Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.10.2006:
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Wiener Tourismus-Konferenz 2006

Wien (RK). Was bietet Wien, und wie präsentiert es sich als Destination nach dem Mozart-Jahr? - Das ist Hauptthema der Wiener Tourismus-Konferenz 2006, zu der der WienTourismus in Kooperation mit der Stadt Wien und der Wiener Tourismuswirtschaft heute, Dienstag 17.10., ab 14 Uhr ins Rathaus lädt. Unter dem bezeich- ...

Wien (RK). Was bietet Wien, und wie präsentiert es sich als Destination nach dem Mozart-Jahr? - Das ist Hauptthema der Wiener Tourismus-Konferenz 2006, zu der der WienTourismus in Kooperation mit der Stadt Wien und der Wiener Tourismuswirtschaft heute, Dienstag 17.10., ab 14 Uhr ins Rathaus lädt. Unter dem bezeich- nenden Titel "Vienna Reloded - Lebenslust & Kunstgenuss" wird dabei erörtert, wie sich Wiens Destinationsmarketing "après Mozart" weiterentwickeln soll. Bewährte Tourismusexperten und Vertreter der etablierten sowie der alternativen Kulturszene und der Kreativwirtschaft kommen dabei zu Wort. Ein weiterer Programmpunkt ist der Bericht über die Umsetzung des Tourismus- Konzepts Wien 2010, mit dem eine Steigerung von Wiens Gästenächtigungen auf jährlich 10 Millionen angestrebt wird. Traditionell endet die Konferenz mit der Verleihung der Goldenen Johann-Strauß-Medaille an Personen und Institutionen, deren besondere Verdienste um den Tourismus in Wien gewürdigt werden.

Mit dem heurigen Mozart-Jahr ist es Wien gelungen, die internationale Aufmerksamkeit massiv auf sich zu lenken, und die Stadt steuert auf ihr viertes Rekordjahr in Folge zu. Nun geht es darum, wie man dieses aktivierte Interesse des internationalen Reisepublikums erhalten und auf die sonstigen Angebotsstärken der Stadt übertragen, die Destination gleichsam "neu aufladen" und auch in den kommenden Jahren erfolgreich positionieren kann. Die Ressourcen dafür sind reichlich vorhanden und noch längst nicht ausgeschöpft: Zu Wiens weltweit hervorragendem Ruf als Kunststadt ist in den letzten Jahren immer stärker auch das Image der Genussmetropole mit einer Bandbreite vom behaglichen Schlagobers- Imperium bis zum kreativen Design-Hotspot dazugekommen. Diese weitgehend auch im "Atmosphärischen" angesiedelten Faktoren gewinnen bei der Destinationswahl Städtereisender zusehends an Bedeutung und können noch stärker als bisher ausgespielt werden. Wo Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder, KommR Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, und KommR Dr. Martin Schick, Obmann der Fachgruppe Hotellerie der Wirtschaftskammer Wien, Potenziale dafür orten, erkundet Dr. Gisela Hopfmüller als Moderatorin der Wiener Tourismus-Konferenz bei einleitenden Interviews.

Auf Wiens Kreativ-Potenzial geht Norbert Kettner, Geschäftsführer von departure, der von der Stadt Wien gegründeten Förderungs- und Servicestelle für Unternehmen der Creative Industries, ein. Symbolisch dafür steht eine im Konferenzsaal aufgebaute Design-Ausstellung, zusammengestellt von den unter dem Namen Juland agierenden Design-Kommunikatoren Julia Taubinger und Andrés Fredes: herausragende Objekte aus den Bereichen Produkt- und Modedesign, Accessoires und Tafelgeschirr, die unter dem neuen Label "Vien na selected" vermarktet werden. Die Außensicht bringt die Reisejournalistin Dagmar Kluthe ein, sie hat u.a. in der deutschen "Vogue" über Wien als ebenso kunstreiche wie genussvolle Destination berichtet und kann aufgrund ihrer umfassenden Erfahrung auch fundierte Vergleiche mit anderen Metropolen ziehen.

Akzentverschiebung im Marketing und ein Dutzend "Botschafter" für Wien

Wie das "Reloading" Wiens im touristischen Marketing umsetzbar ist, hat der WienTourismus gemeinsam mit seiner Werbeagentur Young & Rubicam Vienna heuer erarbeitet, und Agenturchef Dkfm. Alois Schober präsentiert das Ergebnis. Die seit 2002 eingesetzte Werbelinie mit dem Slogan "Kunst & Genuss" hat sich sehr bewährt und bedarf keiner grundsätzlichen Neuausrichtung, sondern lediglich einer sanften Weiterentwicklung, bei der inhaltlich eine Akzentverschiebung stattfindet, die der neue Slogan "Lebenslust & Kunstgenuss" signalisiert. Diese Betonung der Genussfaktoren zieht sich ab nächstem Jahr durch das gesamte Marketing des WienTourismus. Zusätzlich wird die emotionale Ebene noch stärker angesprochen, indem man authentische "Testimonials" - Menschen, die einzelne Aspekte von Wiens touristischem Angebot im wahrsten Sinne des Wortes verkörpern - in die Kampagnen einbezieht. Zwölf Persönlichkeiten, von denen jede(r) eine typische "Zutat" der Wiener Mischung aus Lebenslust & Kunstgenuss glaubwürdig repräsentiert: von Sacher-Chefin und Opernball-Lady KommR Dkfm. Elisabeth Gürtler und Susanne Kirchmayr alias DJ Electric Indigo über Albertina-Direktor Dr. Klaus Albrecht Schröder und "Marmeladen-König" Dkfm. Hans Staud bis zu Tanzschul-Doyen Prof. Dkfm. Thomas Schäfer-Elmayer und Top-Winzer Fritz Wieninger.

Diese und sechs weitere VIPs haben sich bereiterklärt, gleichsam als "Botschafter" für den WienTourismus zu fungieren und fallweise auch bei seinen Präsentationen oder Pressekonferenzen im Ausland als "key-note speakers" aufzutreten. Ihren ersten "Auftritt" haben sie allerdings im Wien-Journal, das der WienTou- rismus weltweit in sechs Sprachen einsetzt: Die druckfrische Ausgabe für 2007 (Gesamtauflage ½ Mio.), in der die adaptierte Werbelinie erstmals umgesetzt ist und alle zwölf Testimonials zu Wort kommen, wird an alle Teilnehmer der Wiener Tourismus- Konferenz verteilt.

Einige der Testimonials sowie andere Repräsentanten aus einschlägigen Angebotsbereichen Wiens sind bei der Tourismus- Konferenz in vier durch Impulsreferate eingeleiteten Diskussionsrunden zu hören. Als Impulsreferenten fungieren KommR Dkfm. Elisabeth Gürtler, die Wiens Angebot "Vom Walzertraum zum Shoppingbummel" thematisiert, sowie Lifestyle-Autor Thomas Rottenberg, der die kreative Szene zwischen Märkten, Musik und Marathon beleuchtet. Dr. Klaus Albrecht Schröder leitet die Diskussion rund um Gärten, Kunst und imperialen Glanz ein, und Trend-Expertin Isabella Klausnitzer widmet sich den wienerischen Variationen des Themas Augenschmaus und Gaumenfreuden.

Tourismus-Konzept Wien 2010: Stand der Dinge

Tourismusdirektor Mag. Karl Seitlinger, der die aktuelle Entwicklung im Tourismus-Konzept Wien 2010 jährlich referiert, ist diesmal krankheitsbedingt nicht im Einsatz. Seinen Bericht präsentiert Tourismusdirektor-Stellvertreter Wolfgang J. Kraus. Das seit 2003 von der Wiener Tourismuswirtschaft gemeinsam mit Experten aus anderen Wirtschaftsbereichen, dem Kultursektor und der Wiener Stadtverwaltung als "work in progress" verfolgte Konzept zielt darauf ab, die jährliches Gästenächtigungen in Wien bis 2010 auf 10 Millionen zu erhöhen. Der bisherige Fortschritt ist sehr ermutigend: Nach drei Rekordjahren, die 2005 in 8,8, Millionen Nächtigungen gipfelten, steuert Wien heuer auf den vierten Jahresrekord in Folge zu: Von Jänner bis September stiegen die Nächtigungen um 6,8 %, die Hotellerieumsätze weisen mit einem Zuwachs von 12,3 % von Jänner bis August noch stärkere Dynamik auf. Somit wird Wien aus heutiger Sicht heuer die 9-Millionen- Nächtigungsgrenze deutlich überschreiten, und wenn keine gröberen Störfaktoren von außen einwirken, scheinen 10 Millionen bis 2010 durchaus realistisch.

In wichtigen Punkten des Tourismus-Konzepts wurden folgende Fortschritte erzielt: Die Erreichbarkeit Wiens entwickelt sich auf allen Ebenen. Im Flugverkehr transportierten die für den Städtetourismus zum wichtigen Wachstumsfaktor gewordenen Billigfluglinien 2005 beinahe 2 Millionen Passagiere nach bzw. von Wien, um 20 % mehr als 2004. Beim Flughafenausbau wird der "Sky Link"-Terminal bis 2008 fertiggestellt sein, und nach dem "Aus" für den Kauf des Flughafens Bratislava werden - u.a. durch das Vorziehen des Baus der dritten Piste - alternative Strategien zur Sicherung der Wettbewerbsposition angewandt. 2007 ist Baubeginn für den neuen Hauptbahnhof, der ab 2012 in Betrieb gehen soll. Seit heurigem Juni verbindet der Twin-City-Liner die Stadtzentren von Wien und Pressburg in 75 Minuten auf dem Wasserweg - die Nachfrage nach Ticktes ist überwältigend.

Wiens Stärke im Kongresstourismus (durch seine Saisonunabhängigkeit von besonders hohem Stellenwert) wurde durch die aktuellsten Statistiken der beiden maßgeblichen Organisationen ICCA (International Congress and Convention Associaton) und UIA (Union of International Associations) neuerlich bestätigt: Die ICCA zeigt Wien 2005 auf Rang 1 der weltweit gefragtesten Destinationen für internationale Kongresse, die UIA auf Rang 2. Heuer hat u.a. die EU-Ratspräsidentschaft das Kongressaufkommen angekurbelt, und mit dem neuen Messe Wien Kongresszentrum, der Erweiterung des Hofburg Kongresszentrums sowie dem Relaunch des Austria Centers Vienna ist Wien auch für die kommenden Jahre bestens gerüstet.

Publikumsmagneten von Mozart über "Waterfront" Donaukanal bis zur EM 2008

Das Angebot an Attraktionen in der Stadt wächst kontinuierlich. Das Mozart-Jahr wurde bzw. wird heuer optimal ausgeschöpft, und das erneuerte Mozarthaus sowie das Theater an der Wien als zusätzliches Opernhaus werden darüber hinaus nachhaltige Wirkung haben. Der Donaukanal wird immer mehr zur attraktiven Waterfront, die seit heuer das Badeschiff bereichert, dem 2008 noch ein Wellness-Schiff und nach Ende der U- Bahnbauarbeiten ein Kaffeehaus im Schützenhaus von Otto Wagner folgen werden.

2008 ist durch die Fußball-EM ein kräftiger Impuls zu erwarten. Der WienTourismus wird dieses Event als dynamischen Kontrast zu Wiens Kulturimage intensiv mitbewerben und hofft, dass die Österreich Werbung dabei als starker Partner fungieren können wird, so wie es beim Schweiz-Tourismus und Zürich der Fall ist: Die Schweizer Regierung unterstützt ihre nationale Tourismusorganisation mit zusätzlichen Marketing-Mitteln für dieses Event. Österreich ist diesem Beispiel allerdings bisher noch nicht gefolgt und droht ins Hintertreffen zu geraten. Generell ist die mittlerweile von vielen heimischen Tourismusorganisationen erhobene Forderung nach einer deutlichen Erhöhung des jährlichen Budgets der Österreich Werbung durch den Bund ein noch offener Wunsch im Tourismus-Konzept Wien 2010. Er wird aufrechterhalten, denn das derzeitige ÖW-Budget reicht nicht aus, um das Marketing der Bundesländer in fremdsprachigen Märkten effizient zu unterstützen und gleichzeitig die wichtigen deutschsprachigen Herkunftsländer nicht zu vernachlässigen.

Tourismus-Konzept Wien 2010 in Einklang mit StadtbewohnerInnen

Wie die Wiener Bevölkerung dem Tourismus-Konzept Wien 2010 und ganz allgemein dem Tourismus in der Stadt gegenübersteht, ließ der WienTourismus heuer durch eine Repräsentativbefragung des Instituts market erheben. Sie ergab, dass die WienerInnen ein jährliches Anwachsen des Tourismus durchaus begrüßen (44 % sehr, 27 % eher dafür), das Ziel von 10 Millionen Nächtigungen bis zum Jahr 2010 unterstützen (41 % sehr, 31 % eher dafür), und auch daran glauben, dass es erreicht werden wird (30 % halten es für sehr, 40 % für eher wahrscheinlich). Außerdem schätzt die breite Mehrheit den Tourismus als gut für die gesamte Wirtschaft Wiens ein (77 % starke Zustimmung, 20 % Zustimmung, 2 % neutral, 1 % Ablehnung, 0 % starke Ablehnung). Auch bei der Einstellung gegenüber den StadtbesucherInnen dominieren Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft - eine enorme Unterstützung für die positive Entwicklung einer Destination.

WienTourismus verleiht Goldene Johann-Strauß-Medaillen

Persönlichkeiten und Institutionen, die zum Erfolg der Destination Wien besonders markante Beiträge geleistet haben, ehrt der WienTourismus zum Abschluss der Konferenz mit der Goldenen Johann-Strauß-Medaille.

Die Auszeichnung ergeht heuer ad personam an:

  • Attila Dogudan, der mit Do & Co Wien als kulinarische Weltstadt
    nicht nur lokal, sondern auch national und international
    eindrucksvoll repräsentiert.
  • Gery Keszler, der durch den von ihm initiierten Life Ball der
    ganzen Welt zeigt, wie dynamisch, weltoffen und modern Wien ist.
  • Walter Straub, sowohl Geschäftsführer des Kongresszentrums
    Hofburg als auch innovativer Entwickler erfolgreicher
    touristischer Produkte wie des Kaiserballs und erster
    Veranstalter des Wien-Marathons.
  • Elzbieta Lisowska & Andrzej Lisowski - das Journalistenpaar
    berichtet seit vielen Jahren in polnischen Printmedien, TV und
    Radio intensivst über Wien und hat auch den Reiseführer "Wien:
    die Stadt der Künstler und Genies" verfasst.

Die ausgezeichneten Institutionen sind:

  • DERTOUR Städtereisen, in Deutschland seit Jahren Marktführer bei
    Städtereisen und seit Beginn der 90er Jahre Kooperationspartner
    zahlreicher Werbeaktionen des WienTourismus, feiert heuer sein
    35-Jahre-Jubiläum. Um Gratulation und Medaille zu empfangen,
    reist Jens-Joachim Brösel, Bereichsleiter Städtereisen & Events,
    an.
  • Europe Travel - Mondial Booking Centre, Wiens Partner Nummer 1
    auf dem russischen Reiseveranstaltermarkt. In strategischer
    Allianz mit dem österreichischen Reiseveranstalter Mondial
    bewirkte er 2005 in Wien 33.000 Nächtigungen. Zur
    Medaillenverleihung kommt Generaldirektor Nikolay Nikolskiy.
  • Die Intendanz Wiener Mozart-Jahr 2006 - ihre Programmierung des
    Jubiläumsjahres sorgte dafür, dass sich Wien international
    neuerlich als Weltstadt der Musik profiliert hat. Die Medaille
    nehmen Intendant Dr. Peter Marboe und Geschäftsführer Dr. Franz
    Patay entgegen.
  • Die Museumsquartier Wien Kultur- und Betriebsgesellschaft mbH,
    die das MQ zum Tourismus- und Szenemagneten gemacht hat und seit
    mehr als fünf Jahren strategischer Partner des WienTourismus
    ist. Für sie übernimmt Geschäftsführer Dr. Wolfgang Waldner das
    Ehrenzeichen.
  • Pegasus - The Welcoming Agencies, 1980 in Wien von Renate und
    Erdal Ilicali gegründet, ist heute einer der größten
    Reiseveranstalter Mitteleuropas und ein großzügiger
    Kooperationspartner des WienTourismus. Renate Ilicali, die die
    Medaille entgegennimmt, engagiert sich außerdem nicht nur im
    Wiener Tourismus-Forum Incoming, sondern auch als Mitglied der
    Strategiegruppe des WienTourismus. (Schluss) wtv
  • Rückfragehinweis:
    WienTourismus
    Vera Schweder
    Tel.: 211 14/110
    E-Mail: schweder@wien.info

(RK vom 17.10.2006)