Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.01.2008:
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Klimapaket: Energie ist der Lebensnerv der Städte

Wien (RK). "Unser Ziel muss sein, langfristig leistbare Energie für die Bevölkerung und den Wirtschaftsstandort zu sichern", so Städtebund-Generalsekretär Dr. Thomas Weninger anlässlich der am 28.1.2008 in Wien stattfindenden "viennergy" - Konferenz für urbane Energieinfrastruktur. Laut Prognosen des ...

Wien (RK). "Unser Ziel muss sein, langfristig leistbare Energie für die Bevölkerung und den Wirtschaftsstandort zu sichern", so Städtebund-Generalsekretär Dr. Thomas Weninger anlässlich der am 28.1.2008 in Wien stattfindenden "viennergy" - Konferenz für urbane Energieinfrastruktur. Laut Prognosen des Wirtschaftsforschungsinstituts und des Instituts für Höhere Studien wird für den Zeitraum bis 2016 in Österreich das Wachstum beim Stromverbrauch durchschnittlich 1,7% jährlich betragen. Mit dem letzte Woche präsentierten Klimapaket hat die Europäische Kommission eine eindeutige Marschroute für die Erlangung einer nachhaltigen Energieversorgung festgelegt. Doch um unser Energiesystem grundlegend verändern zu können, müssen weit größere Anstrengungen als bisher in Forschung und Entwicklung gelegt werden. "Nur so ist eine reibungslose Einbindung der erneuerbaren Energiequellen in die bestehenden Strukturen der Energieversorgung möglich", so Weninger.****

Energiestadt der Zukunft

Die Städte sind gefordert, einen jeweils maßgeschneiderten "Energiemix" zu finden. In der Energiestadt der Zukunft gilt es, eine hohe Nachhaltigkeit durch eine optimale Kombination erfolgreicher Konzepte und Systeme zu erzielen. Das umfasst den Ausbau von Fern- bzw. Nahwärmenetzen und schließt Kopplungsanlagen für Kühlung, Wärme und Strom, Energie aus Abfall und die Nutzung erneuerbarer Energien, wie z.B. Photovoltaik oder Geothermie ein. "Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass es für jede Stadt bzw. Region unterschiedliche "beste Lösungen" geben kann", stellt Weninger klar.

Leistungsfähige Netze für Europa

Europa kann nicht auf stabile und höchst leistungsfähige Netze verzichten. Durch die vermehrten Stromtransite infolge der Liberalisierung ist jedoch das gesamte europäische Übertragungsnetz ausgesprochen instabil geworden, weil kaum in die Netze investiert wird. Die Folge: Es kommt immer öfter zu Unterbrechungen der Stromversorgung. Weninger: "Würden wir es akzeptieren, wenn uns für den heutigen Verkehr nur das Straßennetz der 1960er Jahre zur Verfügung stünde? Wohl eindeutig nein. Bei den Stromnetzen akzeptieren wir hingegen diesen veralteten Standard."

Hohe Stromversorgungsqualität in Österreich halten

"Die Vorschläge der Europäischen Union hinsichtlich Liberalisierung und Entflechtung sind für die Versorgungssicherheit der österreichischen Bevölkerung eher kontraproduktiv", so Weninger. Versorgungssicherheit verlangt ausreichende Vorausschau, Planung und die Realisierung von Investitionsprojekten sowohl in Netze, als auch in Erzeugungskapazitäten. Das kann durch legistische und regulatorische Maßnahmen, die ausreichende Investitionsanreize bieten, sichergestellt werden. Fehlende Investitionsanreize und Ausbauplanung können nicht durch Änderung des Eigentümers verbessert werden. Weninger: "Auch ein allfälliger neuer Eigentümer findet ja keine besseren Bedingungen vor." Bei erzwungenen Verkäufen muss davon ausgegangen werden, dass es zu weiteren Konzentrationen kommt - und das wirkt sich zum Nachteil der Kunden aus. Weninger: "Der Vergleich mit anderen europäischen Ländern hinsichtlich der Versorgungszuverlässigkeit zeigt, dass Österreich zu den Ländern mit der geringsten Unterbrechung der Stromversorgung zählt. Dabei sollte es bleiben. Im Sinne unserer Wirtschaft und unserer Bürgerinnen und Bürger. Denn Energie ist der Lebensnerv für uns alle."

Der Österreichische Städtebund ist die kommunale Interessenvertretung von 250 Städten und größeren Gemeinden. (Schluss) stä

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    Mag. Paul Weis
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    www.staedtebund.gv.at

(RK vom 28.01.2008)