Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.11.1998:
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Wiener Gemeinderat (6)

Wien, (OTS) GR Dr. Friedrun Huemer (G) erinnerte StR. Marboe an sein Wahlkampfversprechen, die Mittel des Filmförderungsfonds auf 200 Millionen anzuheben. Marboe hätte eine Studie um 750.000 Schilling in Auftrag gegeben, um neue Vorschläge und Kritierien ausarbeiten zu lassen. Sie sollte endlich vorgelegt werden, ...

Wien, (OTS) GR Dr. Friedrun Huemer (G) erinnerte StR. Marboe an sein Wahlkampfversprechen, die Mittel des Filmförderungsfonds auf 200 Millionen anzuheben. Marboe hätte eine Studie um 750.000 Schilling in Auftrag gegeben, um neue Vorschläge und Kritierien ausarbeiten zu lassen. Sie sollte endlich vorgelegt werden, damit man darüber diskutieren könne. Zur Besetzung des Leiters des Filmförderungsfonds erwarte sie sich eine öffentliche Ausschreibung, und zwar über Österreichs Grenzen hinaus. Eine Person solle bestellt werden, die noch nicht vernetzt ist und die noch nicht mit allen befreundet ist. Weiters fordern die Grünen klare Vergaberichtlinien in wirtschaftlicher und qualitativer Hinsicht. Nur so könne sich eine Stadt profilieren und eine kontinuierliche Filmarbeit gewährleistet werden.

So schlimm stehe es um den Kinobesuch nicht, wie etwa der heurige Viennale-Besucherrekord von 60.000 beweist, so GR Dr. Salcher (ÖVP). Die Leitung des Filmförderungsfonds werde selbstverständlich öffentlich und international ausgeschrieben. Mit Stadtrat Marboe hätte ein neuer politischer Stil in dieser Stadt Einzug gehalten. Auch verstehe er die Hexenjagd gegen Multiplex-Kinos nicht. Die Menschen dieser Stadt hätten ein Recht darauf, die Filme zu sehen, die sie sehen wollen und auch in die Kinos zu gehen, die sie wollen. Multiplex-Kinos boomen schließlich weltweit. Die ÖVP wolle, daß mehr Besucher ins Kino gehen, und die Entwicklung der letzten Jahre habe gezeigt, daß die Rechnung aufgeht: Der durchschnittliche Kinobesuch sei von dreimal im Jahr auf sechsmal gestiegen. In dieser Stadt sei Platz für Programmvielfalt, für den Massenfilm, als auch für den cineastisch hochwertigen Film.

Abstimmung: Mit Mehrheit angenommen.

Druckkostenbeitrag für das Buch "In Hietzing gebaut, Band II"

GR Renate Winklbauer (SPÖ) beantragte einen Druckkostenbeitrag in der Höhe von 150.000 Schilling für das Buch "In Hietzing gebaut, Band II", von Mag. Gerhard Weissenbacher.

GR Susanne Kovacic (FPÖ) hält den 2. Band des Buches "In Hietzing gebaut" deshalb für so wichtig, weil er zeigt, daß es in diesem Bezirk wertvolle Bausubstanzen gibt. Der Autor habe nicht nur bauliche, sondern gesamtkulturelle Objekte entdeckt, wie etwa die Klimt-Villa, die im Besitz des Bundes ist. Aus Anerkennung für Klimts Werk sollten wir die Möglichkeit nutzen, die letzte Stätte seines Wirkens zu erhalten, sagte Kovacic. Sie stellte einen Beschlußantrag: Die Stadt Wien solle das Grundstück erwerben und eine Schutzzone festsetzen. Außerdem solle die Klimt-Villa künftig dem Andenken des Künstlers gewidmet werden.

Als Ex- und Neo-Hietzingerin finde sie die Herausgabe des Buches äußerst sinnvoll, weil es gerade in Hietzing viele Bauten gebe, die es Wert wären, der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden, meinte GR Mag. Michaela Hack (LIF). Die Klimt-Villa sei ein wichtiges Anliegen. Ihre Erhaltung sowie die Einrichtung einer Gedenkstätte dürfe daher nicht für parteipolitisches Geplänkel benutzt werden. Weiters plädierte sie dafür, eine Person zu finden, die die Gespräche mit dem Bund führen solle.

GR Ingrid Lakatha (ÖVP) wies darauf hin, daß es hier um einen Druckkostenbeitrag und nicht um eine Flächenwidmung gehe. StR. Görg und Bezirksvorsteher Gerstner sei es gelungen, daß eine neue Flächenwidmung erstellt werde. Auch eine Schutzzone solle festgelegt werden. Das bedeutet, daß das Haus nicht ohne weiteres abgerissen werden kann. Lakatha machte darauf aufmerksam, daß das Haus und das Grundstück derzeit nicht zum Verkauf stehe. Die Position der ÖVP: Der Bund besitze das Haus seit 44 Jahren, der Bund sei daher auch für dessen Renovierung zuständig.

Abstimmung: Einstimmig angenommen, der Beschlußantrag wurde zugewiesen. (Forts.) red

(RK vom 06.11.1998)