Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.04.1999:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Kinderklinik Glanzing am neuen Standort Wilhelminenspital

Wien, (OTS) Die Übersiedlung der Kinderklinik Glanzing in das Wilhelminenspital ist abgeschlossen. Am Montag wurde der neue Standort, der Pavillon 21 im Wilhelminenspital, von Gesundheitsstadtrat Dr. Sepp Rieder offiziell seiner Bestimmung übergeben. Mit der Übersiedelung der Kinderklinik Glanzing und der damit ...

Wien, (OTS) Die Übersiedlung der Kinderklinik Glanzing in das Wilhelminenspital ist abgeschlossen. Am Montag wurde der neue Standort, der Pavillon 21 im Wilhelminenspital, von Gesundheitsstadtrat Dr. Sepp Rieder offiziell seiner Bestimmung übergeben. Mit der Übersiedelung der Kinderklinik Glanzing und der damit verbundenen Schaffung des 3. Wiener Perinatalzentrums (= Frühgeborenenzentrum auf Level 3) nach dem AKH und dem Donauspital ist ein weiterer Punkt der internationalen ICAM-Studie aus 1995 über die Zukunft der Kinderversorgung in Wien verwirklicht worden. Die ICAM-Studie empfahl ausdrücklich die räumliche Zusammenführung von neonatologischen und geburtshilflichen Einrichtungen.

Insgesamt stehen im Pavillon 21 "Glanzing" nun 24 Intensiv- bzw. Intermediate- und acht Nachbetreuungsbetten zur Verfügung. Die Übersiedlung der Kinderklinik und die Instandsetzung des Jugendstilpavillons 21 kosteten rund 60 Millionen Schilling. Der neuen Abteilung stehen 18 Ärzt/Innen und 63 Pflegepersonen zur Verfügung.****

Durch die Zusammenführung mit der bisherigen Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde mit Psychosomatik wird die neue Kinderabteilung im Wilhelminenspital künftig auch die Psychosomatik des Säuglings, des Kindes sowie eine Krisenintervention bei Jugendlichen beinhalten.

Die "Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde Kinderklinik Glanzing mit Neonatologie und Jugendheilkunde" wird unter der Leitung des früheren Ärztlichen Direktors der Kinderklinik Glanzing, Univ.Prof. Dr. Andreas LISCHKA, Früh- und Neugeborene aus dem Einzugsbereich von ganz Wien betreuen, die durch den hauseigenen Intensivtransportdienst an die Intensivstation im Pavillon 21 gebracht werden können. Zusätzlich erfolgt ganz im Sinne der ICAM-Studie die Betreuung der hauseigenen geburtshilflichen Abteilung des Wilhelminenspitals sowie zusätzlich eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung der Semmelweis- Frauenklinik.

  • Die neonatologische Intensivstation

An der neonatologischen Intensivstation stehen 14 Intensivplätze inkl. maschineller Beatmung zur Verfügung, davon zwei als Isolier-Intensviplätze, um Neugeborene mit hochinfektiösen Krankheiten (z.B. Masernenzephalitits) ohne Gefährdung der anderen Kinder behandeln und auch beatmen zu können. Ebenso in die Intensivabteilung integriert ist ein Mütterzimmer mit zwei Betten, um Mitaufnahme von Müttern zu ermöglichen. Ein kleines Akutstationslabor und eine kleine mobile Röntgeneinheit sind vorhanden. Ebenso integriert ist ein Eingriffsraum, um bei Frühgeborenen, die nicht transportfähig sind, am Respirator erforderliche kleinchirurgische Eingriffe durchführen zu können.

  • Die Intermediate Care ("Halbintensiv-")Station (IMC)

Hier sind 10 Intermediate Care Plätze vorhanden, die ebenfalls mit allen Überwachungsmöglichkeiten ausgestattet sind. 4 Plätze dienen als Isolierplätze.

Weiters gibt es 8 Nachbetreuungsplätze. Diese sind für ehemalige Frühgeborene gedacht, die im Rahmen ihrer, durch die Frühgeburtlichkeit bedingte Morbidität, einer neuerlichen stationären Aufnahme bedürfen. In die IMC integriert sind auch drei Mutter-Kind-Einheiten, gedacht als "Ausschleusstation", um nach dem Aufenthalt auf der Intensivstation die Mütter mit der Versorgung ihrer Kinder vertraut zu machen. Zwei Zimmer mit je zwei Betten dienen der Mütteraufnahme auf der IMC-Station.

Ebenfalls in die IMC-Station integriert ist ein Schlaflabor zur Oxy-cardio-respiro-graphic-Aufzeichnung (OCRG), um bei Früh- und Neugeborenen mit Gefahr des plötzlichen Kindstodes (SIDS) das Apnoe-Risiko, sei es zentral oder obstruktiv, zu erfassen.

Weiters finden sich im Pavillon 21 "Glanzing" Spezialambulanzen zur Weiterbetreuung ehemaliger Frühgeborener mit speziellen Problemen. Dazu zählen eine Frühgeborenenambulanz, eine endokrinologische Ambulanz, eine Entwicklungsambulanz, eine Lungen- und Allergieambulanz, Ultraschall, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Stillberatung, Pschologie sowie eine Still- und Ernährungsberatung in Zusammenarbeit mit der geburtshilflichen Abteilung des Wilhelminenspitals. (Schluß) nk

(RK vom 19.04.1999)