Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.09.1998:
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Viktor-Matejka-Stiege in Mariahilf

Wien, (OTS) Die Stiege beim Apollo-Kino in Mariahilf, die von der Kaunitzgasse zur Eggerthgasse führt, trägt ab heute den Namen von Viktor Matejka. Matejka war nach dem zweiten Weltkrieg in den Jahren von 1945 bis 1949 der erste Wiener Kulturstadtrat. Als unkonventioneller Politiker und Kulturdenker hat Matejka dem ...

Wien, (OTS) Die Stiege beim Apollo-Kino in Mariahilf, die von der Kaunitzgasse zur Eggerthgasse führt, trägt ab heute den Namen von Viktor Matejka. Matejka war nach dem zweiten Weltkrieg in den Jahren von 1945 bis 1949 der erste Wiener Kulturstadtrat. Als unkonventioneller Politiker und Kulturdenker hat Matejka dem Wiener Kulturleben wichtige Impulse gegeben. Kulturstadtrat Peter Marboe, der gemeinsam mit Bezirksvorsteher Erich Achleitner die Benennung vornahm, verwies auf die Verdienste von Matejka, der das Wiener Kulturleben von der "Stunde null" weg entwickelt habe und das Fundament für die Wiedergeburt der Kulturstadt Wien gelegt habe.****

In seinem ganzen Leben, so Marboe, habe Matejka stets nach den Maximen gehandelt, die seinen Buchtiteln "Widerstand ist alles" und "Anregung ist alles" entsprochen hätten. Matejka habe immer Widerstand geleistet, wenn er es als notwendig erkannt habe, so auch gegen die Nazi-Diktatur, er habe generell gegen Indoktrination und Autoritätsdenken gekämpft, und er sei Anreger in allen Fragen von Kunst und Kultur gewesen. Für Bezirksvorsteher Achleitner stellt gerade die Benennung einer Stiege nach Viktor Matejka ein Symbol dafür dar, daß Matejka immer dafür gekämpft habe, daß es in Wien und Österreich aufwärts gehe.

Viktor Matejka wurde 1901 ein Korneuburg geboren, er studierte Geschichte, war Journalist und ab 1934 Bildungsreferent der Arbeiterkammer, von 1938 bis 1944 war er im KZ Dachau interniert. 1945 trat er in die KP ein und war bis 1949 zunächst "politischer Leiter" und dann Stadtrat für Kultur und Volksbildung, danach bis 1954 Mandatar des "Linksblocks" im Wiener Gemeinderat. Auch in späteren Jahren blieb Matejka volksbildnerisch und kulturpolitisch aktiv. Viktor Matejka starb 1993 in Wien. (Schluß) gab

(RK vom 25.09.1998)