Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.05.2006:
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Wehsely: Online-Hilfe beim 24-Stunden-Frauennotruf wird ausgebaut

Wien (RK). Der 24-Stunden-Frauennotruf startet am Mittwoch mit einem neuen Hilfsangebot. Neben der Chat- und E-Mail-Beratung können Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, nun unter www.frauennotruf.wien.at/ auch ein Informations-Forum nützen. Ratsuchenden Freundinnen und Freunden oder betroffenen ...

Wien (RK). Der 24-Stunden-Frauennotruf startet am Mittwoch mit einem neuen Hilfsangebot. Neben der Chat- und E-Mail-Beratung können Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, nun unter www.frauennotruf.wien.at/ auch ein Informations-Forum nützen. Ratsuchenden Freundinnen und Freunden oder betroffenen Angehörigen sowie Fachexpertinnen steht das Forum ebenso offen. "Das neue Online-Forum ist ein zeitgemäßes und niederschwelliges Angebot, mit dem wir uns direkt an die Betroffenen wenden. Ein Schritt mehr, um auch Frauen zu erreichen, die noch nicht die Kraft haben, im Frauennotruf anzurufen", betonte Frauenstadträtin Mag.a Sonja Wehsely Mittwoch gegenüber der Rathaus-Korrespondenz. Das Forum bietet Platz zum Austausch und Information zu den Themen Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Sicherheit und Schutzmöglichkeiten. Auf einen sorgsamen Umgang der Benützerinnen im Forum und die Einhaltung der Netiquette wird von den Frauennotruf-Beraterinnen geachtet. Und für Gespräche im geschützten Rahmen gibt es einen eigenen Bereich im Forum.****

Die Online-Hilfe ist neben der telefonischen und persönlichen Beratung ein wichtiger Beratungsbereich. Neben dem Forum steht online bereits seit März 2004 jeden Montag von 17 bis 20 Uhr der Beratungs-Chat offen, bei dem Betroffene die Möglichkeit haben, live mit einer Beraterin zu kommunizieren. Seit Beginn der Chatberatung im März 2004 fanden sich bis März 2006 rund 260 Besucherinnen im Chatraum ein. "Manche Klientinnen finden sich regelmäßig ein und möchten sich mit anderen Betroffenen, die sie im Chat kennen lernten, austauschen. Dann gibt es aber auch Frauen, die vorbeikommen und nur eine Einzelberatung möchten," schildert Psychologin Dr.in Angelika Breser ihre Erfahrungen mit den Frauen im Chat.

Mit dem Frauennotruf nehmen auch viele Betroffene per E-Mail Kontakt auf. Jährlich sind es zwischen 100 bis 150 Anfragen, die den Frauennotruf auf diesem Weg erreichen. Zu den häufigsten Kontaktgründen im Onlinebereich zählen sexuelle Gewalt, familiäre Gewalt und Psychoterror/Stalking. Im Chat überwiegen die Anfragen zu körperlicher Gewalt und Vergewaltigung. Bei den E-Mailanfragen stehen häusliche Gewalt und Psychoterror im Vordergrund. Generell wird die Online-Beratung zusehends stärker genützt - von Jänner bis März 2006 konnte ein Anstieg um rund 15 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr verzeichnet werden.

Die telefonischen und persönlichen Hilfs- und Beratungsmöglichkeiten werden nach wie vor am häufigsten genutzt. Im Jahr 2005 gab es insgesamt 5.579 telefonische und 843 persönliche Beratungen. Eine Zunahme ist auch in diesen Beratungsbereichen zu bemerken. Bei den persönlichen Beratungen kam es innerhalb der Monate Jänner bis März 2006 sogar zu einer Verdoppelung (von 172 persönlichen Beratungen im zwischen Jänner und März 2005 auf 323 im heurigen Jahr). Die Zahl der telefonischen Beratungen liegt bei 1.505 - gegenüber 1.442 im Vorjahr.

Mit dem Forum reagiert der 24-Stunden-Frauennotruf auch auf diese Entwicklung. Das Forum bietet einen weiteren Rahmen für den Erfahrungs-, Meinungs- und Informationsaustausch sowohl für die Betroffenen als auch für deren Umfeld.

Bei akuten Krisen raten die Beraterinnen jedoch anzurufen, um sofort professionelle Hilfe zu bekommen. Rund um die Uhr ist der 24-Stunden-Fraunennotruf unter der Wiener Telefonnummer 71 71 9 erreichbar. Chatberatung findet jeden Montag von 17 bis 20 Uhr unter www.frauennotruf.wien.at/ statt. Beratung per E-Mail unter: frauennotruf@m57.magwien.gv.at (Schluss) me

  • Rückfragehinweis:
    Mag. Michael Eipeldauer
    Tel.: 4000/81 853
    Handy: 0664/82 68 436
    e-mail: eip@gif.magwien.gv.at

(RK vom 17.05.2006)