Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 07.03.2000:
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Ehrenbürgerurkunde der Stadt Wien für Max Weiler

Wien, (OTS) Bürgermeister Dr. Michael Häupl überreichte Dienstag nachmittag im Stadtsenatssitzungssaal des Wiener Rathauses an Em. o. Hochschulprofessor Max Weiler die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Wien. Max Weiler ist der erste bildende Künstler seit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Oskar Kokoschka im Jahr ...

Wien, (OTS) Bürgermeister Dr. Michael Häupl überreichte Dienstag nachmittag im Stadtsenatssitzungssaal des Wiener Rathauses an Em. o. Hochschulprofessor Max Weiler die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Wien. Max Weiler ist der erste bildende Künstler seit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Oskar Kokoschka im Jahr 1961 - und der zweite seit Bestehen der Republik -, dem diese hohe Ehre zuteil wird.

Kulturstadtrat Dr. Peter Marboe würdigte in seinen einleitenden Worten Max Weiler als einen jener großen künstlerischen Persönlichkeiten, denen Wien seinen Ruf als Stadt der Kunst und Kultur verdanke. Dies habe auch die große Retrospektive Weilers vor wenigen Monaten gezeigt, die sowohl die Kritik wie auch das Publikum begeistert habe. Weiler sei stets ein Künstler gewesen der seinen Weg mit unbeirrbarer Konsequenz gegangen sei. Dies gelte auch für andere Bereiche des Lebens, in denen er sich stets humanitären Prinzipien verpflichtet gefühlt habe.

In seiner Laudatio würdigte Univ.Prof. Dr. Wieland Schmied das reiche Schaffen Max Weilers. Der Künstler, 1910 in Absam in Tirol geboren, ist seit seiner Jugend in vielfacher Weise mit Wien verbunden. Als Zwanzigjähriger begann er hier an der Akademie der Bildenden Künste bei Karl Sterrer das Studium der Malerei, das er 1936 mit der Verleihung des Akademischen Studienpreises sowie des Rompreises 1937 erfolgreich abschloss. Knapp drei Jahrzehnte später, 1964, wurde er vom damaligen Rektor der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Herbert Boeckl, als Leiter einer Meisterklasse für Malerei an die gleiche Akademie berufen, die er bis zu seiner Emeritierung 1981 leitete.

Max Weiler, dessen Fresken für die Hungerburg-Kirche (1946/1947) wie für die Innsbrucker Bahnhofshalle (1954/1955) in Tirol heftig umstritten waren, fand in Wien schon früh ein positives Echo und Verständnis für seine Arbeit. In seiner Kunst hat er seit den Fünfzigerjahren das Naturbild in einzigartiger Weise in Abstraktionen von subtiler Farbigkeit transportiert. Weiler ist durch zahlreiche Aufträge für den öffentlichen Raum - in Tirol, in Wien und in anderen österreichischen Städten - wie durch eine Reihe großer Ausstellungen im In- und Ausland hervorgetreten, unter denen die Teilnahme an der Biennale Venedig 1960, die Retrospektive im Museo de Arte Moderno in Mexico City 1989, die dann in die USA weiterwanderte, und die Präsentation des Spätwerks in der Chinesischen Nationalgalerie in Peking 1998 besonders hervorzuheben sind. In Wien hat Max Weiler allein im vergangenen Jahrzehnt mehrfach in großem Rahmen ausgestellt: in der Wiener Secession, im Museum des 20. Jahrhunderts, in der Grafischen Sammlung Albertina, in der österreichischen Galerie im Oberen Belvedere sowie zuletzt im Wiener Künstlerhaus und in der Akademie der Bildenden Künste in umfassenden Retrospektiven. Das Werk Max Weiler wurde in Wien auch wiederholt ausgezeichnet, so mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Malerei 1961 und mit der Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold 1987. Max Weiler ist seit 1967 Mitglied des Österreichischen Kunstsenats, seit 1979 Träger des Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst und wurde 1995 Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste in Wien.

An der Feier nahmen zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Kultur, darunter die Erste Präsidentin des Wiener Landtages, Maria Hampel-Fuchs, Vizebürgermeister Dr. Bernhard Görg, Stadtrat Dr. Sepp Rieder, Dritte Landtagspräsidentin Prof. Erika Stubenvoll, der Vorsitzende des Gemeinderates Rudolf Hundstorfer sowie die Staatssekretäre Franz Morak und Dr. Reinhard Wanek teil. (Schluss) gab

(RK vom 07.03.2000)