Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 15.01.1999:
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Wien: "Blutdruckdetektive" gegen Bluthochdruck

Wien, (OTS) Im Rahmen einer Pressekonferenz des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) präsentierte Freitag der Leiter des Dezernates Gesundheitsplanung der Magistratsabteilung- Landessanitätsdirektion (MA-L), D.I. Dr. Hannes Schmidl, den Schwerpunkt "Bluthochdruck" als Teil des Wiener ...

Wien, (OTS) Im Rahmen einer Pressekonferenz des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) präsentierte Freitag der Leiter des Dezernates Gesundheitsplanung der Magistratsabteilung- Landessanitätsdirektion (MA-L), D.I. Dr. Hannes Schmidl, den Schwerpunkt "Bluthochdruck" als Teil des Wiener Gesundheitsförderungsprogrammes, das 1999 vom Gemeinderat beschlossen werden wird. Grundlage dieses Vorsorgeschwerpunktes werden die Ergebnisse eines Tests von Blutdruckselbstmeßgeräten sein, den der Verein für Konsumenteninformation mit Unterstützung der Stadt Wien durchführte.

In Wien leben schätzungsweise zwischen 400.000 und 500.000 Hypertoniker. Nur etwa die Hälfte dieser Personen weiß etwas über ihren erhöhten Blutdruck. Nur ein Drittel dieser Menschen werden behandelt, nur 10 % der Behandelten, das sind also etwa 3 % der gesamten hypertensiven Bevölkerung, weisen einen normalen Blutdruck durch eine Behandlung auf.

Täglich werden in Wien 10 bis 12 Menschen Opfer eines Schlaganfalles, wegen Herz-Kreislauferkrankungen werden jährlich rund 18.000 Menschen hospitalisiert. Rund 2090 Menschen in Wien sterben jährlich an Schlaganfällen, rund 6200 an Herz- Kreislauferkrankungen.

Wenn man davon ausgeht, daß von den rund 400.000 Hochdruckpatienten im Raume Wiens etwa 200.000 nichts über die Höhe ihres Blutdrucks wissen, ist es klar, daß das Problem nicht ausschließlich über die niedergelassenen Ärzte zu lösen ist: Diese Personen suchen den Arzt zumeist nicht auf. Andererseits sind in Österreich etwa 400.000 Blutdruckselbstmeßgeräte im Umlauf, in Wien schätzungsweise 100.000 Stück. Im Rahmen des Schwerpunktes "Blutdruck" sollen die Besitzer dieser Geräte motiviert werden, bei den Menschen ihrer Umgebung den Blutdruck zu messen. Der Weg zur Lösung des Problems besteht darin, daß Nicht-Mediziner als "Blutdruckdetektive" den Blutdruck im Familien-, im Freundes- und Bekannten- sowie im Kollegenkreis messen.****

Die Stadt Wien bereitet für 1999 ein umfassendes Gesundheitsförderungsprogramm vor. Die Prävention des Bluthochdruckes wird dabei ein Schwerpunkt sein. Aufgrund der vielen betroffenen Personen und der Notwendigkeit regelmäßiger Messungen war es notwendig, zur Vorbereitung des Konzeptes die Qualität der Blutdruckmeßgeräte festzustellen. Mit Unterstützung der Stadt Wien hat daher das VKI den großen Test der Blutdruckmeßgeräte durchgeführt. Auf dieser Grundlage wird nun das Präventionsprogramm vorbereitet, wobei die Stadt Wien keinen Alleingang anstrebt, sondern diese Aktion gemeinsam mit Partnern der Industrie und des Gesundheitswesens durchführen wird. (Schluß) nk/

(RK vom 15.01.1999)