Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.11.1999:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

10 Jahre Wohnheim Gänsbachergasse

Wien, (OTS) Im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des 10- jährigen Bestehens des sozialtherapeutischen Wohnheimes für Obdachlose in der Gänsbachergasse betonte Vizebürgermeisterin Grete Laska am Freitag, dass in einem sozialen Wien kein Platz für eine Zweidrittelgesellschaft, für Hass und Ausgrenzung ist und es ...

Wien, (OTS) Im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des 10- jährigen Bestehens des sozialtherapeutischen Wohnheimes für Obdachlose in der Gänsbachergasse betonte Vizebürgermeisterin Grete Laska am Freitag, dass in einem sozialen Wien kein Platz für eine Zweidrittelgesellschaft, für Hass und Ausgrenzung ist und es ein zutiefst menschliches Bekenntnis zu allen Menschen, die in dieser Stadt leben, geben muss. Darüber hinaus wies Laska auf die großen Erfolge hin, die in Wien mit der Durchführung des Stufenplanes gegen Obdachlosigkeit erzielt wurden.

Mit 13.11.1999 jährt sich die Eröffnung dieser Einrichtung nun bereits zum zehnten Mal. Hinter dem Titel "sozialtherapeutisches Wohnheim für Obdachlose" verbirgt sich quasi eine Schule, in der Obdachlose sehr lebensnah das Wohnen (wieder) erlernen sollen. Unter einem Dach, so wie auch in normalen Wohnhäusern, sind Männer, Frauen, Paare und auch Familien untergebracht. 270 Personen finden Platz. Einzelpersonen werden ausschließlich in Einzelzimmern untergebracht. Der finanzielle Beitrag soll den BewohnerInnen die Möglichkeit zur finanziellen Sanierung bieten. Neun SozialarbeiterInnen betreuen ihre Schützlinge und geben ihnen Anleitung und Hilfe zum Neueinstieg in die Gesellschaft. Die BewohnerInnen bleiben im Durchschnitt 15 Monate. Bei erfolgreichem Abschluss gibt es die Aussicht auf eine eigene Wohnung.****

Seit 1989 haben mehr als 1900 Personen im Wohnheim gewohnt. Mehr als die Hälfte dieser Menschen konnten in eine eigene Wohnung ziehen. Ein Großteil dieser Wohnungen waren Gemeindewohnungen.

Nur in wenigen Ausnahmefällen kommt es zu Schwierigkeiten, mit der neuen Wohnungssituation umzugehen. Sollten jedoch trotzdem Probleme auftreten, die das neue Wohnen gefährden, wird von den BezirkssozialarbeiterInnen der MA 12 sofort Hilfestellung geboten.

Diese hohe Erfolgsrate spricht für das Betreuungskonzept des sozialtherapeutischen Wohnheimes. Zukünftig soll diese Methode in allen Herbergen der Stadt Wien. Das könnte in einigen Jahren Großherbergen wie die Männerherberge Meldemannstraße überflüssig machen. (Schluss) bz

(RK vom 12.11.1999)