Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 10.06.2009:
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Jüdisches Museum zeigt "Tel Aviv - Hot City Cool"

Jüdisches Museum zeigt "Tel Aviv - Hot City Cool"

Copyright: Pressefoto Votava

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Wien (RK). "Mit der Ausstellung "Tel Aviv - Hot City Cool"würdigt das Jüdische Museum Tel Avivs 100. Geburtstag auf eine ganz besondere Weise", sagte der Missionschef der Botschaft des Staates Isarel, Guy Feldman, in seiner Rede zur Eröffnung der Fotoausstellung im Palais Eskeles. Feldman, der in Vertretung von ...

Wien (RK). "Mit der Ausstellung "Tel Aviv - Hot City Cool"würdigt das Jüdische Museum Tel Avivs 100. Geburtstag auf eine ganz besondere Weise", sagte der Missionschef der Botschaft des Staates Isarel, Guy Feldman, in seiner Rede zur Eröffnung der Fotoausstellung im Palais Eskeles. Feldman, der in Vertretung von Botschafter Dan Ashbel die Eröffnung vornahm, dankte dem Museum, dass es Studenten der von Prof. Erez Golan geleiteten Fotoklasse, der "Minshar for Art"-Kunsthochschule in Tel Aviv, die Möglichkeit gegeben hat, ihren ganz persönlichen Blick auf die Stadt zu präsentieren. Direktor Georg Haber betonte in seiner Begrüßungsrede, dass die Entscheidung diese Fotos im Jüdischen Museum zu zeigen vom Streben getragen war, einmal nicht die allseits bekannten Bilder der von der UNESCO zum Kulturerbe erklärten Bauhaus-Architektur oder gar touristisch verwertbare Perspektiven auf den Strand in den Vordergrund zu stellen.

Eine fotografische Liebeserklärung an die Stadt

Knapp 39 Jahre vor der Staatsgründung Israels wurde 1909 nördlich der Jahrtausende alten Siedlung Jaffo der Grundstein für die Stadt Tel Aviv gelegt. In der Zwischenkriegszeit entstand hier ein Juwel moderner Stadtplanung mit geradliniger Straßenführung und mehr Bauhaus-Architektur als in jeder anderen Stadt der Welt. Heute ist der Großraum Tel Aviv eine pulsierende Metropole voller Gegensätze, in der sich Orient und Okzident begegnen. Seine Bewohner haben ihre Wurzeln in mehr als 80 Ländern Europas, Asiens und Afrikas. Tel Aviv vereint Diamantenbörse und levantinischen Bazar, eine florierende Szene von Elektronik-Musik und Informatik - und in anderen Stadtvierteln orthodoxe Juden in ihrer traditionellen Gewandung. Das besondere Flair ergibt sich durch die Lage am Meeresstrand, dem eigentlichen Zentrum der Stadt.

Die im Palais Eskeles präsentierten Fotos über Tel Aviv beeindrucken ebenso durch ihre hohe künstlerische Qualität wie durch eine latente Renitenz gegen den allzu verklärenden Blick der zionistischen Gründergeneration. Hier wird eindringlich hinter die Kulissen geschaut, hier sind es die Außenseiter der Gesellschaft, die ins Blickfeld gerückt werden: ein Grafitto-Künstler und Müllsammler, die ihre Identität verheimlichen und daher ihr Gesicht verbergen; illegale Zuwanderer aller Altersstufen und Hautfarben. Auch die alltägliche Bedrohung durch den Terror findet ihre künstlerische Spiegelung, sei es durch einen Wachposten auf dem Dach während eines Straßenfestes, das Grafitto einer Cello- Spielerin mit Gasmaske, einen Roboter zum Entschärfen von Bomben oder ein anderes Grafitto, das auf die Ermordung Itzchak Rabins auf dem zentralen, seither nach ihm benannten Platz in Tel Aviv im Jahr 1995 Bezug nimmt. Dass der Bedrohung aber mit einem intensiven "sich nicht unterkriegen lassen" bis hin zu extensiver Lebensfreude begegnet wird, ist auf allen Fotos spürbar. Ergänzt wird diese als Wanderausstellung konzipierte Fotoschau durch historische Stadtaufnahmen in digitaler Form und ausgewählte Objekte aus der hauseigenen Sammlung.

"Tel Aviv. Hot City Cool" ist von 10. Juni bis 11. Oktober 2009 im Auditorium des Jüdischen Museums Wien (A-1010 Wien, Dorotheergasse 11) zu sehen. Das zu den Kulturbetrieben der Wien Holding zählende Jüdische Museum ist von Sonntag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6,50 Euro / 4 Euro ermäßigt. Schulklassen haben freien Eintritt, Führungen und pädagogische Programme: Tel.: 535 04 31-311, 312 bzw. kids.school@jmw.at. Weitere Informationen sind unter www.jmw.at zu finden. Parallel zur Ausstellung erscheint eine zweisprachige Broschüre mit Texten von Doron Rabinovici und Israels Botschafter Dan Ashbel im Eigenverlag (ISBN 978-3-901398-54-4, Preis: 5 Euro).

rk-Fotoservice:

(Schluss) sta

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(RK vom 10.06.2009)