Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.12.1998:
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Lebensmittelaufsicht im Advent und zu Weihnachten

Wien, (OTS) "Die ansonsten so besinnliche Advent- und Weihnachtszeit ist für die 100 LebensmittelpolizistInnen des Wiener Marktamtes und die LebensmitteltechnikerInnen der Untersuchungsanstalt die hektischste Zeit des Jahres." Auf dies machte die Wiener Konsumentenstadträtin Mag. Renate Brauner Dienstag im ...

Wien, (OTS) "Die ansonsten so besinnliche Advent- und Weihnachtszeit ist für die 100 LebensmittelpolizistInnen des Wiener Marktamtes und die LebensmitteltechnikerInnen der Untersuchungsanstalt die hektischste Zeit des Jahres." Auf dies machte die Wiener Konsumentenstadträtin Mag. Renate Brauner Dienstag im Bürgermeister-Pressegespräch aufmerksam. Dabei ist das Augenmerk der LebensmittelpolizistInnen auf das Marktmanagement mit über 25.000 Quadratmeter Marktfläche im Advent, die Lebensmittelaufsicht mit Sonderaktionen etwa zum Thema Punsch oder Karpfen, und den Konsumentenschutz mit Produktsicherheitschecks verteilt.

Wiener Christkindlmärkte professionell organisiert

Zwei Christkindlmärkte, 21 Advent- und Weihnachtsmärkte, 360 Christbaumplätze, 200 Punschstände und 400 Neujahrsstände mit insgesamt ca. 25.000 m2 an öffentlichen Flächen sind vom Marktmanagement des Marktamtes unter betriebswirtschaftlichen Aspekten und Rücksicht auf Wohnbevölkerung zu organisieren gewesen. "Und es ist sehr erfreulich, daß durch die gute Vorbereitung und Organisation die Veranstaltungen und Märkte friktionsfrei ablaufen, erfreuliche Einkaufserlebnisse für KonsumentInnen bieten und wirtschaftlich erfolgreich sind", betonte Brauner.****

"Aktion Süß" auf den ca. 280 Punsch- sowie Gastronomieständen

Brauner weiter: Das Symbol des schützenden Schirmes verpflichte die rund 80 AußendienstmitarbeiterInnen in Sachen Lebensmittelaufsicht in der Vorweihnachtszeit zu besonders intensiven Kontrollen, die sich immerhin vom Punschhäferl bis zum Weihnachtskarpfen erstrecken.

Das Marktamt schätzt, daß auf den rund 200 Punschständen (davon 100 karitativ und 100 gewerblich) sowie weiteren 80 Gastronomieständen auf diversen Advent- und Weihnachtsmärkten im Stadtgebiet pro Tag mindestens 10.000 Liter Punsch oder Glühwein konsumiert werden. Grund genug, in diesem Jahr in einer Schwerpunktaktion, die sich bis Silvester hinziehen wird, das Punschhäferl unter die Lupe zu nehmen.

Bisher wurden 78 Punschhäferln als Proben abgenommen und der Lebensmitteluntersuchungsanstalt zur Begutachtung übermittelt. Überprüft wurde vornehmlich der hygienische Status der Gefäße. 18 dieser Proben mußten wegen unhygienischer Beschaffenheit beanstandet werden. Gesundheitsgefährdung lag nicht vor. Als Folge dieser Beanstandungsrate, ordnete die Wiener Konsumentenstadträtin bis Jahresende jedenfalls intensive Nachkontrollen an.

Obschon Punsch oder Glühwein nicht kodifiziert sind - also die Mindestmenge Alkohol oder Zucker nicht bindend vorgeschrieben sind -, so die ExpertInnen der LUA, wurden einige Punsch-Proben in ihre Bestandteile zerlegt. Mit dem Ergebnis, daß zu einem Teil die beigefügte Zuckermenge nicht unbeträchtlich war. Sie lag zwischen fünf und fünfeinhalb Prozent. Das sind übersetzt ca. zwei bis drei Kaffelöffel Zucker pro Tasse.

Auch mit Alkohol (Wein, Schnaps, Rum, etc.) wird nicht immer gespart. Im Schnitt lag der Alkoholgehalt zwischen 6,5 und 7,5 Prozent (Im Vgl. dazu: Bier hat um die fünf Prozent). Deswegen der Ratschlag: Punsch ist kein Kindergetränk. Kinder sollten auf die alkoholfreien Angebote wie Kinderpunsch (meist Früchtetee etc.) zurückgreifen. Für die Figur einerseits und die Fahrtauglichkeit andererseits sollte der Punsch-Konsum in Maßen bleiben.

Untersuchungs-Potpourri: Schoko, Karpfen und Kletzen...

In weiteren weihnachtsspezifischen Aktionen werden derzeit laufend folgende Produkte überprüft und als Proben abgenommen. Darunter sind:

  • Weihnachtsware (Schokoladewaren, Nüsse, Mandeln,
    Feigen, aber auch Adventkalender und
    Vanillekipferln): Von 159 gezogenen Proben liegen bei
    92 bereits Ergebnisse vor. Nur zwei Produkte waren
    verdorben, eines gesundheitsschädlich. Die übrigen
    Proben waren nicht zu beanstanden.
  • Fische (Verpackte Ware in SB-Läden): Von 96 Proben
    waren 73 nicht beanstandet, 13 verdorben und fünf
    gesundheitsschädlich; lebende Weihnachtskarpfen
    werden im Laufe dieser Woche untersucht.
  • Kletzen: Fünfzehn Proben von Dörrbirnen/Kletzen
    wurden auf Verbrennungsrückstände (sog. Benzpyren)
    bei der Trocknung ohne Auffälligkeiten untersucht.

Aber auch der allgemeine Konsumentenschutz wie - Überwachung der Preisauszeichnungen, Überprüfungen nach dem Maß- und Eichgesetz, Kontrolle der Christbaumplätze und Fahndungen nach dem Produktsicherheitsgesetz - ist in der Vorweihnachtszeit besonders gefordert. Als Beispiel hiefür sei die Fahndung nach mit Parafinölen gefüllten Öllampen zu erwähnen, die vielfach ohne erforderlichen Warnhinweise in den Handel gelangen und bei unsachgemäßer Verwendung besonders für Kinder gefährlich sein können.

Abschließend empfiehlt Stadträtin Brauner und das Marktamt allen Konsumentinnen und Konsumenten sich bei Ungewissheit über Beschaffenheit von Lebensmitteln, bei Fragen der Produktsicherheit grundsätzlich an die Fachleute in den Marktämtern sowohl telefonisch als auch persönlich zu wenden. Diese haben während der Weihnachtstage in insgesamt sieben Marktamtsabteilungen und in der Marktamtsdirektion Journaldienst, so auch zu Weihnachten am 24. Dezember bis 15 Uhr und zu Silvester am 31. Dezember bis 17 Uhr. (Schluß) wb

(RK vom 22.12.1998)