Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 15.03.2002:
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Zum "Betontag 2002"

Wien (RK). Der "Betontag 2002" - Donnerstag und Freitag im Austria Center Vienna - hat eine Rekordbeteiligung zu verzeichnen: "Eine sehr erfreuliche Entwicklung, wir haben heuer knapp zweitausend Teilnehmer", stellt dazu der Generalsekretär der Tagung, SR DI Walter Hinkel fest, "die nächste Tagung in Wien wird im ...

Wien (RK). Der "Betontag 2002" - Donnerstag und Freitag im Austria Center Vienna - hat eine Rekordbeteiligung zu verzeichnen: "Eine sehr erfreuliche Entwicklung, wir haben heuer knapp zweitausend Teilnehmer", stellt dazu der Generalsekretär der Tagung, SR DI Walter Hinkel fest, "die nächste Tagung in Wien wird im März 2004 wieder im Austria Center abgehalten". Im Programm des Österreichischen Betontages 2002 scheinen auch namhafte Fachleute der Stadt Wien auf, so der Leiter der MA 29 - Brückenbau und Grundbau, OSR DI Walter Hufnagel (Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr) sowie SR Mag. Otto Schwetz, in der Magistratsdirektion, Geschäftsbereich Internationale Beziehungen, für die Europäischen Verkehrswege zuständig. Der redaktionelle Rahmen der rk erlaubt nur eine kurz gefasste Darstellung der kompetenten Ausführungen.

OSR Hufnagel zum Thema "Verkehrs- und Instandhaltungsmanagement am Beispiel der A 23 in Wien": Die A 23/Südosttangente ist teilweise dreißig Jahre alt es handelt sich bei ihr um den Autobahnbereich mit der größten Verkehrsbelastung in Österreich - Spitzenwerte liegen bei 211.000 Fahrzeugen pro Tag, ein hoher Anteil daran Schwerverkehr. Dadurch werden viele Brückenobjekte in Mitleidenschaft gezogen. Die MA 29 hat eine Zustandsanalyse der A 23 in detaillierter Form erarbeitet, wesentliche Ansatzpunkte dabei:

  • Bauwerkszustand o Erforderliche Erweiterungs-, Instandsetzungs- und
    Erneuerungsmaßnahmen
  • Finanzierungs- sowie Verkehrskonzepte
  • Erhöhung der Sicherheits- und Umweltstandards

Infolge der hohen Verkehrsbelastung und der vorhandenen Schäden sind bei einem Großteil der Brückenobjekte zahlreiche Fahrbahndehnfugen (Dilatationen) und Brückenlager dringend zu erneuern. Gleichzeitig werden Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und des Umweltstandards zu treffen sein. Dieses Gesamtinstandsetzungskonzept einschließlich der Erhöhung des Sicherheitsniveaus muss in den kommenden Jahren raschest ermöglicht werden.

Es gilt aber auch, eine Minimierung der Verkehrsbehinderungen zu erzielen, denn die Hauptschwierigkeit bei der Instandsetzung stellen die Verkehrsmaßnahmen dar. Teilweise können die dabei auftretenden Probleme durch Verbreiterungen gelöst werden. Was die schon angesprochene Erhöhung des Sicherheitsniveaus und des Umweltstandards betrifft, stehen neue Stahlleitwände, Mittelstreifenkonstruktionen und Lärmschutzwände im Vordergrund.

SR Schwetz zum Thema "Entwicklungen des TINA-Netzes der EU- Beitrittsländer aus der verkehrspolitischen Sicht Wiens": Die Erweiterung der EU und der Übergang in einigen Kandidatenländern von der staatlich gelenkten Planwirtschaft zur Marktwirtschaft führt zwangsweise zu einer Zunahme der Gütertransporte und des Reiseverkehrs.

Innerhalb der EU wurde mit den "Leitlinien für ein transeuropäisches Verkehrsnetz - TEN" ein multimodales Netz zur Verknüpfung der Regionen Europas geschaffen. Mit dem TINA-Prozess (Transport Infrastructure Needs Assessment/Bewertung des Verkehrsinfrastrukturbedarfs) wurde dieses Netz auf die Kandidatenländer auf der Basis der 10 "Helsinki-Korridore" ausgedehnt. Bei der Auswahl der Projekte wird vor allem auf die Europawirksamkeit der geplanten Maßnahmen in den einzelnen Ländern zu achten sein. Der finanzielle Rahmen für die Projekte wurde mit 1,5 Prozent des Bruttosozialprodukts eines jeden Landes, hochgerechnet bis 2015, festgelegt.

In allen drei Nachbarländern der Ostregion Österreichs - Tschechische Republik, Slowakische Republik und Ungarn - wurden zahlreiche Projekte zur Verknüpfung von TEN- und TINA-Netz definiert, die auch in Österreich entsprechende Vorkehrungen erfordern. Hier wären die Nordautobahn A 5 mit dem Grenzübergang Drasenhofen zu nennen oder etwa die Autobahnverbindung Linz - Budweis. Generell werden neue Verkehrsknotenpunkte entstehen, wobei verhindert werden muss, dass sie sich zu Engstellen entwickeln. In der EU wird Wien zu einem solchen Verkehrsknotenpunkt wachsen, denn viele Routen mit dem erhöhten Verkehrsaufkommen laufen hier zusammen. (Schluss) pz

(RK vom 15.03.2002)