Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.11.2003:
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VHS Simmering: Simmeringer Juden

Wien (RK). Am Sonntag, 9. November, um 11 Uhr wird in der Braunhubergasse das Mahnmal im Gedenken an die Simmeringer Synagoge enthüllt. Aus diesem Anlass hält am Donnerstag, dem 6. November, um 18 Uhr an der Volkshochschule Simmering, 11, Drischützgasse 1, Prof. Herbert Exenberger einen Vortrag über die Geschichte ...

Wien (RK). Am Sonntag, 9. November, um 11 Uhr wird in der Braunhubergasse das Mahnmal im Gedenken an die Simmeringer Synagoge enthüllt. Aus diesem Anlass hält am Donnerstag, dem 6. November, um 18 Uhr an der Volkshochschule Simmering, 11, Drischützgasse 1, Prof. Herbert Exenberger einen Vortrag über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Simmering und ihrer Synagoge. Der Eintritt ist frei.

Die seit 1848 in Simmering lebenden jüdischen Familien gründeten im August 1891 den "Israelitischen Tempelverein Simmering". Der Verein, der sich die Erbauung einer neuen Synagoge zur Aufgabe stellte, konnte ein paar Jahre später, am 2. Dezember 1898, in der Braunhubergasse 7 die Grundsteinlegung dafür vornehmen. Die Synagoge, ein Werk des Architekten Jakob Gartner und vom Stadtbaumeister Edmund Melcher errichtet, wurde am 24. August 1899 feierlich eingeweiht. Nach dem so genannten "Anschluss" an NS-Deutschland im März 1938 beschlagnahmte die Polizei bereits im April 1938 religiöse Kultgegenstände aus der Simmeringer Synagoge, die bis heute spurlos verschwunden blieben. Am 10. November 1938 zerstörten Nationalsozialisten in aller Öffentlichkeit, allen voran Einheiten der berüchtigten 89. SS- Standarte, die Synagoge in der Braunhubergasse. Die Ruine des einstigen Stolzes der Simmeringer Juden und das Grundstück eignete sich der "NSDAP Stillhaltekommissär für Vereine, Organisationen und Verbände" an. Am 15. Dezember 1938 erfolgte der Bescheid zur Abtragung der Simmeringer Synagoge.

Zwei weitere Veranstaltungstipps:

Am Dienstag, dem 11. November, beginnt eine fünfteilige Kursreihe unter dem Titel "Erinnerungsarbeit - Zur Psychoanalyse der Unfähigkeit zu trauern". Ein Kurs zu unserem inneren Verhältnis zum Nationalsozialismus.

Und am Mittwoch, dem 26. November, findet um 18.00 Uhr ein weiterer Vortrag zum Thema "Antisemitische Vorurteile und Mythen: Ursprünge und Auswirkungen von Antijudaismus und Antisemitismus in Österreich" an der Volkshochschule Simmering statt.

Der Veranstaltungsort ist am besten mit den Linien U3, 71 oder 6 erreichbar. Nähere Informationen erhalten Sie auch unter Tel. 749 53 73, 768 82 66 oder im Internet unter http:/ /www.vhs11.at/ . (Schluss) vhs

(RK vom 04.11.2003)