Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.02.2005:
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Ideenwettbewerb Jugendwohnhaus und Volksgarage Hietzinger Kai

Wien (RK). Auf einem Areal im Bereich Hietzinger Kai - Franz-Boos-Gasse im 13. Wiener Gemeindebezirk soll das bestehende Jugendwohnhaus "Ober St. Veit" erweitert werden sowie eine Volksgarage für die Anrainerinnen und Anrainer entstehen. Zur Sicherstellung einer hohen städtebaulichen und architektonischen Qualität ...

Wien (RK). Auf einem Areal im Bereich Hietzinger Kai - Franz-Boos-Gasse im 13. Wiener Gemeindebezirk soll das bestehende Jugendwohnhaus "Ober St. Veit" erweitert werden sowie eine Volksgarage für die Anrainerinnen und Anrainer entstehen. Zur Sicherstellung einer hohen städtebaulichen und architektonischen Qualität wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb in Zusammenarbeit zwischen der Stadtplanung und der Grundstückseigentümerin - dem Kuratorium Wiener Jugendwohnhäuser - durchgeführt, dessen Ergebnisse bis 4. März in einer Ausstellung im Bezirksamt Hietzing gezeigt werden. Das Siegerprojekt stammt von dem jungen Wiener ArchitektInnen-Team Andreas Lichtblau & Susanne Wagner. Die Ausstellung wurde Montag Abend von Gemeinderat Alois Mayer - in Vertretung von Planungsstadtrat Schicker - sowie von Bezirksvorsteher Heinz Gerstbach eröffnet.

Mit dem Verfahren wurde erstmals der neue Weg beschritten, auch im Fall der Erhöhung einer Bauklasse einen Wettbewerb durchzuführen, um eine optimale Einfügung des Gebäudes in die bestehenden Bebauungsstrukturen sicherzustellen.

110 zusätzliche Wohneinheiten, unterirdische Volksgarage

Die Aufgabenstellung bestand in der Erarbeitung eines städtebaulichen Bebauungs- und Nutzungskonzeptes für rund 110 zusätzliche Wohneinheiten und einer unterirdischen Volksgarage. Eine flexible, multifunktionale Erdgeschoßzone soll neben einer lokalen Versorgungsfunktion auch eine attraktive Durchgängigkeit für FußgängerInnen bieten. Besonders wichtig waren dabei stadtgestalterische und architektonische Aspekte und die Gestaltung des öffentlichen Raumes, insbesondere im Hinblick auf seine zentrale Bedeutung als Umsteigeknoten des öffentlichen Verkehrs.

Aus stadtgestalterischer Sicht kommt dem neuen Gebäude, durch seine direkte Lage an der Haupteinfahrt vom Westen am Beginn der dichten Bebauung des Stadtkörpers, eine über das übliche Maß hinausgehende Bedeutung zu. Der Neubau ist daher als wichtiger Bestandteil für die Ausbildung der Bebauungskante entlang des Wientals anzusehen. Die geplante Neubebauung muss sich in ihrer Maßstäblichkeit diesen stadtstrukturellen Gegebenheiten anpassen.

Siegerprojekt von Arch. Lichtblau & Wagner

Unter dem Vorsitz von Arch. Martin Kohlbauer hat die Jury aus den eingelangten Beiträgen den Entwurf der Wiener Architekten Andreas Lichtblau & Susanne Wagner ausgewählt.

Die Auswahl des Entwurfes begründete das Beurteilungsgremium vor allem mit der gelungenen städtebaulichen Lösung und der hohen Gestaltungsqualität des Entwurfes.

Besonders hervorgehoben wird der interessante städtebauliche Zugang des Entwurfs, der als schlüssige Antwort auf die Standortanforderungen gesehen wird. Der sich entlang des Hietzinger Kais ausdehnende fünfgeschossige Riegel nimmt die umliegende Bebauung auf und setzt mit dem turmartigen Gebäude einen markanten architektonischen und städtebaulichen Akzent, durch dessen Positionierung ein klar abgegrenzter und großzügiger Freiraum geschaffen wird, der zum Hietzinger Kai mit Schallschutzelementen abgegrenzt ist. Eine Transparenz und Durchwegung der Erdgeschoß- Zone ist gewährleistet. Die innere Organisation wird durch ihre flexible Funktionalität als innovativer Ansatz gewürdigt.

Im Sinne einer umfangreichen Information der Bevölkerung sind die Ergebnisse des Verfahrens vom 22. Februar bis 4. März 2005 im Bezirksamt Hietzing während der Amtsstunden frei zugänglich ausgestellt.

(Schluss) gb

(RK vom 22.02.2005)