Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 09.05.2007:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

"Schöne Aussichten" in der Hermesvilla

Wien (RK). Schöne An- und Aussichten der Stadt Wien aus der Zeit um 1800 bietet vom 9. Mai bis 4. November die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten. In einer Ausstellung präsentiert das WienMuseum die Wien-Bilder des Verlags Artaria, die den Besucher in die Jahre Maria Theresia und Josef des II. bis hin ins Wien des ...

Wien (RK). Schöne An- und Aussichten der Stadt Wien aus der Zeit um 1800 bietet vom 9. Mai bis 4. November die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten. In einer Ausstellung präsentiert das WienMuseum die Wien-Bilder des Verlags Artaria, die den Besucher in die Jahre Maria Theresia und Josef des II. bis hin ins Wien des Biedermeier entführen. Stadtveduten mit Kirchen, Palästen und belebten Plätzen, ansichten von Prater und Augarten, der Innenstadt und der Vorstädte vermitteln einen Eindruck der wachsenden Kaisermetropole. Zu danken ist dieser Einblick den Künstlern Carl Schütz, Johann Ziegler und Laurenz Janscha, die diese Motive aus Wien in 57 kolorierten Umrissradierungen festhielten und dem Verlag Artaria, der de "Sammlung von Ansichten der Residenzstadt Wien" ab 1779 herausbrachte. Zielpublikum warten der Adel, das Bürgertum und die Besucher der Stadt.

Wien zählte Ende des 18. Jahrhunderts mit Vorstädten etwa eine Viertelmillion Einwohner und war eine der größten europäischen Städte. Der Architekt Carl Schütz und der Landschaftsmaler Johann Ziegler hatten die Idee, die Stadt in einem Zyklus festzuhalten und ersuchten um das Privileg "die vorzüglichsten und schönsten Gegenden" Wiens analog zu ähnlichen Werken in Rom oder Paris zu präsentieren. Zusammen mit dem Verleger Carlo Artaria, der das seit 1768 am Kohlmarkt ansässige Verlagshaus leitete, gaben sie in Folge das Sammelwerk von Wiener Veduten heraus, das bis heute von größtem Wert in künstlerischer Hinsicht, aber auch als Stadtbilderbuch dieser Jahre ist. eine Besonderheit der Ansichten ist die Auseinandersetzung mit dem lebenden Stadtorganismus, mit den Menschen, die die Plätze und Straßen bevölkern und damit für das Leben der Zeit stehen. Dass sich sowohl Plätze und Gebäude wie auch die Mode der Menschen veränderten, ist an den durch die Jahre immer wieder erschienen Neuauflagen der Bilder zu ersehen, für die die entsprechenden Details in den Kupferplatten "gedeckt" oder neu eingeätzt wurden.. Für die kunstvolle Kolorierung sorgten meist Frauen und Kinder, die damit ihren Lebensunterhalt verdiensten.

Ergänzt werden die Veduten des Artaria-Verlages von anderen Bildern und kulturhistorischen Exponaten, die kulturelle und soziologische Details der Zeit vermitteln. Insgesamt lässt sich an den Bildern auch der Wandel oder eine Beständigkeit des Stadtbildes nachvollziehen. Viele der gezeigten Ansichten sind Geschichte, manche der Bauten, insbesonders die prominenten Paläste und Kirchen, sind bei heute Teil des Wiener Stadtbildes.

Die Schau ist bis 26. Oktober Dienstag bis Sonntag und Feiertag von 10 bis 18 Uhr, vom 27. Oktober bis 4. November von 10 bis 16.30 Uhr geöffnet. Eintritt: 5 Euro, am Sonntag 4 Euro, verschiedene Ermäßigungen. Öffentliche Führungen werden Sonn- und Feiertag, jeweils 14 Uhr angeboten, weiters gibt es auch kindertaugliche Familienführungen und andere Angebote.

  • Allgemeine Informationen:
    Tel.: 505 87 47-0
    Internet: www.wienmuseum.at/

(Schluss) gab

(RK vom 09.05.2007)