Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 08.02.2001:
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Jugend am Werk präsentierte neue Studie

Wien (RK). Im Rahmen eines Pressegespräches präsentierten am Mittwoch in der Werkstätte für behinderte Menschen, 2. Bezirk, Im Werd 19, die Vorsitzende von Jugend am Werk, Landtagspräsidentin Prof. Erika Stubenvoll, der Geschäftsführer von JaW Dr. Walter Schaffraneck und Mag. Ludwig Grillich (Dressel & Scheucher OEG ...

Wien (RK). Im Rahmen eines Pressegespräches präsentierten am Mittwoch in der Werkstätte für behinderte Menschen, 2. Bezirk, Im Werd 19, die Vorsitzende von Jugend am Werk, Landtagspräsidentin Prof. Erika Stubenvoll, der Geschäftsführer von JaW Dr. Walter Schaffraneck und Mag. Ludwig Grillich (Dressel & Scheucher OEG) die Ergebnisse einer von JaW in Auftrag gegebenen und von Dressel & Scheucher durchgeführten empirischen Studie über die Bedürfnisse von SeniorInnen mit geistiger Behinderung.****

Neue Anforderungen an die Betreuung

Bis vor einigen Jahren gab es in Österreich, bedingt durch die Ermordung behinderter Menschen während der NS-Zeit, fast keine älteren Menschen mit geistiger Behinderung. Erst in jüngerer Zeit steigt die Zahl von geistig behinderten Seniorinnen und Senioren an und wird in den nächsten Jahren noch zunehmen. Diese Altersstruktur spiegelt sich auch in den Werkstätten und Wohneinrichtungen von Jugend am Werk wider.

SeniorInnen haben zum Teil andere Bedürfnisse als jüngere Menschen. Das gilt für Menschen mit und ohne Behinderung. Die Bedürfnisse von älteren Menschen mit geistiger Behinderung waren allerdings bislang nicht ausreichend erforscht. Jugend am Werk hat daher eine Studie in Auftrag gegeben, bei der der Schwerpunkt auf Interviews mit den Betroffenen selbst lag.

Sicherheit und Aktivität auch im Alter

Als wichtigstes Ergebnis der Studie lässt sich feststellen, dass ältere Menschen mit geistiger Behinderung sehr klar ihren Wunsch sowohl nach Sicherheit und Kontinuität als auch nach sinnvollen Aktivitäten im Kontakt mit anderen Menschen ausdrücken. Prof. Erika Stubenvoll: "Die Ergebnisse sind ein klarer Arbeitsauftrag und weisen die Richtung bei der Entwicklung bedürfnisorientierter Modelle für die Begleitung von älteren Menschen mit geistiger Behinderung."

Aufbauend auf den Ergebnissen der Bedarfsanalyse wird Jugend am Werk konkrete Projekte realisieren: eine Form der "Gleitpension" im Wohnheim Innermanzing, ein neues Wohnprojekt für SeniorInnen in 1200 Wien, Salzachstraße, sowie spezielle Angebote für SeniorInnen in drei JaW-Einrichtungen im 2. Bezirk und in einigen Werkstätten. All diese Angebote sollen sicherstellen, dass SeniorInnen mit geistiger Behinderung ihren individuellen Tagesablauf nach ihren Wünschen gestalten können. (Schluss) bg

(RK vom 08.02.2001)