Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.05.1999:
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Benennung des Viktor-Frankl-Hofes

Wien, (OTS) "Für Prof. Frankl stand neben seiner wissenschaftlichen Arbeit, die weltweit anerkannt und gewürdigt wird, immer die konkrete Hilfe für Menschen in Not im Vordergrund", so Wohnbaustadtrat Werner Faymann anlässlich der Benennung des "Viktor-Frankl-Hofs" in der Zirkusgasse 52, mit Bezirksvorsteher Heinz ...

Wien, (OTS) "Für Prof. Frankl stand neben seiner wissenschaftlichen Arbeit, die weltweit anerkannt und gewürdigt wird, immer die konkrete Hilfe für Menschen in Not im Vordergrund", so Wohnbaustadtrat Werner Faymann anlässlich der Benennung des "Viktor-Frankl-Hofs" in der Zirkusgasse 52, mit Bezirksvorsteher Heinz Weißmann, der Witwe Viktor Frankls und seiner Enkelin.

Prof. Viktor Frankl, Begründer der Logotherapie - der "Dritten Wiener Richtung der Psychotherapie", war ein Kind der Leopoldstadt und hatte vielfältige Bindungen an den 2. Bezirk. Er lebte von seiner Geburt 1905 bis zu seiner Deportation durch die Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Auschwitz (1942) in der Czerningasse 6. Prof. Viktor Frankl hatte auch persönliche Bezüge zur unmittelbaren Nachbarschaft des 1997 fertiggestellten Wohnbaus. Im Festsaal des benachbarten Gymnasium hielt er Kurse. Als jüdischer Mitbürger hatte Prof. Frankl im Nationalsozialismus den Schrecken dieses Regimes im 2. Bezirk am eigenen Leib erlebt. Er wohnte unweit des zerstörten Leopoldstädter Tempels und wurde schließlich von der "Sammelstelle" im Schulgebäude Kleine Sperlgasse ins Konzentrationslager deportiert.****

Viktor E. Frankl war Professor für Neurologie und Psychiatrie an der Universität Wien, hatte aber auch Professuren in Amerika inne. Die U.S. International University in Kalifornien errichtete eigens für ihn eine Professur für Logotherapie. Von Universitäten in aller Welt wurden ihm 23 Ehrendoktorate verliehen und die Österreichische Akademie der Wissenschaften wählte ihn zu ihrem Ehrenmitglied. 25 Jahre hindurch war Prof. Frankl Vorstand der Wiener Neurologischen Poliklinik.

Zur Erinnerung an diesen außergewöhnlichen Leopoldstädter soll nun die Wohnhausanlage in der Zirkusgasse seinen Namen tragen. (Schluß) su

(RK vom 21.05.1999)