizient

Vor allem für KMU ist die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen eine große Herausforderung. Fehlende Forschungsressourcen, zu wenig technologisches ExpertInnenwissen sowie knappe finanzielle und zeitliche Ressourcen blockieren oft die Umsetzung von Innovationsprojekten. Hier setzt das ZIT mit der kostenlosen Technologieberatung an und vermittelt die geeigneten ExpertInnen aus Universitäten, Forschungs- bzw. Kompetenzzentren. Die Technologieberatung wurde im März 2008 als Pilotprojekt gestartet. Bisher betreute das ZIT insgesamt 136 Wiener KMU. Fast 90 Prozent davon waren Ein-Personen-Unternehmen (EPU) oder Kleinbetriebe mit weniger als 50 Beschäftigten. Fast 60 Prozent der Betriebe haben davor noch nie mit wissenschaftlichen Einrichtungen kooperiert. Die Technologieberatung ist schnell, effizient, kostenlos und unbürokratisch. Es ist kein Antrag notwendig. Zusätzlich wird im Rahmen der Beratung nach Fördermöglichkeiten zur Unterstützung der Innovationsprojekte gesucht, wie etwa dem mit 5.000 Euro dotierten Innovationsscheck der Forschungsförderungsgesellschaft. Aufgrund der positiven Erfahrungen der Pilotphase wird die Technologieberatung ab 2010 in das reguläre Dienstleistungsportfolio des ZIT übernommen.

Erfolgreiches Beispiel - Internetplattform für EPU

Ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt der Technologieberatung kommt von der Blue Monkeys GmbH, einer jungen Wiener Internetagentur: "epunet. Mein Unternehmen online". Es ermöglicht Ein-Personen-Unternehmen, aber auch KMU, die wichtigsten Geschäftsagenden komplett über das Internet abzuwickeln und zu verwalten. So können Unternehmen von jedem Ort der Welt aus Angebote, Rechnungen, Lieferscheine, Gutschriften oder Mahnungen administrieren. Bevor "epunet" starten konnte, musste die Sicherheit der Anwendung sichergestellt werden, um sensible Unternehmensdaten optimal zu schützen. Im Rahmen der Technologieberatung machte sich das ZIT zur Lösung dieser komplexen Fragestellung auf die Suche nach ExpertInnen auf dem Gebiet der IT-Sicherheit. Fündig wurden sie im Forschungszentrum für IT-Sicherheit Secure Business Austria (SBA). Nach eingehender Analyse konnte der optimale Sicherheitsstandard ermittelt und potenzielle Sicherheitslücken vor dem Start eliminiert werden. Dank des ebenfalls vom ZIT vermittelten Innovationsschecks der FFG konnte der Prototyp von "epunet" finalisiert und bereits online gestellt werden. Mittlerweile haben schon über 1000 Unternehmen das Angebot getestet.

Innovationsassistenz - neue Ideen - neue Arbeitsplätze

Die waff Förderung "Innovationsassistenz" zielt darauf ab, kleinen und mittleren Unternehmen in Wien bei der Entwicklung und Umsetzung kreativer Leistungen und innovativer Produkte unter die Arme zu greifen. Besonders wichtig in Zeiten der Krise: Mit dieser Förderung werden neue Arbeitsplätze geschaffen bzw. bestehende gesichert. Der waff fördert die Anstellung von sogenannten InnovationsassistentInnen, die maßgeblich an der Umsetzung eines Innovationsvorhabens - insbesondere in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Organisation, Kommunikation und Informationsmanagement - arbeiten. 2,5 Mio. Euro gibt es 2009 für Wiener Betriebe, ca. 50 Unternehmen profitieren davon. Pro Unternehmen beträgt die Förderung max. 59.000 Euro, der Förderzeitraum kann bis zu 18 Monate dauern. Heuer haben bereits 29 Unternehmen eine Förderzusage erhalten. Derzeit läuft noch bis 7. September 2009 die zweite Einreichrunde. Wiener Unternehmen können ihre Konzepte noch bis zu diesem Stichtag beim waff einreichen.

Verstärkte Innovationsförderung in vielen Bereichen

Neben der Technologieberatung des ZIT sind in den vergangenen Monaten mehrere Förderprogramme des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) und seinem Tochterunternehmen ZIT angelaufen, die verstärkt Innovations- und Forschungsprojekte von Wiener Betrieben fördern:

Noch bis zum 7. September können beim ZIT Forschungsprojekte im Rahmen des Förderwettbewerbs "Resources Vienna 2009" eingereicht werden. 1,5 Mio. Euro stehen für innovative Entwicklungen zur Verfügung, die zur Schonung bzw. Einsparung natürlicher Ressourcen beitragen. Beispiele dafür sind die Optimierung thermischer Solarkollektoren, alternative Antriebssysteme oder ökologische Baustoffe.

Anfang August startete der vom ZIT neu ins Leben gerufene "Content Award 2009". Dieser Preis für kreative Medienschaffende zeichnet innovative Games und animierte Kurzfilme aus. In den letzten Jahren hat sich Wien als erfolgreicher Standort für Spieleentwickler und die Film- und Medienwirtschaft etabliert. Diese Initiative soll dazu beitragen, dass junge Kreative ihr Potenzial auch wirtschaftlich verwerten können. Die Einreichfrist läuft bis 30. Oktober.

Der WWFF erhöhte sein Förderbudget für Innovationsprojekte von Wiener Sachgüterproduzenten auf drei Mio. Euro. Bis 31. Juli wurden 80 Projekte - mehr als je zuvor - eingereicht. Mit der Umsetzung der Innovationsprojekte steigern die Betriebe ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig. Eine Jury begutachtet derzeit alle Einreichungen. Bis zu 100.000 Euro Förderung sind je Projekt möglich.

Bis Mitte Juli wurden rund 30 Innovationsprojekte beim ZIT- Call "FemPower Innovation 2009" eingereicht. Bei diesem Förderprogramm werden Innovationsprojekte, die von Frauen geleitet werden oder an deren Umsetzung Frauen maßgeblich beteiligt sind bzw. die den Genderaspekt berücksichtigen, mit insgesamt 1 Mio. Euro gefördert. Das Ziel: Frauen stärker als bisher in betriebliche Innovationsprozesse zu integrieren. Derzeit evaluiert die Jury die eingereichten Projekte um im September eine Förderempfehlung abzugeben.

Seit kurzem abgeschlossen ist der ZIT-Forschungscall "Patients in Focus 2009". Dabei wurden Forschungsprojekte aus den Feldern Biotechnologie, Pharmazie, Medizintechnik und Krankenhausinfrastruktur gefördert, die zu spürbaren Verbesserungen für PatientInnen führen sollen. Zehn Projekte wurden mit insgesamt drei Mio. Euro unterstützt. Eines der Projekte beschäftigt sich beispielsweise mit der Entwicklung eines Medikaments zur Behandlung von Frühwehen in der Schwangerschaft.

Stadt Wien als Innovationsträger

Auch die Stadt Wien selbst mit ihren Unternehmungen wie den Wiener Stadtwerken, der Wien Holding oder dem Wiener Krankenanstaltenverbund haben sich der Innovation verschrieben. Der erst kürzlich präsentierte weitere Ausbau von Fernkälte mit der neuen Zentrale in der Spittelau, ein für das Wohlbefinden der Menschen entwickeltes innovatives Lichtkonzept bei der Verlängerung der U2 zum Stadion, Niederflurstraßenbahnen der Wiener Linien, aber auch soziale und kulturelle Innovationen wie das Geriatriekonzept der Stadt Wien oder das Museum auf Abruf (MUSA) zeugen davon, dass die Stadt Wien Innovation nicht nur fördert, sondern auch selbst betreibt. Viele dieser Projekte werden mit privaten Partnern am Standort umgesetzt, wodurch die Wiener Wirtschaft mehrfach profitiert, lokale Wertschöpfung entsteht sowie Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden.

  • Webtipps: www.zit.co.at, www.wwff.gv.at, www.waff.at/

(Schluss) mu

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  • Mag.a Cécile-Veronique Kochwalter
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  • Georg Brockmeyer
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(RK vom 18.08.2009)