Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.12.2004:
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Kahlenberg-Projekt nunmehr "auf Schiene"

Wien (RK). Auf Initiative von Bürgermeister Michael Häupl und Planungsstadtrat Rudolf Schicker gibt es für das neue Projekt am Kahlenberg nun eine endgültige Lösung. In kooperativen Gesprächen zwischen Stadt Wien, Eigentümer und Bundesdenkmalamt wurde in den vergangenen Wochen ein modifiziertes Projekt entworfen, das ...

Wien (RK). Auf Initiative von Bürgermeister Michael Häupl und Planungsstadtrat Rudolf Schicker gibt es für das neue Projekt am Kahlenberg nun eine endgültige Lösung. In kooperativen Gesprächen zwischen Stadt Wien, Eigentümer und Bundesdenkmalamt wurde in den vergangenen Wochen ein modifiziertes Projekt entworfen, das sowohl den wirtschaftlichen Erfordernissen als auch dem ehemaligen Bau von Architekt Boltenstern Rechnung trägt. Auf Basis der Expertise der Architekten Neumann & Steiner wurde der ursprüngliche Entwurf so adaptiert, dass die Reste des Boltenstern-Baus erhalten werden können. "Die Stadt Wien ist über das neue Projekt äußerst erfreut. Die gute Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt hat hier einmal mehr zu einer Lösung geführt, die sowohl denkmalpflegerische als auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt und durch die der jetzige Schandfleck rasch beseitigt werden kann", unterstrich dazu Planungsstadtrat Schicker. Mit einem Baubeginn des Hoteltraktes ist noch im Frühjahr 2005 zu rechnen.

"BOLTENSTERN - NEU"

Die Grundidee der neuen Variante besteht im Wesentlichen darin, die Hauptteile des "Boltensternbaues" zu erhalten bzw. zu rekonstruieren, und das im Laufe der letzter Jahrzehnte verloren gegangene ursprüngliche Erscheinungsbild soweit als möglich wieder freizulegen. Durch die neue Aussichtsterrasse vor der Kirche sind Änderungen der Proportionen unumgänglich, jedoch wird dadurch ermöglicht, auch ohne Restaurant-Besuch den Blick auf Wien zu genießen. Der freie Blick von Wien auf die Kirche, der bereits im ersten Projekt enthalten war, bleibt dadurch ebenfalls aufrecht.

Zudem eröffnet die Terrasse auch die Möglichkeit, weitestgehend das ursprüngliche Aussehen der Fassade wiederherzustellen. Die Wiederherstellung der Straßenfassade und des Einganges im nordwestlichen Eckbereich wird den Charakter des Projektes von 1936 erkennen lassen. Durch die funktionelle Änderung des Gebäudes und die zusätzlich benötigten Flächen für die Nutzung als Seminarhotel sind Veränderungen bzw. Erweiterungen des Bestandes erforderlich, die jedoch so weit als möglich in Anlehnung an die Boltenstern-Architektur durchgeführt werden. Das adaptierte Projekt ist vorerst ohne die Ansiedlung der Modul- Hotelfachschule gedacht, jedoch kann dies auch zu einem späteren Zeitpunkt noch erfolgen.

Die Nutzung des Dachgeschosses bedingt eine geringfügige Anhebung des Daches, wobei sich die Veränderung positiv in den Proportionen auswirkt. Die ehemalige offene westseitige Veranda ist bauphysikalisch nicht sinnvoll zu sanieren, weshalb der Abbruch und die Wiederherstellung samt Aufstockung für zusätzliche Seminarräume geplant ist. Großflächige Verglasungen erhalten Das äußere Erscheinungsbild und der Veranda-Charakter bleibt durch großflächige Verglasungen erhalten. Durch die genannten Maßnahmen und zusätzlich erforderliche bautechnische Revitalisierung wird das "Restaurant am Kahlenberg" im Sinne Architekt Boltensterns für die weitere Zukunft erhalten bleiben.**** (Schluss) gb

(RK vom 13.12.2004)