Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.09.2000:
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Faymann: 60 Prozent des Neubaus im innerstädtischen Bereich

Wien, (OTS) "Die Wohnungssuchenden bestimmen über ihre Nachfrage das Angebot. Die Konsumenten bestimmen, wo in Wien gebaut wird. Und das ist hauptsächlich im innerstädtischen Bereich. Derzeit sind 60 Prozent der Neubau-Projekte in erneuerungsdringlichen innerstädtischen Gebieten angesiedelt. Innerstädtische Projekte ...

Wien, (OTS) "Die Wohnungssuchenden bestimmen über ihre Nachfrage das Angebot. Die Konsumenten bestimmen, wo in Wien gebaut wird. Und das ist hauptsächlich im innerstädtischen Bereich. Derzeit sind 60 Prozent der Neubau-Projekte in erneuerungsdringlichen innerstädtischen Gebieten angesiedelt. Innerstädtische Projekte werden nämlich durch ein Punktesystem, das die Lage des Projekts besonders hoch beurteilt, vorgereiht. Fast 20.000 attraktive neue oder sanierte Wohnungen entstehen derzeit in den erneuerungsbedürftigen Stadtteilen Wiens", erklärte Wohnbaustadtrat Werner Faymann, der am Mittwoch in der Fernkorngasse 5458 gemeinsam mit dem Wohnbausprecher der Wiener ÖVP, Gemeinderat Georg Fuchs und dem stellvertretenden Favoritner Bezirksvorsteher, Günther Titz den Spatenstich für das Projekt "AR/WO X" vornahm.****

"1996 hat die Wiener Stadtregierung die Umorientierung des Wohnungsneubaus und der Sanierung in Wien beschlossen. Seitdem steht schwerpunktmäßig die Bebauung und Sanierung im inneren Bereich im Vordergrund. Die Stadterneuerung soll vor allem in den besonders erneuerungsbedürftigen innerstädtischen Zonen die Wohnqualität erhöhen. Diese Stadtteile sind durch schlechtere Bausubstanz, wenig Frei- und Grünräume und Infrastrukturdefizite gekennzeichnet. Sie sollen durch Verbesserung der Infrastruktur und Wohnqualität attraktiviert werden.

Um die Zeitspanne von der Planung bis zur Umsetzung zu verkürzen, hat die Stadt Wien einige Schritte zur Verfahrensbeschleunigung gesetzt. In einem "Vorcheck" des Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds (WBSF) vor der Antragstellung wird geklärt, ob ein Projekt Förderung erhalten kann oder nicht. Ein Übereinkommen zwischen Magistratsabteilung 25 und dem WBSF sorgt für die Beendigung von "Doppelprüfungen" von Antragstellern. Und auch ein vereinfachtes Sanierungskonzept zur Erlangung eines Vorprüfberichts beschleunigt den Verfahrensablauf.

Büro und Wohnung unter einem Dach

Ein typisches Beispiel dieser neuen Orientierung der Wohnbaupolitik stellt das Projekt ARWO X dar. Es wird als Infrastrukturinsel für das gesamte Umfeld dienen und die Defizite des "Grätzels" abdecken. Ärzteordinationen, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitangebote erhöhen durch den offenen Zugang des Gebäudes die Lebensqualität der Bewohner der erweiterten Nachbarschaft.

In der Fernkorngasse 54-58 entsteht ein Projekt das Wohnen und Arbeiten in einem Haus verwirklicht. Auf etwa 12.00 Quadratmeter Nutzfläche entstehen 183 Wohnungen (135 geförderte Mietwohnungen mit Eigentumsoption und 48 geförderte Eigentumswohnungen). Zwei gemeinnützigen Bauvereinigungen - "Österreichisches Siedlungswerk" und "Wohnungseigentum" - sowie "Mischek- Wiener Heim" sind die Bauträger des Projekts. Die Wohnungen sind zwischen 58 und 82 Quadratmeter groß und verfügen alle über eine verglaste Veranda, Loggia bzw. Terrasse. Auf weiteren 6.300 Quadratmetern entstehen Büros und Geschäfte.

Das Projekt zeichnet sich durch klare, moderne Architektur mit drei Längsbaukörpern aus. Die offene Struktur erweitert den Straßenraum und gewährleistet den Durchgang für Bewohner und Anrainer. Die Anlage ist als Niedrigenergiehaus konzipiert und für die Warmwasseraufbereitung wird Solarenergie genutzt.

Die Gesamtbaukosten der Anlage betragen 240 Millionen Schilling. 75 Millionen Schilling wurden aus Mitteln der Wiener Wohnbauförderung bereitgestellt. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2002 geplant. (Schluss) gmp

(RK vom 13.09.2000)