Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.07.2008:
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Gedenktafel am Palais Epstein für Leon Zelman enthüllt

Wien (RK). Mit dem heutigen Tag, ein Jahr nach seinem Tod im Alter von 81 Jahren, erinnert eine Gedenktafel am Palais Epstein, Dr. Karl-Renner-Ring an Dr. Leon Zelman, der mit seinem "Jewish Welcome Service" einen wichtigen Beitrag zum Dialog zwischen Juden und Nichtjuden, zwischen Exilösterreichern und dem neuen ...

Wien (RK). Mit dem heutigen Tag, ein Jahr nach seinem Tod im Alter von 81 Jahren, erinnert eine Gedenktafel am Palais Epstein, Dr. Karl-Renner-Ring an Dr. Leon Zelman, der mit seinem "Jewish Welcome Service" einen wichtigen Beitrag zum Dialog zwischen Juden und Nichtjuden, zwischen Exilösterreichern und dem neuen Wien geleistet hat. Die Tafel wurde von Nationalratspräsidentin Mag.a Barbara Prammer, Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner und Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny gemeinsam mit Nachkommen der Familie Zelman enthüllt. Das Palais Epstein, eines der schönsten und geschichtsträchtigsten Ringstraßenpalais, das heute dem Parlament angegliedert ist, war Leon Zelman als Teil des großen jüdischen Erbes in Wien immer ein besonderes Anliegen.

Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny würdigte Leon Zelmans Beitrag zur Versöhnung und Bewusstseinsänderung in Wien, seinen vielfach gelungenen Versuch, eine neue Gesellschaft zu formen. Zelman habe mit seinen Bemühungen um die Wiederbelebung des jüdisches Erbes der Stadt, die vor dem Holocaust auch eine der wichtigsten jüdischen Städte weltweit war, mit seinen unermüdlichen Aktivitäten um die Versöhnung jüdischer Exilösterreicher mit ihrer ursprünglichen Heimat Großes geleistet. Die Stadt Wien sei seinem Vermächtnis verpflichtet und werde sich bemühen, sein Erbe würdig weiterzuführen, sagte Mailath, der dabei auch die Bedeutung der Restitution nannte.

Der israelische Publizist mit Wiener Wurzeln Ari Rath erinnerte an die großartigen Leistungen Zelmans, der 1946, noch geprägt von den Jahren im Konzentrationslager, nach Wien gekommen war und hier seine Träume von einer neuen Welt und Gesellschaft durch Jahrzehnte mit großer Kraft umgesetzt hat. Das "Haus der Geschichte und Toleranz", das Zelman im Palais Epstein verwirklichen wollte, sei zwar nicht zustande gekommen, aber die Initiative von Parlaments-Präsidentin Barbara Prammer zu einer Demokratie-Werkstatt im Palais Epstein entspreche dem Geist Zelmans.

(Schluss) gab

(RK vom 11.07.2008)