Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.10.2008:
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Schicker: Erfolgsgeschichte "Belebung Gürtel"

Wien (RK). Die Wiener Gürtelstraße hat sich vom "Boulevard des kleinen Mannes" im 19. Jahrhundert in eine durch Verkehr, soziale Veränderungen und Spekulation belastete Stadtlandschaft in den 80iger Jahren entwickelt. Ende der 1980iger Jahre war das Bild des sozialen Abstiegs zur Kriminalitäts- und Prostitutions- ...

Wien (RK). Die Wiener Gürtelstraße hat sich vom "Boulevard des kleinen Mannes" im 19. Jahrhundert in eine durch Verkehr, soziale Veränderungen und Spekulation belastete Stadtlandschaft in den 80iger Jahren entwickelt. Ende der 1980iger Jahre war das Bild des sozialen Abstiegs zur Kriminalitäts- und Prostitutions-Szene prägend. Darauf reagierte die Wohnbevölkerung: Im Bereich des Gürtels wohnte Mitte der 90iger Jahre eine überdurchschnittlich arme Bevölkerungsschicht, darunter viele AusländerInnen und viele Arbeitslose.

Ein intensives Programm zur Attraktivierung des Gürtels in den letzten 10 Jahren zeigt nun Erfolge: "Der Gürtel hat sich wieder zu einer belebten Zone entwickelt - mit einer lebendigen Gastroszene, neuen Infrastrukturangeboten und spannender Architektur", so Stadtrat Schicker.****

Ein neues, junges Publikum hat den Gürtel für sich entdeckt: die Ballspielplätze in der grüne Mittelzone am Margaretengürtel, die In-Lokale in den revitalisierten Stadtbahnbögen, die Radwege. Der Urban-Loritz-Platz mit dem markanten Flugdach von Architektin Silja Tillner ist täglich von pulsierendem Leben erfüllt. Die neue Hauptbibliothek mit den großzügigen Freitreppen und dem Café mit Blick über den Gürtel lockt nicht nur alle Lesefreudigen, sie hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Rund um den Gürtel siedeln sich zunehmend junge dynamische Menschen mit hohem Bildungsniveau an, so z.B. im 15. Bezirk. Zudem wirkt sich auch die erfolgreiche Verkehrspolitik der Stadt positiv aus: Seit 2004 ist die Verkehrsbelastung auf der Wiener Gürtelstraße um 3,7 Prozent zurückgegangen.

"Vom Beitritt Österreichs zur Europäischen Union hat der Gürtel nachhaltig profitiert. Dass in den letzten Jahren so viele Projekte umgesetzt werden konnten, ist auf die großzügige Förderung der ersten Gürtelprojekte über die EU- Gemeinschaftsinitiative URBION zurückzuführen. Unter dem Titel ‚Gürtelfinale' werden im Zeitraum 2007 bis 2013 eine Reihe weiterer Projekte von der EU gefördert. Die Finanzierung der Maßnahmen wird damit wesentlich erleichtert, deren Realisierung entscheidend beschleunigt", betont Stadtrat Schicker und ergänzt: "Von den Mitteln, die von Österreich jährlich an die EU überwiesen werden, fließt hier ein wichtiger Anteil wieder zurück".

Gürtelfinale

Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Belebungsprogramme wurde 2007 unter dem Titel "Gürtelfinale" ein weiteres Attraktivierungsprogramm eingeleitet. Auch dieses wird mit Unterstützung aus EU-Mitteln finanziert. Hierzu zählen folgende Projekte:

Bereits fertig gestellt:

  • Neugestaltung Zentralraum Hernals: 2006 bis September 2008
  • Neugestaltung Mariahilfer Platzl: Herbst 2007- Anfang Mai 2008
  • Radwege Westgürtel zwischen Europaplatz und Wientalradweg und
    Fuß- und Radweg auf den Stadtbahnbögen Spittelau: 2007
  • Grüner Trittstein 18., Anton-Baumann-Park: Neugestaltung des
    Parks 2007
  • Impulszentrum IP Two: Dieser Standort für kleine und mittlere
    Unternehmen aus den Bereichen Gewerbe, Handwerk und
    Dienstleistung ist seit Frühjahr 2003 mit zirka 4.300
    Quadratmeter Büro - und Gewerbefläche bezugsfertig.
  • Skyline: der unbefahrene Ast der Stadtbahnbögen im Bereich
    Döblinger Gürtel wurde mit einem außergewöhnlichen 180 m langen
    Bürokomplex überbaut, der entscheidend zur Belebung dieses
    Bereiches beitragen wird.

In Bau:

  • Vorfeldgestaltung Hernalser Gürtel mit Blumentrögen und
    transparenten Schutzelementen: Umsetzung: Anfang November 2008
    bis Frühjahr 2009
  • Grüne Trittsteine - Verdichtung durch neue kleine Parks:
    Vergrößerung des Fritz-Imhoff-Parks in Mariahilf bis 2009.
    Planungen laufen für die Grünflächen bei der Kirche Maria vom
    Siege, den Park der Schulbrüder (Geb. Lang Gasse) und Park
    Haidmannsgasse.
  • Westbahnhof: Vom modernisierten Bahnhof und der neuen
    BahnhofCity werden wesentliche Impulse für den 15. Bezirk, hier
    vor allem für die äußere Mariahilfer Straße erwartet. 2011 soll
    die neue BahnhofCity fertig sein.

In Planung:

  • "New Crowned Hope" - Schindler Award: Aufbauend auf einem
    Projekt aus dem Jahr 2006 startet demnächst ein internationaler
    Realisierungswettbewerb für einen Fuß- und Radwegsteg über den
    Margaretengürtel. Idee dahinter ist eine barrierefreie
    Verbindung vom Bruno-Kreisky-Park bis zum Grün-Areal zwischen
    Linke Wienzeile und Gaudenzdorfer Gürtel. Zu diesem Thema wurde
    vor wenigen Wochen ein Studentenwettbewerb juriertt, der
    sogenannte "Schindler Award". 125 Arbeiten gelangten in die
    Endrunde. 14 Projekte aus 10 verschiedenen Ländern wurden
    ausgezeichnet - was die Internationalität des Bewerbes
    unterstreicht.
  • Abrücken der Gürtelfahrbahn im Bereich "Maria vom Siege": Es
    gibt Überlegungen, die Gürtelfahrbahn zwischen Europaplatz und
    Gebrüder-Lang-Gasse in die Gürtelmittelzone zu verschieben. Die
    Kirche "Maria vom Siege" könnte so noch besser zur Geltung
    kommen. Des weiteren würde den AnrainerInnen zusätzlich ein
    breites Vorland geboten.
  • Spange Thaliastraße: Gestalterische Aufwertung des Lerchenfelder
    Gürtels und künstlerische Akzente sollen die Thaliastraße und
    die Lerchenfelder Straße optisch verbinden.
  • Projekt Acconci - Begeh- und bespielbare Rauminstallation von
    Vitorio Acconci: Errichtet werden soll eine Sport- und
    Freizeitanlage als intensive Erlebnislandschaft. Es sollen
    Freiräume entstehen z.B. Spielbereiche, Erholungsinseln und
    Kommunikationsorte.
  • Vorfeld Hernalser Hof: Der Platz zwischen Yppenheim,
    Neubauprojekt Hernalser Hof und Lerchenfelder Gürtel soll neu
    gestaltet werden, um den "Eingang" zum Brunnenmarkt aufzuwerten.
  • Aufwertung öffentlicher Raum: Platzgestaltungen (z.B. Johann-
    Nepomuk-Berger-Platz) und Projekte zur Aufwertung von
    Fußgängerkorridoren (z.B. Hasnerstraße, Geblergasse) werden
    ausgearbeitet.

(Schluss) lay

Rückfragehinweis für Medien:

  • DI Vera Layr
    Mediensprecherin StR DI Rudolf Schicker
    Telefon: 01 4000-81420
    E-Mail: vera.layr@wien.gv.at

(RK vom 28.10.2008)