Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.11.2008:
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Wiener Technologiefonds: 5 Millionen für neue Forschungsprojekte

Wien (RK). Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) hat im Jahr 2008 mit dem Bereich der "Informations- und Kommunikationstechnologien" (IKT) einen neuen, vierten Förderschwerpunkt eröffnet. Spitzenforschung zu Hard- und Software hieß die Devise - und die Wiener Forschungsszene reichte viele ...

Wien (RK). Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) hat im Jahr 2008 mit dem Bereich der "Informations- und Kommunikationstechnologien" (IKT) einen neuen, vierten Förderschwerpunkt eröffnet. Spitzenforschung zu Hard- und Software hieß die Devise - und die Wiener Forschungsszene reichte viele, beeindruckende Projekte ein. Eine internationale Jury wählte aus den insgesamt 50 Einreichungen 12 Projekte aus, welche mit einer Gesamtsumme von knapp 5 Mio. Euro gefördert werden.****

Häupl: Wissensbasierte Ökonomie Grundlage für Zukunft

Bürgermeister und Fondspräsident Dr. Michael Häupl präsentierte die Ergebnisse des Calls am Dienstag in seinem Mediengespräch gemeinsam mit Vizepräsident Dr. Bernhard Görg und Geschäftsführer Michael Stampfer. Häupl betonte, es sei gerade jetzt wichtig, darauf hinzuweisen, dass die wissensbasierte Ökonomie die Grundlage für den Wohlstand der Stadt in der Zukunft ist. Der WWTF nehme in diesem Bereich als einziger privat finanzierter Forschungsfonds in Österreich einen wichtigen Platz ein. Für Görg begründet sich der diesjährige Schwerpunkt Information und Kommunikationstechnologie in der diesbezüglich bereits vorhandenen Spitzenforschung in Wien und der Beschäftigungsrelevanz.

Projekte mit mittelfristigen Umsetzungsperspektiven

Mit dem IKT Call 2008 fördert der WWTF Projekte, die die Spitzenforschung in den Informations- und Kommunikationstechnologien in Wien weiter ausbauen werden. Zugleich weisen die Vorhaben eine relevante Problemstellung mit einer mittelfristigen Umsetzungsperspektive, meist mit der Industrie, auf. Beides ist für eine lebendige IKT-Szene am Forschungsstandort Wien sehr wichtig:

  • Das wissenschaftliche Forschungsfeld IKT gewinnt zunehmend an
    Bedeutung, auch angesichts der Durchdringung praktisch aller
    Lebensbereiche mit dieser Querschnittstechnologie. In Wien gibt
    es in diesem Bereich viele sehr gute Arbeitsgruppen an Wiener
    Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und
    Kompetenzzentren. Hier gilt es nun, bestehende kritische Größen
    am Forschungsstandort auszubauen, um sowohl vorne mit dabei zu
    sein als auch um im europäischen Umfeld erfolgreicher
    kooperieren und Mittel einwerben zu können.
  • Am Industriestandort Wien stellen die IKT-Branchen mit ca. 5.500
    Unternehmen den wichtigsten Innovationsmotor und ein zentrales
    Standbein der Wiener Wirtschaft dar. Unternehmen benötigen
    starke akademische Partner als Vor- und Mitdenker. Die
    Auftrags- bzw. angewandte Forschung und ihre Förderung sind gut
    entwickelt; damit jedoch grundlegend neue Überlegungen und
    innovative und damit radikal neue Ideen angestellt werden, wird
    mehr Grundlagenforschung im Vorfeld gebraucht. Diese unterstützt
    der WWTF im vorliegenden Call im Rahmen größerer, mehrjähriger
    wissenschaftlicher Projekte.

Eine hochrangige internationale 13-köpfige Jury unter der Leitung der Genfer Virtual Reality Spezialistin Nadia Magnenat- Thalmann ging bei der Bewertung der Projektanträge in zwei Schritten vor: In einem ersten Schritt unterstützte die Jury die Geschäftsstelle bei der Einholung von insgesamt 180 ausländischen Fachgutachten, in denen die geplanten Forschungsvorhaben schriftlich beurteilt wurden. In einem weiteren Schritt wurden die Vor- und Nachteile jedes einzelnen Projektantrags im Rahmen einer zweitägigen Jurysitzung in Wien eingehend diskutiert. Die Jury legte hohe Maßstäbe an die Anträge und empfahl schließlich zwölf Projekte mit einer Gesamtsumme von ca. 5 Mio. Euro zur Förderung.

Die Siegerprojekte kommen aus sehr unterschiedlichen Bereichen und reichen von der Erforschung des Zusammenspiels vernetzter Kamerasysteme für Videoüberwachungssysteme, über die Entwicklung von Methoden zur verbesserten Funknetzversorgung für die Mobiltelefonie bis hin zur Erarbeitung optimierter Bildverarbeitungstechniken für 3D-Fernsehen.

Mit den Fördermitteln werden überwiegend junge WissenschaftlerInnen angestellt; im konkreten Fall sind das etwa 40 Stellen für DoktorandInnen und PostDocs auf durchschnittlich drei Jahre. Von den 12 zur Förderung empfohlenen Projekten werden zwei von Wissenschafterinnen geleitet. Weiters ermöglichen zahlreiche Partnerschaften innerhalb der geplanten Projekte eine internationale Vernetzung zu wichtigen wissenschaftlichen Fragestellungen.

Einige Projekte lassen bereits konkrete Verbindungen zu potenziellen Anwendern erkennen. Mit dem "Information und Communication Technology" Call 2008 wurde nach "Life Sciences", "SCIENCE for creative industries und "Mathematik und..." der vierte WWTF Förderschwerpunkt ins Leben gerufen. Für den WWTF und die Wiener Forschungslandschaft bedeutet dies einen sehr guten Start für eine längerfristige Ausgestaltung dieses Förderprogramms durch weitere Projektcalls und/oder Stiftungsprofessuren. Dem WWTF ist es wichtig, Felder, in denen Spitzenforschung mit einer mittelfristigen Anwendungsperspektive verbunden ist, zu unterstützen. Die Projekteinreichungen und insgesamt die hohe Qualität des Forschungsfeldes Informations- und Kommunikationstechnologien in Wien haben dies eindrucksvoll bestätigt.

Die Siegerprojekte des WWTF "Information and Communication Technology" Call 2008

  • Personal Unsynchronized Cooperative Communications - PUCCO
    Forschungszentrum Telekommunikation Wien (ftw)
    Nicolai Czink
    Fördersumme: 377.300 Euro, Projektdauer: 2 Jahre
  • Content Aware Coding for Mobile TV
    Universität Wien, Fakultät für Informatik
    Helmut Hlavacs
    Fördersumme: 415.000 Euro, Projektdauer: 2,5 Jahre
  • High-Resolution Three-Dimensional Imaging
    Technische Universität Wien, Institut für Elektrische Mess- und
    Schaltungstechnik
    Horst Zimmermann
    Fördersumme: 540.000 Euro, Projektdauer: 3,5 Jahre
  • Methodology for design of Accurate and Robust Communication
    systems (MARC)
    Technische Universität Wien, Institut für Computertechnik
    Christoph Grimm
    Fördersumme: 410.000 Euro, Projektdauer: 4 Jahre
  • FoSII - Foundations of Self-governing ICT Infrastructures
    Technische Universität Wien, Institut für Informationssysteme
    Ivona Brandic
    Fördersumme: 300.000 Euro, Projektdauer: 4 Jahre
  • Temporal-Consistent Stereo Matting for High-Quality Novel View
    Synthesis and Visual Effects
    Technische Universität Wien, Institut für Softwaretechnik und
    interaktive Systeme
    Margrit Gelautz
    Fördersumme: 430.300 Euro, Projektdauer: 3 Jahre
  • Inconsistency Management for Knowledge-Integration Systems
    Technische Universität Wien, Institut für Informationssysteme
    Michael Fink
    Fördersumme: 318.700 Euro, Projektdauer: 3 Jahre
  • New Methods for Analyzing, Comparing, and Solving Argumentation
    Problems
    Technische Universität Wien, Institut für Informationssysteme
    Stefan Woltran
    Fördersumme: 278.000 Euro, Projektdauer: 3 Jahre
  • Simultaneous Calibration and Tracking: A joint optimization
    approach for arbitrarily placed cameras
    Austrian Research Centers (ARC)
    Roman Pflugfelder
    Fördersumme: 492.000 Euro, Projektdauer: 3 Jahre
  • Service-Oriented Data Integration
    Technische Universität Wien, Institut für Informationssysteme
    Reinhard Pichler
    Fördersumme: 370.000 Euro, Projektdauer: 3 Jahre
  • SCALE-VS: Research on the Scalability and Confluence of
    Scientific Visualization and Interactive Segmentation
    VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs
    GmbH
    Markus Hadwiger
    Fördersumme: 468.500 Euro, Projektdauer: 3 Jahre
  • Distributed Information Processing for Spatio-Temporal Fields in
    Wireless Sensor Networks
    Technische Universität Wien, Institut für Nachrichtentechnik und
    Hochfrequenztechnik
    Gerald Matz
    Fördersumme: 580.000 Euro, Projektdauer: 4 Jahre

(Schluss) red

Rückfragehinweis für Medien

  • Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und
    Technologiefonds (WWTF)
    Telefon: 01 402 34 43-0
    E-Mail: office@wwtf.at

(RK vom 18.11.2008)