Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 14.08.2008:
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MA 45: Naturschauspiel in der Alten Donau

Wien (RK). "Süßwasserquallen, wie sie derzeit in der Alten Donau vorkommen, sind für den Menschen in keiner Weise gefährlich und haben auch nichts mit einer mangelhaften Wasserqualität zu tun", erklärt Dipl.-Ing. Gerald Loew, Abteilungsleiter der MA 45 - Wiener Gewässer: "Im Gegenteil: Die Wasserqualität der Alten ...

Wien (RK). "Süßwasserquallen, wie sie derzeit in der Alten Donau vorkommen, sind für den Menschen in keiner Weise gefährlich und haben auch nichts mit einer mangelhaften Wasserqualität zu tun", erklärt Dipl.-Ing. Gerald Loew, Abteilungsleiter der MA 45 - Wiener Gewässer: "Im Gegenteil: Die Wasserqualität der Alten Donau ist heuer besonders gut." In sauberen Augewässern sind die Polypen weit verbreitet, zur Geschlechtsform der Meduse - wie jetzt in der Alten Donau - entwickeln sich die Süßwasserquallen (Craspedacusta sowerbyi) bei hohen Wassertemperaturen. Eine Wassertemperatur von ca. 22 Grad Celsius kann das Naturschauspiel auslösen. In Wien kommt es vor allem in der Alten und Neuen Donau meist im Juli und August dazu.****

Die fast ausschließlich im Meer lebenden Hohltiere (Korallen, Quallen, Seeanemonen) sind im Süßwasser nur durch die Süßwasserpolypen (Hydrozoa) vertreten. Mit Ausnahme der Süßwassermeduse Craspedacusta sowerbyi gibt es ausschließlich Polypenstadien. Die etwa 2 mm großen Polypen kleben mit einer Fußscheibe an Steinen, Holz und Wasserpflanzen. Normalerweise vermehren sich die Polypen vegetativ durch "Sprossung", dabei wächst einfach ein kleine Minipolyp aus dem alten Polypen seitlich heraus. Die Süßwasserquallen stellen die geschlechtliche Vermehrungsform dar, aus ihren Eizellen entstehen wieder Polypen. Die bevorzugte Nahrung dieser bis ca. vier cm großen Quallen sind Einzeller, Rädertierchen und Kleinkrebschen, die sie mit ihren Nesselkapseln aus dem Wasser fangen. Anders als bei ihren marinen Verwandten sind die Süßwasserquallen für Badende völlig ungefährlich und nicht spürbar.

Die Tiere bestehen zu mehr als 90 Prozent aus Wasser und lösen sich bei der geringsten Berührung in Nichts auf. Sie werden hauptsächlich durch Wind und Welle verdriftet, können aber durch Bewegungen ihres Schirmrandes der mit feinen Tentakeln bestückt ist, in der Wassersäule sinken und steigen. (Schluss) wög

(RK vom 14.08.2008)