Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 16.09.2005:
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UNO-Sonderbeauftragte Eveline Herfkens zieht Bilanz in Wien

Wien (RK). Am 21. September, wenige Tage nach dem UNO-Gipfel in New York, wird Eveline Herfkens, die Chef-Koordinatorin und UNO-Sonderbeauftragte für die Millenniums-Entwicklungsziele im Rahmen einer Podiumsdiskussion der Europakommission des Wiener Gemeinderates Bilanz zum UNO-Gipfel in New York ziehen. Für ...

Wien (RK). Am 21. September, wenige Tage nach dem UNO-Gipfel in New York, wird Eveline Herfkens, die Chef-Koordinatorin und UNO-Sonderbeauftragte für die Millenniums-Entwicklungsziele im Rahmen einer Podiumsdiskussion der Europakommission des Wiener Gemeinderates Bilanz zum UNO-Gipfel in New York ziehen. Für JournalistInnen steht Herfkens zu Interviews zur Verfügung.

Mit Spannung wird der Bericht der UNO-Sonderbeauftragten Herfkens erwartet, die im Rahmen der Podiumsdiskussion der Europakommission des Wiener Gemeinderates zur Frage "UN- Millenniums-Entwicklungsziele - 5 Jahre und wie weiter?" nach Wien kommt. Neben Herfkens wird auch Hilde Wipfel (Österreichische Bischofskonferenz - Koordinierungsstelle für Entwicklung und Mission) ihre Erfahrungen und Analysen zum Thema Umsetzung der "UN-Millenniumsziele" einbringen. Die entwicklungspolitischen NGOs in Österreich hatten KOO-Fachreferentin Wipfel nach New York entsandt.

Eveline Herfkens wird vor der Podiumsdiskussion dem Wiener Bürgermeister Dr. Michael Häupl einen Besuch abstatten. Das Wiener Rathaus trägt seit Dienstag dieser Woche ein weißes Banner mit dem Slogan: "Keine Entschuldigung! Die Welt muss ein besserer Ort sein." Das weiße Banner wurde weltweit an Rathäusern und Gemeindegebäuden gehisst und ist Teil der United Cities and Local Millenniumskampagne, die auf lokaler Ebene gestartet wurde, um im Kampf zur Erreichung der UN-Millenniumsziele symbolisch noch einmal zu mobilisieren. Bürgermeister Häupl hat damit in seiner Funktion als Präsident des Rates der Gemeinden und Regionen Europas ein eindeutiges Signal gesetzt und sich in den Reigen der rund 1000-Teilnehmerorte und Städte weltweit eingereiht.

UNO-Jahrhundert-Gipfel

Angesichts der hohen Erwartungen, die in den "Jahrhundert- Gipfel" in New York weltweit gesetzt wurden, ist das Ergebnis speziell was die Umsetzung der Zielsetzungen: Halbierung der Armut und des Hungers dieser Welt, sowie Gewährleistung der Grundschulausbildung für alle Kinder, etc. anlangt, ernüchternd.

Die heute beim so genannten UNO-Reformgipfel von mehr als 170 Staats- und Regierungschefs verabschiedete Abschlusserklärung ist angesichts der ursprünglich angestrebten Ziele ein Minimalkompromiss. Vor allem für die entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) ist das Ergebnis des Gipfels eine herbe Enttäuschung. Der erhoffte "große Abschluss" zwischen Nord und Süd für Sicherheit, Fortschritt und Menschenrechte ist nicht zu Stande gekommen.

Armutszeugnis für die reichen Industrienationen

Beim Millenniumsgipfel der Vereinten Nationen vor fünf Jahren wurden acht Ziele - die so genannten Millenniums-Entwicklungsziele - verabschiedet. Das Hauptziel: Die Anzahl der Menschen, die von weniger als einem Dollar pro Tag leben, bis 2015 zu halbieren. Trotz einzelner Erfolge fällt die Zwischenbilanz nach fünf Jahren ernüchternd aus. In Afrika etwa lässt sich dieses Ziel nach derzeitiger Sachlage nicht vor dem Jahr 2147 realisieren.

In der aktuellen Gipfelerklärung vom 16. September 2005 werden die Millenniums-Entwicklungsziele zwar bekräftigt. Eine Verpflichtung der reichen Länder, ihre Entwicklungshilfe wie versprochen bis 2015 auf 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens zu erhöhen, ist darin nicht enthalten. Diesen schon in den 70er Jahren angestrebten Standard erreichen bisher nur wenige Staaten. Österreich ist nicht darunter.

Angesichts des generellen technischen Fortschritts und des relativen Wohlstands der Industrienationen kann die Nicht- Erreichung des Zieles, den Hunger und die Armut der Welt zu reduzieren, als Armutszeugnis gewertet werden.

Infos zur Podiumsdiskussion:

Zur Frage "UN-Millenniums-Entwicklungsziele - 5 Jahre und wie weiter?" diskutieren:

  • Eveline Herfkens (Sonderbeauftragte für die UNO
    -Millenniumsziele)
  • Hilde Wipfel (Österreichische Bischofskonferenz
    Koordinierungsstelle für Entwicklung und Mission)
  • Petra Bayr (NR, Vorsitzende des Entwicklungspolitischen
    Unterausschusses des NR)
  • Inge Jäger (NR a.d., Vorsitzende von Südwind)
  • Moderation: Andreas Schieder (GR, Vorsitzender der
    Europakommission des Wiener Gemeinderates)
  • Mittwoch, 21. September 2005, 17 Uhr
    Top 24 des Arkadenhofes im Wiener Rathaus

Interviewvereinbarung mit Eveline Herkens

Journalisten haben die Möglichkeit, mit Eveline Herfkens vor den offiziellen Terminen persönlich zu sprechen. Die individuelle Terminvereinbarung wird über die Agentur Südwind koordiniert. (Schluss) lei

  • Rückfragehinweis:
    Mag. Andrea Leitner
    Tel.: 4000/ 81 088
    Mobil: 0664/142 96 52
    e-mail: lei@m53.magwien.gv.at
    Rückfragehinweis und Interviewvereinbarung:
    Stefan Kerl
    Südwind Agentur
    Tel.: 01/405 55 15-306
    Mobil: 0699 100 400 79
    www.suedwind-agentur.at/

(RK vom 16.09.2005)