Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.09.2003:
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Metropolis-Konferenz: Rainer Münz über die EU-Immigration

Wien (RK). Der renommierte Immigrationsforscher Rainer Münz befasste sich am Mittwoch im Rahmen der Metropoliskonferenz im Wiener Rathaus mit der Geschichte der europäischen Migration. Münz führte aus, dass es im Zeitraum von 1750 bis 1950 praktisch keine Einwanderung nach Europa, sondern fast ausschließlich ...

Wien (RK). Der renommierte Immigrationsforscher Rainer Münz befasste sich am Mittwoch im Rahmen der Metropoliskonferenz im Wiener Rathaus mit der Geschichte der europäischen Migration. Münz führte aus, dass es im Zeitraum von 1750 bis 1950 praktisch keine Einwanderung nach Europa, sondern fast ausschließlich Auswanderung gegeben habe. Ziele der Europäer waren damals u.a. Asien, die USA und Osteuropa. Erst in den 60er Jahren wurde Westeuropa ein potentieller Einwanderungskontinent. Die Tendenz sei aber, so Münz, wieder rückläufig. Als Beispiel führte er Ungarn an. So seien seit den 90er Jahren mehr Menschen nach Ungarn eingewandert, als ausgewandert.

Münz wies auch darauf hin, dass erst ab 2010 der europäische Arbeitsmarkt für "alle Europäer" geöffnet werde. Die Motivation der Osteuropäer das eigene Land zu verlassen, schätzte er eher gering ein. Der Trend gehe sogar soweit, dass die neuen Beitrittsländer sich zu Immigrationsländern entwickeln würden. Abschließend forderte Münz eine gemeinsame europäische Immigrationspolitik, "damit kein Streit um die besten Arbeitskräfte entstehe". (Schluss) red

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(RK vom 17.09.2003)