Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.06.2001:
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Schicker: ÖBB-Fahrplan "Unkoordiniert und mangelnder Weitblick"

Wien (RK). Als "völlig unkoordiniert" und "unüberlegt" bezeichnete der Wiener Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr, DI Rudolf Schicker, die per 10. Juni in Kraft getretenen "Verbesserungen" des ÖBB-Fahrplanes. Denn insbesondere die Fahrpläne der Nord- und Südbahn gehen nun endgültig völlig aneinander vorbei ...

Wien (RK). Als "völlig unkoordiniert" und "unüberlegt" bezeichnete der Wiener Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr, DI Rudolf Schicker, die per 10. Juni in Kraft getretenen "Verbesserungen" des ÖBB-Fahrplanes. Denn insbesondere die Fahrpläne der Nord- und Südbahn gehen nun endgültig völlig aneinander vorbei.****

"Offensichtlich wird bei der ÖBB nicht damit gerechnet, dass Menschen auch aus Österreich weg ins Ausland oder gar einfach durch Österreich hindurch fahren", so Schicker. Anders sei es ihm nicht erklärlich, warum viele bisher mögliche Umsteigeverbindungen nun an nur wenigen Minuten scheitern.

Beispielsweise trifft der EC173 aus Prag nun um 19.33 Uhr am Südbahnhof ein, während der "Anschlusszug" EN235 nach Rom genau 4 Minuten vorher abgefahren ist. Ähnlich verhält es sich, wenn man per EN236 und EC70 von Venedig nach Prag reisen möchte. Hier verpasst man den Anschlusszug exakt um 2 Minuten, falls dieser pünktlich abfährt. Darüberhinaus wurde der EC70/71 zwischen Wien und Prag völlig unverständlich saisoniert, bei anderen Verbindungen ergeben sich nunmehr stundenlange Fahrplanlücken. Auch die Verbindung Wien-Budapest lässt nun zu wünschen übrig: Orient-Express und EN229 fahren nur mehr bis Wien, die frühestmögliche Ankunft in Budapest erfolgt ab sofort per EN269 erst nach 9.00 Uhr über eine Stunde später als bisher. Und auch die letzte Abfahrt nach Budapest um 19.36 Uhr ist nicht sonderlich kundenfreundlich.

"Der Bahnhofsoffensive und den auf Eis gelegten Infrastrukturinvestitionen folgt nun offensichtlich die Fahrplanoffensive als weitere Deattraktivierungsmaßnahme seitens der ÖBB. Und diese Anti-Leistungen gehen nicht nur auf Kosten des angestrebten Modal-Split, sondern auch auf Kosten einer starken Positionierung Österreichs und der Region Wien in einem vereinten Europa", stellte Schicker abschließend fest. (Schluss) gb

(RK vom 13.06.2001)