Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 10.10.2007:
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Ludwig begrüßt Unterstützung für "Hausbesorger neu"

Wien (RK). "Seit Beginn meiner Amtszeit setze ich mich dafür ein, dass auf Bundesebene - schließlich handelt es sich dabei um ein Bundesgesetz - die gesetzlichen Möglichkeiten für die Einstellung von neuen Hausbesorgern geschaffen werden. An Vorschlägen für eine Neudefinition und der Ausarbeitung dieses neuen ...

Wien (RK). "Seit Beginn meiner Amtszeit setze ich mich dafür ein, dass auf Bundesebene - schließlich handelt es sich dabei um ein Bundesgesetz - die gesetzlichen Möglichkeiten für die Einstellung von neuen Hausbesorgern geschaffen werden. An Vorschlägen für eine Neudefinition und der Ausarbeitung dieses neuen Berufsbildes wird bereits intensiv gearbeitet. Derzeit führen wir Gespräche mit den Sozialpartnern und Interessensverbänden. Im Bemühen um die Schaffung neuer rechtlicher Rahmenbedingungen zur Wiederermöglichung von Hausbesorgern, freue ich mich über jede Unterstützung", betonte der Wiener Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig am Mittwoch gegenüber der rathaus-korrespondenz.****

"Viele Mieterinnen und Mieter wünschen sich eine Hausbesorgerin oder einen Hausbesorger. Ihnen ist wichtig, dass sie eine Ansprechperson direkt im Haus haben", unterstrich Ludwig. Seit der ersatzlosen Abschaffung des Hausbesorgergesetzes vor sieben Jahren durch die damalige ÖVP-FPÖ- Regierungskoalition ist die Anstellung neuer Hausbesorger aber nicht mehr möglich. Die Hausbesorger werden seither immer weniger. Insgesamt habe sich die Zahl der Hausbesorger in ganz Wien fast halbiert, in den Wiener Gemeindebauten gebe es gar nur noch rund 2.500 Hausbesorgerinnen und Hausbesorger. Mit der vor fünf Jahren gegründeten Wiener Wohnen Hausbetreuungs Ges.m.b.H. hat die Stadt Wien auf die ersatzlose Streichung des Gesetzes reagiert - und auch eine wirklich gut funktionierende Alternative geschaffen. Jedoch können von dieser - schon rein gesetzlich - nicht alle Aufgabengebiete von Hausbesorgern übernommen werden. Ludwig: "Auch wenn die Wohnhausanlagen in den meisten Fällen zur vollsten Zufriedenheit der Mieterinnen und Mieter von der Wiener Wohnen Hausbetreuungs GmbH betreut werden - und hier haben wir gerade ein echtes Vorzeigebeispiel -, so fehlt vielen Bewohnerinnen und Bewohnern die "gute Seele" im Haus. Gleichzeitig möchte ich aber auch, dass der Beruf des Hausbesorgers neu definiert wird. Die Entscheidung darüber, ob Hausbetreuung oder Hausbesorger sollen letztlich die Mieterinnen und Mieter treffen - diese Wahlfreiheit ist mir wichtig."

"Wichtig ist, dass das Berufsbild den aktuellen Gegebenheiten angepasst wird. Hausbesorger sind wichtige Kommunikatoren, die maßgeblich zum friedlichen Zusammenleben beitragen (können) und vielerorts auch für die sehr hohe Wohnzufriedenheit mitverantwortlich sind", erklärte Ludwig. Das Aufgabengebiet gehe weit über das eines Reinigungsdienstes hinaus. Daher ist eine Ausweitung des Berufsbildes um soziale Kompetenzen und ein gezieltes Ansprechen gerade auch von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern für Ludwig durchaus vorstellbar.

Die Ergebnisse der derzeitigen Gespräche sollen noch in diesem Jahr vorgestellt werden. Eine Beschlussfassung im Parlament wäre bereits im kommenden Jahr denkbar.

Unterstützung für diese Initiative kommt bereits von allen im Wiener Rathaus vertretenen Parteien, von sozialdemokratischen Gewerkschaftern und auch den Christgewerkschaftern, sowie den Sozialpartnern und Interessensverbänden. (Schluss) csi/lok

(RK vom 10.10.2007)