Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.11.1998:
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Wiener Gemeinderat (5)

Wien, (OTS) GR Mag. Gabriele Hecht (LIF) kritisierte anläßlich der zusätzlichen Dotierung des Wiener Filmförderungsfonds für die beiden Projekte "5 x 2000" und "Alma", daß zwar die EU ein Bekenntnis zum Europäischen Film abgelegt habe, der österreichische Film aber am Existenzminimum am Leben erhalten werde. Die KIBA ...

Wien, (OTS) GR Mag. Gabriele Hecht (LIF) kritisierte anläßlich der zusätzlichen Dotierung des Wiener Filmförderungsfonds für die beiden Projekte "5 x 2000" und "Alma", daß zwar die EU ein Bekenntnis zum Europäischen Film abgelegt habe, der österreichische Film aber am Existenzminimum am Leben erhalten werde. Die KIBA sei das beste Beispiel, wie die Stadt mit ihren Beteiligungen kommunalpolitische Aufgaben in Wirklichkeit nicht erfülle. Es müßte ein kommunales Interesse an der Erhaltung des Gartenbaukinos bestehen. Für die künftigen Multiplex-Kinos forderte sie ein Pönale für Kurznutzung. Hecht verlangte die Abschaffung der Vergnügungssteuer.

GR Mag. Chorherr (G) erinnerte an die vier Jahre alte Versicherung im Stadtsenat, am Standort Taborkino werde ein Kulturbetrieb verbleiben. Kürzlich habe dort ein Billa-Filiale eröffnet. Er warnte davor, daß durch eine Erhöhung der bisherigen 15.000 Kinositzplätze auf 35.000 allein durch die bereits in Bau befindlichen 8 Multiplex-Kinos die Innenstadt auf schwerste gefährdet werde. Dies sei eine Bankrotterklärung des Planungsstadtrates. Chorherr forderte die Umleitung der Vergnügungssteuer von den Multiplex-Kinos auf Klein- und Innenstadt-Kinos sowie die Erhaltung von Gartenbau- und Metro- Kino.

GR Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ) warnte ebenfalls vor der Gefährdung der Innenstadt-Kinos, von denen in den vergangenen Jahren bereits 26 zusperren mußten. Sie erinnerte an die FPÖ- Forderung eines Nachnutzungskonzeptes für Multiplex-Kinos und regte eine Schirmherrschaft der Multiplex-Kinos über Kleinkinos an. Auch schlug sie eine permanente Viennale vor, durch die eine ganzjährige Bespielung von Kleinkinos mit Filmen abseits vom mainstream möglich wäre.

GR Mag. Renate Winklbauer (SPÖ) würdigte die Förderung für "5 x 2000" und "Alma" und begründete die drohende Gefahr für die Wiener Innenstadt-Kinos damit, daß die rasante Entwicklung der Multiplex-Kinos nicht voraussehbar gewesen wäre. Sie sprach sich gegen die Abschaffung der Vergnügungssteuer, aber für die Befreiung prädikatisierte Filme aus. Winklbauer meinte auch, würden die Multiplex-Kinos nicht in Wien gebaut werden, so würde Kaufkraft nach Niederösterreich abfließen. (Forts.) rö/vo

(RK vom 06.11.1998)