Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.04.2009:
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Städtebund: Mehr Sicherheit für Radfahrer in der Stadt

Wien (RK). "Die derzeitige Fassung der österreichischen Straßenverkehrsordnung (StVO) ist aus historischen Gründen zu stark auf die Bedürfnisse des motorisierten Individualverkehrs ausgerichtet. Um das Fahrrad als d a s städtische Verkehrsmittel attraktiver und sicherer zu machen, muss die StVO dringend überarbeitet ...

Wien (RK). "Die derzeitige Fassung der österreichischen Straßenverkehrsordnung (StVO) ist aus historischen Gründen zu stark auf die Bedürfnisse des motorisierten Individualverkehrs ausgerichtet. Um das Fahrrad als d a s städtische Verkehrsmittel attraktiver und sicherer zu machen, muss die StVO dringend überarbeitet werden", so der Innsbrucker Verkehrsstadtrat und Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Österreichischen Städtebundes, Dipl. Ing. Walter Peer, am Freitag.

Vier wesentliche Änderungen/Ergänzungen der StVO notwendig

Die geänderte StVO muss nach Ansicht des Österreichischen Städtebundes vier wesentliche Punkte aufweisen:

1. Die unklaren und gefährlichen Vorrangregeln für BenutzerInnen von "Radverkehrsanlagen" müssen vereinfacht werden.

2. Wegfall der Radwegbenützungspflicht zumindest im Ortsgebiet. Untersuchungen haben ergeben, dass Radwege an Knotenpunkten - wie etwa Kreuzungen - ein hohes Unfallrisiko aufweisen. Österreichs Städte versuchen seit langem, dieses Unfallrisiko durch bauliche Maßnahmen zu reduzieren. Der Wegfall der Benützungspflicht entkoppelt den schnellen und den langsamen Radfahrer voneinander und macht den Radverkehr damit sicherer.

3. Das "Nebeneinanderfahren" von zwei Radfahrern soll ab einer Gruppengröße von 15 Personen ermöglicht werden. Diese Maßnahme verringert die Länge der Radfahrergruppe und stellt sicher, dass Kraftfahrzeuge nur bei freier Gegenfahrbahn überholen können. Diese Maßnahme ist in Deutschland ebenfalls schon erfolgreich in Geltung.

4. Besonders auf Initiative der Stadt Graz sollen Fahrradstraßen dort, wo der Anteil an Radfahrern besonders hoch ist, ermöglicht werden. Dabei wird die gesamte Fahrbahn als Radweg ausgewiesen, der PKW-Verkehr kann - in Ausnahmen - zugelassen werden. Fahrradstraßen sind in Deutschland bereits seit 1997 möglich und haben sich dort als geeignetes Instrument erwiesen, den Radverkehr in den Städten komfortabler und sicherer zu machen (Bremen, Kiel, Münster)

Mehr Radverkehr erhöht die Verkehrssicherheit

Beispiel Stadt Salzburg: Seit dem Jahr 1992 ist in der Stadt Salzburg der Radverkehrsanteil um 40 Prozent gestiegen, gleichzeitig ist die Zahl der verletzten Radfahrer, bezogen auf die gefahrenen Kilometer, um 40 Prozent gesunken. Durch die höhere Anzahl von Radfahrern im Verkehr werden diese besser als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wahrgenommen.

Fahrrad ist schnellstes Verkehrsmittel in der Stadt

Laut VCÖ sind 50% aller Wege in Österreich, die mit dem Auto zurückgelegt werden, kürzer als 3km - somit ist gerade im innerstädtischen Bereich das Fahrrad das schnellste Verkehrsmittel. Ausschussvorsitzender Walter Peer und der stellvertretende Ausschussvorsitzende und Vizebürgermeister der Stadt Dornbirn, Martin Ruepp, abschließend: "Österreichs Städte haben das Potenzial des Radverkehrs im innerstädtischen Bereich längst erkannt. Im aktuellen Regierungsprogramm kündigt nun auch der Bund die Schaffung radverkehrsfreundlicher rechtlicher Rahmenbedingungen an. Eine Forcierung des Radverkehrs ist auch ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele und zur Steigerung der Luft- und Lebensqualität." (Schluss) wei

Rückfragehinweis für Medien:

  • Mag. Paul Weis
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(RK vom 24.04.2009)