Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 14.08.2001:
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Wichtiger Schritt zum Stauabbau auf dem Rautenweg

Wien (RK). Im 22. Bezirk wird in Kürze ein wichtiger Schritt in Richtung Stauabbau auf dem Rautenweg bei der Eisenbahnkreuzung getan: Im Zuge des Ausbaues der Bundesstraße B 229 Groß Jedlersdorfer Straße, war am 7. August 2000 mit den Bauarbeiten für die Tieferlegung des Rautenweges unter die Trasse der ÖBB- Strecke ...

Wien (RK). Im 22. Bezirk wird in Kürze ein wichtiger Schritt in Richtung Stauabbau auf dem Rautenweg bei der Eisenbahnkreuzung getan: Im Zuge des Ausbaues der Bundesstraße B 229 Groß Jedlersdorfer Straße, war am 7. August 2000 mit den Bauarbeiten für die Tieferlegung des Rautenweges unter die Trasse der ÖBB- Strecke Wien Laa an der Thaya begonnen worden. Die vorher bestandene niveaugleiche Eisenbahnkreuzung hatte laufend für veritable Staus gesorgt. Deshalb sollten die Magistratsabteilungen 28 Bundesstraßenverwaltung, und 29 Brückenbau und Grundbau (beide Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr) gemeinsam ein 110 Millionen Schilling-Projekt realisieren, das den Bau einer vierspurigen Fahrbahn, begleitet von Gehsteigen und einem Zweirichtungs-Radweg, vorsieht. Dazu kommen noch (alle Zahlen in diesem Beitrag sind gerundet) für Grundfreimachung, Grünverbau, Öffentliche Beleuchtung und Ampelanlagen (plus Markierungen und Verkehrszeichen) 78 Millionen Schilling.****

Für kommenden Freitag, den 17. August, etwa 10 Uhr, ist die Verkehrsfreigabe der (nördlichen) Hälfte des aus zwei getrennten Tunnels bestehenden Bauwerks vorgesehen; damit kann vorerst auf einer Spur je Richtung die ÖBB-Strecke unterquert werden. Die Gesamtfertigstellung also je zwei Fahrspuren in Richtung Bundesstraße B 302 Wiener Nordrand Straße bzw. B 8 - Wagramer Straße - ist für Mitte Oktober 2001 vorgesehen, die Ausgestaltung sowie diverse Restarbeiten werden bis März 2002 abgeschlossen sein.

Die Projektgrundlage stellt die Notwendigkeit einer Ergänzung zum bereits ausgebauten Abschnitt des Rautenweges zwischen der Bundessstraße B 8 Wagramer Straße und der Percostraße dar, also nunmehr des Abschnittes zwischen Percostraße und B 302. Den zentralen Punkt dieses Straßenbereichs bildet die derzeit schrankengesicherte ÖBB-Eisenbahnkreuzung, die einen dauernden Staupunkt bildet(e). Da die ÖBB überdies einen Ausbau auf 4 Gleise beabsichtigen, war eine Unterführung der Gleistrasse unerlässlich geworden. Die Neutrassierung wurde beidseits des alten Straßenbandes vorgenommen, dadurch konnte der Fahrzeugverkehr in allen Bauphasen aufrechterhalten werden. Der bestehende Fahrbahnabschnitt wird später nur mehr als begrünte Einbautentrasse bzw. als Bedienungsstraße für die Fahrzeuge der Einbautendienststellen gebraucht werden.

Der Querschnitt der Unterführungen(en) weist zwei je 6,50 Meter breite Richtungsfahrbahnen auf sowie je einen Gehweg, im nördlichen Bauwerk zudem einen Zweirichtungs-Radweg. Aufgrund der vorgegebenen ÖBB-Trasse und der notwendigen lichten Durchfahrtshöhe von 4,80, um auch den Erfordernissen neuzeitlicher LKW-Aufbauten Rechnung zu tragen, mussten die beiden je 125,0 Meter langen Unterführungen im Bereich der Bahntrasse als grundwasserdichte Wannen ausgeführt werden. Auch auf Umweltbelange war entsprechend Rücksicht zu nehmen: An der Oberfläche eine Lärmschutzwand mit 1.000 Quadratmetern (Kosten 3,2 Millionen Schilling) sowie im Tiefpunkt der (nördlichen) Grundwasserwanne ein Hebewerk, das zur Sammlung der Straßen-, Geh- und Radwegabwässer sowie deren Weiterpumpen in den Kanal der Hermann Gebauer-Straße dient.

Zu den Vorhaben von MA 28 und MA 29 im Detail, in denen beachtliche Bauleistungen erbracht wurden und gewaltige Massen zu bewegen waren.

MA 28

Seitens der Bauleitung meint dazu TAR Ing. Johannes Frey: "Der Straßenbau war zwar relativ unkompliziert, aber die bestehende Verbindung war verkehrsmäßig stets aufrechtzuerhalten, auch die Zufahrten für die Anrainer. Es ist uns jedenfalls gelungen, ohne größere Verkehrsbehinderungen zu agieren. Zur Anbindung der Wohngebiete beim Rautenweg werden die Radwege beitragen, auch auf dem Sektor des Lärmschutzes wurde viel getan. So die zweihundertfünfzig Meter lange Lärmschutzwand mit hochabsorbierenden Aluminiumkassetten im Bereich Anisgasse Zwerchäckerweg".

Einige technische Parameter:

  • Aushub : 17.000 Kubikmeter
  • Schüttungen: 7.000 Kubikmeter
  • Fahrbahnfläche: 12.000 Quadratmeter (Fahrbahnen Asphaltbeton,
    Stauraum vor der Percostraße Betondecke)
  • Rad- und Gehwege: 5.300 Quadratmeter

MA 29

Seitens der Bauleitung hält TOAR Ing. Erwin Stangl fest: "Es galt, das bauphysikalische Erfordernis der Herstellung einer wasserdichten Wanne im Grundwasserbereich zu bewältigen. Und das, ohne den Individualverkehr noch den Bahnbetrieb im wesentlichen zu behindern. Diese Vorgaben konnten nur durch außergewöhnlichen Einsatz, oft bei Nacht und an Wochenenden, erfüllt werden. Bevor mit den eigentlichen Bauarbeiten für die Grundwasserwanne begonnen werden konnte, musste eine Baugrubensicherung in Form einer Stahlspundwand hergestellt werden. Sie dient auch zur Stützung des bestehenden Straßenzuges und für die Böschungssicherung".

Einige technische Parameter:

  • Aushub: 29.000 Kubikmeter
  • Spundwände: 1.900 Quadratmeter
  • Beton (Stützmauern und Tragwerke): 1.900 Kubikmeter
  • Betonstahl: 500 Tonnen

Was den Straßenbaubereich betrifft, lagen bzw. liegen die Planung bei der Novaplan GmbH, die Ausführung bei der ARGE HABAU Hoch- und Tiefbau GmbH STRABAG AG. Für den Brückenbausektor waren bzw. sind dies Ziv.Ing. DI Mayer (Projektierung), Ingenieurbüro A. Pauser (Prüfingenieur), DI Stanzel + Mitarbeiter (Architekt) sowie HABAU Hoch- und Tiefbau GmbH (Ausführung).

(Schluss) pz

(RK vom 14.08.2001)