Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.11.2001:
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Pittermann: Optimale Gesundheitsversorgung für alle WienerInnen

Wien (RK). Als "absolute Herausforderung" bezeichnete es Dienstag Wiens Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker, das Wiener Gesundheitssystem - gerade in Zeiten unsozialer Sparpolitik der Bundesregierung - auf dem vorhandenen Niveau zu halten und auszubauen. Das vorliegende Budget zeige, dass das ...

Wien (RK). Als "absolute Herausforderung" bezeichnete es Dienstag Wiens Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker, das Wiener Gesundheitssystem - gerade in Zeiten unsozialer Sparpolitik der Bundesregierung - auf dem vorhandenen Niveau zu halten und auszubauen. Das vorliegende Budget zeige, dass das Geld der Steuerzahler für Zwecke der Gesundheitsversorgung auf sehr hohem Niveau verantwortungsvoll und sparsam eingesetzt werde. Den erfolgreichen Weg ihres Amtsvorgängers Sepp Rieder werde sie weiter verfolgen, meinte Pittermann.****

Oberstes Ziel sei die optimale medizinische Versorgung für alle WienerInnen - auch für die Schwächsten der Gesellschaft. "Unser gesundheitspolitisches Modell ist dem Modell der Bundesregierung diametral entgegengesetzt, als Sozialdemokraten lehnen wir die Zwei-Klassen-Gesellschaft ab. Die finanzielle Situation des einzelnen darf niemals entscheidend für den Zugang zur optimalen medizinischen Betreuung sein!" Die Stadträtin kritisierte in diesem Zusammenhang die Ambulanzgebühren, die weder den gewünschten Finanzierungseffekt noch einen Steuerungseffekt weg von den Spitälern hin zu den niedergelassenen Ärzten erzielt hätten. "Die tatsächlichen Einnahmen stehen in keiner Relation zu dem enormen Verwaltungsaufwand der Spitäler und der Krankenkassen. Die Verwaltungskosten müssen jedoch die Wiener Spitäler - die Wiener Steuerzahler - leisten!", so Pittermann.

Solidaritätsprinzip gilt für alle WienerInnen

Der Mensch als der Patient habe im Mittelpunkt sämtlicher sozial- und gesundheitspolischer Überlegungen zu stehen. Unter dieser Prämisse müsse man die gesundheitspolitischen Schwerpunkte und budgetären Maßnahmen der Wiener Stadtregierung sehen, seien es nun die Qualitäts- und Leistungssicherheit, die Optimierungen von Leistungen, die langfristige, umsichtige Planung, der verantwortungsvolle Umgang der Budgetmittel, die Synergien oder das Auffinden von Potentialen zu Effizienzsteigerungen. Darin unterscheide sich Wien deutlich von der Gesundheitspolitik auf Bundesebene. "Bei uns herrscht das Solidaritätsprinzip: wir wollen die beste Gesundheitsvorsorge und Medizin für alle unsere Bürger, nicht nur für jene, die sich teure Leistungen auch selbst kaufen könnten. Die WienerInnen können weiterhin auf hohe medizinische Versorgungsqualität, Betreuung im Alter und Prävention vertrauen."

Meilenstein im Wiener Gesundheitswesen

Ab 1. Jänner 2002 stellt der "Wiener Krankenanstaltenverbund" (KAV) eine Unternehmung gemäß § 71 der Wiener Stadtverfassung dar. Dies sei ein "Meilenstein in der Entwicklung des Wiener Gesundheitswesens" erläuterte Wiens Gesundheitsstadträtin. Dabei würden sich gemäß dem gleichzeitig beschlossenem Statut der Unternehmung geänderte Rahmenbedingungen ergeben. Diese sind im vorliegenden Wirtschaftsplan entsprechend berücksichtigt worden. So würde etwa die bisher übliche Abgangsdeckung, nunmehr mit einer Laufzeit bis 2005, durch einen exakt festgelegten Betriebskostenzuschuss der Stadt Wien ersetzt werden.

Pittermann unterstrich die Bedeutung der Investitionsvorhaben des KAV als wichtige Impulse für die Wiener Wirtschaft. "Der Investitionsplan des KAV für 2002 sieht gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von fast 8 Prozent vor. Die Weiterführung des Neubaus des Geriatriezentrums Favoriten, die verstärkten Investitionen betreffend des Neubaus der Anstaltsküche im Wilhelminenspital und die Projekte im Otto- Wagner-Spital gehören zu den wichtigsten Vorhaben für 2002 und tragen damit wesentlich zur Ankurbelung unserer Wirtschaft bei."

Spitzenleistungen der Wiener Spitäler

Das Gesundheitswesen der Stadt Wien sei hervorragend, dies sei unter anderem auch durch WHO und OECD bestätigt worden, meinte Pittermann. Die Spitäler der Stadt Wien - allen voran das AKH, ein weltweit anerkanntes Spitzenspital - würden durch ihren hohen wissenschaftlichen Output und ihre internationale Reputation viele Kongresse nach Wien ziehen. Wien ist Zentrum der Spitzenmedizin. "Um nur einige Beispiele zu nennen: 23,3 Prozent aller Hüftoperationen - somit fast ein Viertel - werden in Wien durchgeführt, 44,9 Prozent aller Nierentransplantationen und 33,10 Prozent aller herzchirurgischen Operationen", rechnete die Stadträtin vor. Bei diesen Zahlen müsse sie wie schon ihr Vorgänger, Vizebürgermeister Dr. Rieder, die Forderung nach einer klaren gesetzlichen Regelung für den vollen Kostenersatz für PatientInnen mit Wohnsitz außerhalb von Wien stellen. "Allein für niederösterreichische PatientInnen zahlen die Wiener Steuerzahler noch immer 182 Millionen EURO pro Jahr! Es ist ungerecht, die Wiener Steuerzahler für die teuren Leistungen der aus anderen Bundesländern kommenden PatientInnen zahlen zu lassen." Pittermann forderte die eheste Bereinigung dieser Unausgewogenheit, Verhandlungen auf Beamtenebene aber auch auf politischer Ebene seien bereits angelaufen.

Pittermann bedankte sich abschließend bei allen MitarbeiterInnen für die hervorragende Arbeit, die diese tagtäglich im Dienste ihrer PatientInnen leisten. (Schluss) uls

(RK vom 20.11.2001)